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Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Schwartz
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Angst beherrschen lernen und zu den Göttern finden. Ihre Gedanken schossen auf einer privaten Achterbahn durch ihren Kopf. Wenn sie ihre Gedanken beherrschte, würde sie auch die Angst meistern. Sie zwang sich, die Hände ruhig auf den Tisch neben die Karte zu legen. Der Griff der Pistole ruhte unter ihrer Handfläche.
    Mit geschlossenen Augen konzentrierte sie sich auf ihre Gefühle und das Durcheinander, das in ihr herrschte. Wenn ihre Mutter recht hatte, sollte der Glaube an eine Gottheit sie beruhigen. Sofort dachte sie an Jara, die Priesterin, deren Erinnerungen ihr schon einmal in Berlin Kraft geschenkt hatte. Jara glaubte an mindestens eine Göttin, das wusste Amalia mit Sicherheit. Als sie darüber nachdachte, kam ihr auch der Name der Göttin in den Sinn.
    „Hathor“, flüsterte sie. „Leg deine schützende Hand über mich.“
    Die Worte standen im Raum. Sofort fühlte Amalia, wie sie ruhiger wurde. Ihre Wahrnehmung wurde intensiver. Sie spürte das Zimmer, das sie umgab. Die Gerüche nach altem Rauch und ranzigem Fett wurden schärfer. An der Wand hörte sie das leise Kratzen einer Schabe oder Kakerlake. Fliegen summten im Nebenraum. Mit geöffneten Augen betrachtete sie das Wohnzimmer mit dem niedrigen Tisch, den Sitzkissen und den schweren Teppichen. Die Farben verschwammen und wurden zu Wirbeln aus Rot, Weiß und Braun. Das Gefühl erschien ihr angenehm. So unvoreingenommen wie möglich starrte sie durch den Raum. Sie hielt inne. Ruckartig krampfte sich ihre Hand um die Pistole. Adrenalin durchschoss sie.
    Ihre Ängste hatten einen Grund! Sie war nicht mehr allein im Haus. Mitten in den Wirbeln aus Farben spürte sie eine Gefahr. Ein schwacher Geruch stieg in ihre Nase, und sie wusste instinktiv, was er bedeutete: Werwolf.
    Es drohte höchste Gefahr. Ihre Konzentration brach unter der aufkommenden Panik zusammen. Sie sprang auf und riss die Waffe herum, gerade rechtzeitig, um einen grauen Schatten zu sehen, der lautlos aus dem Nebenraum trat. Der Umriss zeichnete sich unwirklich vor den verhängten Fenstern ab. Groß und breitschultrig stand Marut in seiner menschlichen Gestalt keine vier Meter vor ihr. Auf seinen Lippen bildete sich ein spöttisches Lächeln, als er Amalia mit der Waffe in der Hand erblickte. Ansatzlos warf er sich auf sie zu.
    Aurelius’ Gesicht erschien in ihrer Erinnerung, und sie hörte seine Stimme: „Du darfst nicht zögern!“
    Hart presste Amalia die Zähne aufeinander, zwang ihre Hände zur Ruhe und schoss. Drei Schüsse gab sie ab. Maruts Angriff wurde langsamer, der Werwolf warf sich kurz vor ihr zur Seite und entging damit der dritten Kugel. Zwei aber hatten getroffen.
    Amalias Hände zitterten so stark, dass sie die Waffe kaum halten konnte. Warum hatte sie Aurelius nicht gefragt, wie viele Kugeln darin waren? Schweiß trat auf ihre Stirn. Sie wagte es kaum, zu atmen. Es gab keine Zeit zu verlieren.
    So ruhig wie möglich zielte Amalia erneut, um dem grauen Werwolf mit den tausend Narben im Gesicht in den Kopf zu schießen. Ehe sie abdrücken konnte, wischte eine grobe Pranke ihren Arm zur Seite. Schmerz durchzuckte Haut und Muskeln. Sie schrie auf. Die Pistole entglitt ihr, flog in hohem Bogen davon, auf den schweren Teppich, und blieb dort in unerreichbarer Ferne liegen. Auf ihrer Haut unter der zerrissenen Bluse bildeten sich drei dünne rote Linien. Panisch wich Amalia zurück.
    Marut schien es nicht eilig zu haben. Seine grauen Augen fixierten sie unangenehm intensiv. „So sieht man sich wieder.“ Er grinste breit. „Ich wusste, dass du in der Nähe bist, Seelenblut. Selbst für uns Wölfe riechst du ungemein süß.“
    Amalia zog sich weiter zurück, bis ihr Rücken an die Wand gegenüber dem Fenster stieß. Was konnte sie tun? Verzweifelt suchte sie nach einem Ausweg. Sie saß in der Falle. Ohne Waffe war sie verloren. Trotzdem hob sie stolz das Kinn. Das Einzige, das sie vielleicht noch retten konnte, war Zeit zu gewinnen. „Verschwinde, bevor Aurelius dich in eine Fußmatte verwandelt.“
    Mit geweiteten Augen starrte sie auf die beiden Wunden, die in Maruts Brust bluteten und auf dem glänzenden weißen Stoff seines Burnuses wie Blütenkelche aufgingen. Das war sie gewesen. Sie hatte ihn mit der Pistole getroffen und Löcher in seine Brust gerissen. Obwohl er ihr Feind war und sie töten wollte, wurde ihr übel bei dem Gedanken.
    Marut folgte ihrem Blick, berührte eine der Wunden mit dem Finger und lachte. „Du hoffst auf Aurelius? Schlechte

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