Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition)
seinem Gefühl als der verwirrenden Darstellung.
An einer Gabelung blieben sie stehen.
„In welche Richtung?“, fragte Mai angespannt.
Darion stützte sich auf seine Axt und verdrehte genervt die Augen. „Keine Ahnung. Ehrlich gesagt traue ich euch beiden noch immer ni…“ Ein Schrei zerriss die Stille. Darion fuhr herum. „Gracia!“
Der Laut schien sich genau vor ihnen hinter der Wand zu befinden. Aber es führte kein Weg direkt dorthin. Die dicken Mauern gaben keinen Hinweis auf einen Zugang.
„Nach rechts“, entschied Au’ree, um keine weitere Zeit zu verlieren.
Sie rannten den Gang entlang, fanden eine Abzweigung und einen weiteren Weg. Mai schwenkte eine Fackel, die sie sich aus dem Hauptgang mitgenommen hatte, und leuchtete den Tunnel aus. Sie suchten fieberhaft. Endlich kamen sie an den Raumzugang, von dem sich Au’ree sicher war, dass er in den Raum führte, aus dem der Schrei erklungen war. Der Umweg hatte sie wertvolle Minuten gekostet. Gracia schrie nicht mehr.
In Au’ree rasten die Gedanken. Wenn Gracia so brüllte, bedeutete das das Schlimmste. Laira befand sich wieder unter den Lebenden und holte blutige Ernte ein.
Vor sich sah er Mai, die als Erste durch den niedrigen Bogeneingang voranging. Sie schreckte zurück, kaum dass sie einen Fuß nach vorn setzte. Ihr Gesicht war blasser als das der toten Amalia. „Was …?“ Sie schien keine Worte zu finden, die ausdrücken konnten, was sie empfand. Die Fackel sackte in ihrer Hand nach unten und drohte zu Boden zu fallen.
Au’ree griff nach der Fackel und sah in den prächtig geschmückten Raum, in dem ein furchtbares Massaker stattgefunden hatte. Zwischen dicken schwarzen Kerzen und zerrissenem Blumenschmuck lagen die ausgebluteten Körper von Wölfen. An einer Stelle erhob sich ein dunkelroter Fleck, der leuchtend hervorstach. Gracia, in ihrem Lieblingskleid. Ihre schwarzen Haare lagen wie ein Fächer auf dem Boden, das Kinn war geneigt, die Augen geschlossen.
Au’ree war sicher, dass Lai’raa Gracia getötet hatte. Jedes Eindringen in ihr Reich wurde bestraft. Er wandte sich an die anderen. „So wie es da drin aussieht, wurde Laira bereits erweckt.“
Darion schien unschlüssig, was er tun sollte. Er lief zwei Schritte auf Gracia zu, blieb dann aber stehen. Marut lag keine fünf Schritte von Gracia entfernt. Die Hand des toten Wolfs streckte sich der Vampirfürstin entgegen.
Mai würgte neben ihm. „Das ist eine Massenhinrichtung.“ Trotz ihrer Worte lag in ihrem Gesicht etwas wie Genugtuung.
Au’ree machte sich nicht die Mühe, seinen Spott zu verbergen, als er zu ihr sprach. „Scharf beobachtet. Lai’raa ist zu groß für euch. Ihr könnt mir nicht helfen. Verschwindet.“
Darion drehte sich zu ihm um und packte ihn an der Schulter. „Was ist eigentlich mit dir los? Hast du den Verstand verloren? Was soll diese neue Tour von dir? Spielst du den Übermächtigen?“
Au’ree sah auf die Hände an seinen Schultern. „Ich bin, wer ich bin. Verwechsle mich nicht mit Aurelius. Aurelius ist Vergangenheit.“
Darion wollte ihn ein Stück von sich stoßen, musste aber stattdessen selbst ein Stück zurückweichen, da Au’ree sich keine Handbreit bewegte. Darions dunkle Augen funkelten zornig. „Es ist mir egal, auf welchem scheiß Selbstfindungstrip du gerade bist. Gracia ist tot, und so wie es aussieht, haben wir es mit einem riesigen Problem zu tun!“ Er machte eine Geste durch den Raum, über die Leichen hinweg.
„Wir?“, fragte Au’ree nach. „Vor wenigen Minuten wolltest du mich umbringen.“
Darion lächelte spöttisch. „Wirst du auf deine alten Tage nachtragend oder was? Sieh dir Gracia an. Das ändert die Situation.“
Au’ree biss die Zähne kurz und hart aufeinander. „Gracia hat ihren Tod selbst verschuldet. Sie ist ihrer Hybris zum Opfer gefallen.“ Er blickte zu Mai und musterte sie intensiv. Etwas an ihrer Reaktion verwunderte ihn. „Dich scheint Gracias Tod eher zu freuen als zu schockieren.“
Die Asiatin blickte zur Seite. „Du sagtest schon, Gracia habe den Tod verdient.“
„Es ist mehr als das.“ Au’ree versuchte zu fassen, was von Mai ausging. Er überlegte, ihre geistige Barriere zu sprengen, um sich das Wissen mental zu holen, aber das würde unnötige Zeit und Energie kosten. „Ich muss weiter“, sagte er stattdessen und ging los. „Macht, was ihr wollt.“
Darion folgte ihm, während Mai zurückblieb. Er schloss rasch zu Au’ree auf. „Ich gehe mit dir. Gracia hat uns
Weitere Kostenlose Bücher