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Blutsgeschwister

Blutsgeschwister

Titel: Blutsgeschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dia Reeves
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Tisch und gab Ilan einen Klaps auf den Kopf. »Sag nicht ›verpisst‹.«
    Er rieb sich gut gelaunt sein Ohr. »’tschuldigung. Ich glaube, Sie liegen falsch damit, dass sie noch nicht so weit ist, unter Leute zu gehen. Ich finde, sie sieht danach aus.«
    »Ich meinte nicht ihr Aussehen. Hör auf, sie anzugaffen.«
    »Ich gaffe sie nicht an. Ich betrachte sie.«
    »Oh, klar, das ist natürlich was anderes.«
    Die Vertrautheit zwischen den beiden machte Fancy wütend. Sie schrak davor zurück und wand sich aus Maddas Armen. »Wo ist Kit?«
    Madda blieb der Mund offen stehen. »Weißt du das nicht?«
    »Bei Gabe«, sagte Ilan, ohne seinen Blick von ihr zu lösen. »Ich kann durch dein Kleid sehen.«
    Madda stöhnte und starrte Fancy an, als hätte sie sie noch nie zuvor gesehen. »Was hab ich dir zum Thema Höschen tragen gesagt? Und einen BH! Guter Gott.«
    Fancy verschränkte die Arme über ihrer Brust und versteckte sich hinter Madda. Ilan, der nun nicht mehr durch ihre Kleidung sehen konnte, musste notgedrungen Augenkontakt aufnehmen.
    »Sie sind drüben im Wald«, sagte er. »In der Nähe von den Mädchen, die Seilspringen spielen.«
    Madda grinste. » Sie?«
    Fancy stürzte vom Tisch weg, vorbei an den Mädchen, die »Shimmy, shimmy, cocoa pop!« sangen, und erhaschte einen Blick auf Kit und Gabriel durch die Bäume. Sie tanzten langsam zu »Signed, Sealed, Delivered«, was kein langsamer Song war, und teilten sich dabei ein Eis. Gabriel war fast einen Kopf größer als Kit, und es sah komisch aus, wie er sie so überragte – Kit war ihr immer so viel größer als jeder andere vorgekommen.
    »Warum bist du so nett zu mir?«, fragte Gabe.
    Kit leckte am Vanilleeis – Kit mochte überhaupt kein Vanilleeis! – und hielt dann die Kugel an Gabriels Mund. »Du findest mich nett?« Sie war überrascht und aufrichtig und ließ ihn ihr wahres Ich sehen.
    »Eine schöne Abwechslung.« Er schien zu mögen, was er sah.
    »Wovon?« Als sie das Eis weit von ihm weghielt, kitzelte er sie, bis sie ihren Arm runternahm.
    »Von Leuten, die nicht wissen, wie sie sich mir gegenüber benehmen sollen«, sagte er. »Die Leute denken, man muss mir über den Kopf streichen oder so was. Wegen dem, was mit meinem Pop passiert ist. Verstehst du?«
    »Oh ja.«
    Er ließ sie lange genug los, um seine Kette abzunehmen. »Für dich.«
    Sie zögerte und starrte auf das Kreuz, das an ihrem Ende baumelte. »Ich bin nicht religiös. Nicht wirklich.«
    »Ich geb sie dir nicht deshalb.« Da sie sie nicht nehmen wollte, legte er sie ihr um den Hals. »Schau mal. Mein Name ist darauf eingraviert. Jetzt trägst du mich ganz nah an deinem Herzen.«
    »Und zwischen meinen Brüsten.«
    »Ich sag doch« – er schlang die Arme um sie –, »ich bin immer am rechten Ort zur rechten Zeit.«
    Sie kamen sich immer näher.
    »Kit!«
    Fancy preschte vor, während die beiden schuldbewusst auseinanderstoben.
    »Das ist … unhygienisch .« Sie zeigte auf das Eis in Kits Hand.
    »Du solltest dich geehrt fühlen«, sagte Kit zu Gabriel. »Fancy spricht nur in Gegenwart von Leuten, die sie mag.«
    »Ich hab nicht mit ihm gesprochen!« Fancy griff nach Kits Hand und zog sie so heftig mit sich, dass das Eis ins Gras fiel.
    »Verdammt, Fancy.«
    »Warum bist du nicht bei deinem Bruder?«, fragte sie Gabriel und ignorierte Kit. »Kümmert er sich nicht genug um dich, sodass du herkommen und meine Schwester nerven musst?«
    Gabriel schrak zusammen, als hätte ihn jemand von hinten gestoßen.
    »Halt dich von meiner Schwester fern!« Fancy packte Kits Hand, stolzierte los und zerrte Kit hinter sich her.
    Aber Kit wollte nicht weggezogen werden. Sie riss sich von Fancy los. »Was hast du für ein Problem?«
    »Jetzt tu nicht so, als ob ich was falsch gemacht hätte, wo du doch noch nicht mal gemerkt hast, dass ich weg war.«
    »Wie, weg?«
    »Im Wald. Cherry hat mich gerufen.«
    » Unsere Cherry?«, fragte Kit, zunächst verblüfft, dann ungläubig. »Hast du das geträumt? Ich hab nichts gehört, außer ein paar Flaschen, die geklirrt haben.« Ein verträumter Blick trat in Kits Augen. »Wie das Lachen einer Frau.«
    »Ich hab kein Lachen gehört. Nur eine Stimme. Cherrys Stimme.«
    »Du hast Cherry getroffen?« Kit sah die Wahrheit in Fancys Augen und wurde ganz ehrfürchtig. »Verdammte Scheiße, Fancy! Was hat sie gesagt?«
    »Du hast nicht mal gemerkt, dass ich weg war. Oder war es dir egal, weil du zu sehr damit beschäftigt warst, mit dem bibelfesten Spinner

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