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Blutsgeschwister

Blutsgeschwister

Titel: Blutsgeschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dia Reeves
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anzügliche Hand, wie sie über die Brust ihrer Schwester wanderte.
    Sie erstarrten, als hätten sie vergessen, dass Fancy da war.
    »Ich mach’s«, wiederholte sie, »und nicht nur, weil du meine Schwester geschlagen hast, sondern auch, weil du ein Lügner bist. Schwester Maggie hat gesagt, dass der Kobold nur drei Monate alt war. Du schlafwandelst schon seit Jahren.«
    »Aber ohne jemanden zu verletzen«, sagte Kit und legte ihre Hand schützend auf die von Gabriel, als befürchtete sie, Fancy hätte eine Axt in ihrer Tasche. »So, wie er mir wehgetan hat, wie er versucht hat, dir wehzutun, das war der Kobold.«
    »Du kannst nicht jede entsetzliche Schrecklichkeit, die du jemals getan hast, auf diesen Kobold schieben, oder doch?«
    Fancy bemerkte Gabriels schuldbewussten Blick.
    »Wovon redest du?«, fragte Kit und sah von einem zum anderen. »Was für eine entsetzliche Schrecklichkeit?«
    »Steig aus, Kit«, sagte Fancy, ohne ihre Schwester anzusehen. »Ich muss erst mit ihm reden.«
    »Worüber?«
    »Was Persönliches zwischen mir und ihm«, blaffte Fancy, verärgert über Kits Zögern.
    Kit drückte Gabriels Hand und stieg widerstrebend aus.
    Er wandte sich um zu Fancy. »Es tut mir echt leid mit dem Geräteschuppen und …«
    »Jetzt werd nicht nervös«, sagte Fancy. »Alles, was ich von dir will, ist die Wahrheit. Mal angenommen, du weißt noch, was das ist.«
    »Ist das die Stelle, an der du mir die Mondfrucht gibst?«
    »Ilan hat dir davon erzählt.« Fancy hätte nie gedacht, dass sie die Sorte Brüder waren, die über alles sprachen und Geheimnisse teilten.
    »Er vertraut mir.« Gabriel seufzte und sah weg. »Bei bestimmten Dingen. Jedenfalls, du musst dich nicht quälen. Ich hab’s getan.«
    Fancy beugte sich vor. »Du hast was getan?«
    »Ich hab meinen Vater umgebracht.« Das Geständnis fiel ihm schwer, und es dauerte lange, bis er weitersprechen konnte. Seine Stimme war leise und voller Tränen. »Ich hab ihn umgebracht und es dann auf Guthrie geschoben.«
    »Warum?«
    »Mein Pop … Er hat mich angefasst.« Gabriel schüttelte den Kopf, um sich noch während er sprach von seinen eigenen Worten zu distanzieren. »Und dann bin ich ausgerastet.«
    »Wie kam Mr. Turners Arm in unseren Keller? Hast du ihn dort platziert?«
    »Nein. Ich weiß nicht, wie Guthrie an Pops Arm kam. Es sei denn, er ist uns gefolgt, als wir die Leiche versteckt haben.«
    »Ilan hat dir beim Vertuschen geholfen.«
    »Er hilft mir seit Jahren aus der Patsche.«
    »Wo ist die Leiche?«
    Er sagte es ihr, und Fancy lächelte.
    »Du wirst doch Kit nichts davon sagen, oder?«
    »Du solltest es ihr sagen.«
    Gabriel sah erleichtert aus. »Danke, Fancy. Das werde ich. Bald. Ich warte nur noch auf den richtigen Moment. Ich hoffe, sie wird es so gut aufnehmen wie du.«
    »Das hoffe ich auch«, sagte Fancy und jubelte innerlich, versuchte aber, es nicht zu zeigen. »Ich werde sie holen.«
    Kit stand ein Stück die Straße runter in einem kleinen Beet Blutiger Annas, die vor einem Schönheitssalon wuchsen.
    »Manchmal ist eine Blume nur eine Blume«, sagte Fancy, als sie bei ihr war.
    »Und manchmal ist eine Blume ein Wegweiser zu den lebenden Toten.« Kit trat aus dem Blumenbeet und betrachtete ihre Schwester misstrauisch. »Worüber habt ihr geredet?«
    »Dies und das. Leben, Liebe, so Zeug. Und über Dog Run.«
    »Was ist mit Dog Run?«
    »Na ja. Ziemlich bald ist doch der Bandwettbewerb. Und da Ilan und Gabriels Band dieses Jahr dabei ist und du von einem Doppeldate träumst … also … willst du?«
    Kit zerquetschte Fancy in einer Umarmung, die ihr fast den Rücken brach, und versuchte mit ihr im Kreis zu tanzen. Stattdessen fielen sie in einen Fahrradständer und warfen alle Räder um.
    »Ich hab mir so gewünscht, dass wir alle vier was zusammen unternehmen!«, rief Kit. »Das wird echt Spaß machen. Ich kann es kaum erwarten.«
    »Ich auch nicht.« Gabriel starrte sie durch das Autofenster an, und als sie ihm zulächelte, zuckte er zusammen. »Ich glaube, es könnte ziemlich interessant werden.«

AUS FANCYS TRAUMTAGEBUCH:
    Daddy zog mich beiseite und zeigte mir sein Monster. Es war rot und hatte komische Ellenbogen, und er hielt es in seiner Tasche. Er sagte, ich müsste herausfinden, wie ich mein eigenes Monster genug verkleinern könnte, um es besser zu verstecken. Als ich ihm sagte, ich hätte kein Monster, zeigte er auf etwas hinter mir. Also drehte ich mich um und sah dieses Ding, das so groß war wie die

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