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Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Schwartz
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Reich der Träume, Visionen und Erinnerungen zu entkommen. Irgendwo musste es eine reale Welt geben. Eine Welt, die Schmerz versprach, aber auch Verheißung. Aurelius. Er musste dort sein, und sie wollte zu ihm.
    Amalia blinzelte. Fahle Helligkeit fiel in ihre Augen. Irgendwo brannte eine Fackel nieder. Wo war sie? Ihr Körper lag auf kaltem Stein. Ein Boden. Über sich erkannte sie eine glatt behauene Decke, die zu beben schien. Nein, Amalia zuckte, ihr Körper zitterte. Die Decke dagegen war stabil.
    Zögernd richtete sie ihren Oberkörper auf. Es überraschte sie, dass es ihr auf Anhieb gelang. Der Schmerz flaute ab. Ihr Hals fühlte sich sonderbar taub an. Statt vernichtender Agonie erwartete Amalia eine vergleichsweise angenehme Gefühllosigkeit. Vorsichtig berührten ihre Finger die Wunde, die Gracia gerissen hatte. An der Stelle, wo offenes Gewebe sein sollte, befand sich ein Stück Haut, das sich glatt und kühl anfühlte wie Metall. Als hätte man ein fremdes Material eingearbeitet.
    Amalia begriff nicht, was geschehen war, entsann sich nicht, warum sie allein am Boden lag. Ihre Gedanken verwirrten sich. Um nicht ganz in das Chaos ihrer Innenwelt abzustürzen, griff sie nach einem Wunsch wie nach dem rettenden Seil: Sie musste zu Aurelius. Nur Aurelius konnte ihr helfen und ihr sagen, was das alles zu bedeuten hatte.
    Mühsam stand sie auf. Ihre Zähne schmerzten, sie roch etwas, das ihren Hunger erregte: Blut. In diesem Raum lag Blut auf dem Boden. Nicht weit entfernt ruhte der Körper einer Frau. Ein Name drängte sich in ihr Gedächtnis: Rene. Dort lag Rene, die Vampirfürstin, die sie einst – wann war es noch gewesen? – gebissen hatte.
    Amalia schüttelte den Kopf. Unwichtig. Aurelius. Sie musste zu ihm gelangen. Er würde ihr helfen, alles zu verstehen.
    Amalia wollte aus dem Raum hinaus, doch der Körper Renes zog sie wie magisch an. Als ob sie ein Falter wäre und die Leiche das Licht. Sie ging zu ihm, nur um festzustellen, dass sich in diesem Leib kein Blut mehr befand. Kein einziger Tropfen. Schade. Aber warum war es schade? Sie schüttelte den Kopf erneut. Zu viele Fragen kreisten in ihr und verwirrten sie. So kam sie nicht weiter. Zuerst musste sie Aurelius finden.
    Schwankend ging Amalia einige Schritte zum Raumausgang, als das übermächtige Gefühl über sie kam, etwas vergessen zu haben. Ein weiterer Name durchzuckte sie: Laira. Aurelius war losgezogen, um gegen Laira zu kämpfen. Er brauchte eine besondere Waffe. Es war ein Sichelschwert, das in Gift getränkt worden war, um selbst eine so mächtige Vampirin wie Laira in die Starre zu schicken. Schon einmal gelang das. Aber ohne das Schwert besaß Aurelius keine Waffe, es mit Laira aufzunehmen. Er brauchte dieses Meisterwerk.
    Langsam machte Amalia kehrt und suchte nach der Waffe in dem Versteck, das ihr vage bekannt vorkam. Sie fand, was sie suchte, hob es auf und machte sich auf den Weg.
     
    Darions Stimme wurde zu einem Flüstern. „Du glaubst also an diesen Dämonenscheiß?“
    Au’ree gab keine Antwort. Er fühlte die Nähe des Ritualraumes. Nur noch wenige Schritte und sie würden das dunkle Tor sehen können. Ihm wurde bewusst, dass er dieses Mal keine Waffe hatte. Er blieb stehen. „Fühl in dich“, riet er Darion. „Dorthin.“ Mit einem Finger berührte er die Brust Darions. Der sah verblüfft hinunter.
    „Es …“ Darion suchte nach Worten. „Da ist wirklich ein Gefühl da. Etwas zieht mich in diesen Raum. Es ruft mich.“
    „Genau deshalb solltest du nicht mitkommen.“ Au’ree sah wachsam in die Richtung vor ihnen und lauschte, doch von Lai’raa hörte er nichts. Noch trennten sie wenige Hundert Meter.
    Darion schwankte. „Und was ist, wenn du es nicht allein schaffst?“
    „Wenn ich es nicht schaffe, schaffst du es erst recht nicht. Verkriech dich irgendwo, wo Lai’raa dich nicht findet. Wenn sie auf dich trifft und du sie nicht angegriffen hast, wird sie dich zu ihrem Diener machen. So wie mich einst.“
    „Du hast ihr gedient?“ Darion runzelte die Stirn. „Das glaube ich nicht. Du dienst niemandem.“
    „Darion, ich habe keine Zeit. Geh. Diesen Kampf muss ich allein zu Ende bringen.“
    Darion verzog spöttisch die Lippen, als wollte er einen Spruch über Au’rees heroische Worte loswerden, doch er sagte nichts. Langsam nickte er. „Dann viel Glück.“ Er zog eine Pistole unter seinem Hemd hervor. „Die habe ich mir aufgehoben, um dich niederzustrecken, wenn das mit der Mordaxt nicht hinhaut.

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