Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition)
schien. Eine Frau wie Lai’raa. Sie kamen und unterwarfen sich ihr. All die Stämme, die Lai’raa unterjochte. Zuletzt führte sie unter dem Namen N’ree dreitausend Mann gegen den Palast und konnte ihn stürmen. Die Männer auf der anderen Seite ergriff das Grauen, als sie sahen, wie N’ree das Blut ihrer Feinde trank. Bald umgab sie ein herrliches Chaos, in dem sie sich frei bewegen konnte. Zusammen mit fünfzig Mann stürmte sie die Gemächer der Gottpriesterin.
Die Frau, der sie sich dort gegenübersah, wirkte überhaupt nicht wie eine Mächtige, und doch strahlte Macht von ihr aus. N’ree begriff, dass es göttliche Macht war, die diese Jara umgab. Sie spürte, welche Gottheit es sein musste: Hathor, die große Mutter.
„Wo ist Lai’raa?“, kam sie sofort zur Sache.
Um die Lippen der anderen spielte ein feines Lächeln. Ob es hochmütig oder mitleidig war, konnte N’ree nicht sagen, aber sie hasste dieses Lächeln so, wie sie die Frau im weißen Priesterinnengewand hasste.
„Lai’raa? Sie ist gegangen. In ein anderes Reich.“
N’ree wollte die Frau eine Lügnerin schimpfen, doch sie konnte Lai’raa schon seit Tagen nicht mehr spüren. Die Aura aus Macht und Glanz umgab den Palast noch immer, aber so deutlich sie zu fühlen war, so deutlich trat auch Lai’raas Verschwinden hervor. Lai’raa konnte nicht mehr in diesem Palast sein. „Du wirst mir erzählen, was geschehen ist“, forderte sie hart.
Doch die Priestergöttin schwieg beharrlich. Kein Mittel brachte sie zum Reden, weder Drohung noch Folter noch Gift.
N’ree gefiel es eine Weile, in Lai’raas Palast zu residieren wie eine ägyptische Königin. Sie machte sich Jara zur Sklavin und hasste und vergötterte sie gleichermaßen. Jara stellte das dar, was sie selbst einst verkörpert hatte: eine Erwählte der Götter. Tief in N’ree wuchs Zorn auf alles Göttliche, denn die Götter des Nordens hatten sie verraten. Im Sand der Wüste hatte sie einen grauenhaften Tod sterben müssen. Trotzdem sehnte N’ree sich nach der Heimat. Hitze, Sand, Skorpione, Fliegen und Schweiß widerten sie mehr und mehr an. Eines Tages packte sie alles zusammen, was ihr wertvoll erschien, und nahm sich Männer und Sklaven mit. Auch Jara gehörte zu ihrer Kriegsbeute.
N’ree, das ehemalige Göttermädchen, kehrte nach Europa zurück. Und mit ihr kam die Priesterin, die über die Gabe verfügte, ihre Erinnerungen an ihre Nachkommen zu vererben. Lange bevor N’ree mit Jara die Geduld verlor und sie im Zorn tötete, brachte Jara zwei gesunde Kinder zur Welt, die unter den Nordbarbaren aufwuchsen.
Hände griffen nach Amalia, strichen über ihren nackten Leib, liebkosten sie. Aurelius' Hände. Die Finger hinterließen prickelnde Spuren, erhitzten sie weiter, brachten ihren Körper zum Glühen. Sie war in Frankreich, war Marie, die Magd, die Aurelius sich zu seinem Vergnügen auf das Anwesen geholt hatte. Er bereitete ihr Lust, trieb sie zum Wahnsinn. Längst hatte er den Glauben an ihren Gott untergraben. War nicht dieser sinnliche Mann, dieses sinnliche Geschöpf, ein Gott? Seine Ausstrahlung überraschte sie bei jeder Begegnung erneut. Sie wollte fliehen, wollte fortlaufen und entkommen, doch in seiner Nähe schien es unmöglich, an Flucht zu denken. Bereitwillig gab sie sich ihm hin, spielte die dunklen Spiele in ihrem gemeinsamen Garten.
Gracia und Darion standen über ihr. Auf allen Vieren kroch Amalia unter ihrem Gelächter über dicke Teppiche, versuchte, einen Ausweg zu finden. Doch sie kam nicht weit. Aurelius hielt sie an einer silbernen Kette, die in einem Halsband endete, das sich zuziehen ließ. Wie einen ungehorsamen Hund zog er sie zu sich, Gracia und Darion zurück. Darion gab ihr mit der flachen Hand klatschende Schläge auf das Gesäß, freute sich wie ein Kind, als sie unter Gracias mentaler Anweisung zusammenbrach und sich in Lustkrämpfen wand wie im Fieber.
Aurelius und Darion knieten sich zu ihr, berührten ihren wehrlosen Körper, während Gracia wie eine Königin über ihnen thronte und zusah. Links und rechts spürte sie Hände auf sich. Beide Männer kniffen ihr in die Haut, nahmen je eine Brustwarze zwischen die Finger und zwirbelten sie, bis sie rot und geschwollen waren.
Plötzlich änderte sich das Bild. Eine Erinnerung, die schon lange nach Amalia suchte, fand sie. Sie lag tot in einer Steinkammer, mitten in einem unterirdischen Labyrinth.
Wenn ich tot bin, warum dann der Schmerz an meinem Hals? Sie versuchte, aus dem
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