Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition)
sind mehrere Gänge eingestürzt, die freigeräumt werden. Aber Rene wird ihr Ziel bald erreichen. Vielleicht schon in der nächsten Nacht.“
Darion und Gracia tauschten einen unruhigen Blick. Darion gestand sich ein, dass er auf mehr Zeit spekuliert hatte. Vielleicht hatten sie in den letzten Minuten auf dem Dach ein wertvolles Gut verschenkt.
Die Vampirfürstin wandte sich von ihrem Opfer ab und drehte sich zu ihm um. „Ich kümmere mich darum, die Wölfe aus dem Weg zu schaffen. Rene muss ihre Rückendeckung verlieren.“
„Ich werde dir helfen“, sagte Darion sofort. „Wir töten sie einen nach dem anderen von dieser da bis hin zu Marut.“
„Nein.“ Entschieden schüttelte Gracia den Kopf. „Ich werde das allein tun. Du hast eine andere Aufgabe, die auf dich wartet.“
Er zögerte. „Aurelius? Aber der ist vielleicht nicht mal vor Ort.“
„Was sagt dir denn dein Gefühl?“
Ein erneutes Zögern. Darion schloss die Augen und spürte in sich hinein. „Aurelius ist da. Er hat das Seelenblut mitgebracht.“
„Eben.“ Gracia kam mit entschlossenen Schritten näher. „Wir dürfen ihn nicht unterschätzen. Es gibt einiges, was du nicht über ihn weißt.“
„Was sollte das sein?“ Darion wusste genug. Aurelius hatte den Klan verraten, indem er sich für eine Menschenfrau entschied. Sein Bruder war es nicht wert, Luft atmen zu dürfen.
Gracia machte eine rasche Geste in die Richtung der Wölfin. Mit einem leisen Schrei verdrehte die Gefangene die Augen. Ihr Kopf fiel schlaff herab. Darion wusste, dass Gracia sie mental in eine Ohnmacht geschickt hatte. Was hatte sie ihm zu sagen, das die Feindin nicht hören sollte?
„Hör zu!“ Sie fasste seinen Arm. Ihre dunklen Augen richteten den Blick mit großem Ernst auf ihn. „Ich habe es dir nie gesagt, weil ich es Tatjena versprach und …“ Sie stockte und setzte neu an. „Ich hatte Angst.“
„Angst?“, echote er ungläubig. Vor was sollte eine so mächtige Vampirin wie Gracia in Bezug auf Aurelius Angst haben?
„Hör mir einfach nur zu. Aurelius ist nicht dein Bruder.“
Darion öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Er ärgerte sich über die unsinnige Geste. In seinem Kopf rasten die Gedanken. „Was soll das heißen, er ist nicht mein Bruder?“
Gracia wandte zum ersten Mal den Blick ab, als sei sie die Schwächere und könne ihm nicht in die Augen sehen. „Es war Tatjena, die Aurelius in Rom fand. Sie hat ihn in den Katakomben erweckt, doch das, was sie erweckte, war ein Monstrum. Aurelius entkam ihr und zog durch die Lande. Er hinterließ eine blutige Spur, bis hin zu deiner Familie. Deine Eltern starben nicht bei einem Unfall. Es war Aurelius, der sie ermordete.“
„Nein!“ Darion wich zurück. „Das ist nicht wahr.“ Auch wenn er Aurelius wegen seiner Taten verurteilte, so waren sie doch Geschwister gewesen. Wenn es hart auf hart kam im Kampf, standen sie Rücken an Rücken. Aurelius hatte ihm mehr als ein Mal das Leben gerettet. Er hatte sich um Darion gekümmert und ihn über Jahre hinweg wie einen kleinen Bruder behandelt. Und das sollte alles Lüge sein? Das ergab keinen Sinn.
Gracias Gesicht wirkte traurig. „Doch, es ist wahr. Aurelius hat deine Familie getötet. Er wollte die Frau haben, die dir versprochen war. Dir hat er die Erinnerung an die Morde geraubt. Tatjena kam allein nicht mit ihm zurecht, deshalb wandte sie sich an mich. Gemeinsam haben wir Aurelius geistig bezwungen und ihm suggeriert, dein Bruder zu sein. Es war das Einzige, was wirkte. Aurelius hatte keine Erinnerung an seine Vergangenheit. Damals wussten wir nicht, wer er wirklich ist. Wir wussten nur, er ist ein Monstrum, das gezähmt werden muss.“
Jedes Wort erschien Darion gedehnt. Die Zeit floss langsamer, und sein ohnehin kaum spürbarer Herzschlag setzte aus. Alles in ihm war gefroren. Vor seinem inneren Auge sah er die ermordeten Eltern. „Ihr habt ihn glauben lassen, er wäre mein Bruder?“
„Ja. Wir haben ihn beeinflusst, weil wir ihn nicht töten konnten. Aurelius war zu mächtig. Er hätte den Spieß umgedreht. So aber wurde er unser Verbündeter und damit ungefährlich. Wir haben ihn beobachtet. Tatjena oder ich waren ständig in seiner Nähe.“
Darion packte sie an den Schultern. Wut ballte sich in ihm. „Warum habt ihr ihn nicht beseitigt? Wenn das wahr ist, was du da sagst, und er eine blutige Spur über die Lande zog, hättet ihr ihn töten müssen! Es gibt Regeln, oder nicht?“
Sie begegnete seinem wütenden Blick
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