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Blutsgeschwister

Blutsgeschwister

Titel: Blutsgeschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dia Reeves
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eben erst seine Zunge in ihren Hals gesteckt. Während sie ohnmächtig gewesen war.
    »Er ist ein echter Schatz«, sagte Mrs. Darcy zu Kit, die ebenfalls Gabriel anstrahlte. »Wenn ich du wäre, würde ich ihn nicht aus den Augen lassen.«
    Damit nahm sie Fancy die Worte aus dem Mund. Fancy verstand jetzt, warum Ilan so gemein zu seinem Bruder war. Gabriel war mehr als nur seltsam. Er war gefährlich.
    »›Jede Menge Küsse auch für dich.‹ Und er hat mich voll angestarrt, als er das gesagt hat.«
    Kit schubste Fancy mit der Hüfte zur Seite, um dort zu putzen, wo Fancy gestanden hatte. »Na und?«
    »Na, er ist ja wohl voll abartig. Macht mich an, während er an einem bewusstlosen Mädchen rumfummelt.«
    »Er hat sie wiederbelebt, nicht an ihr rumgefummelt.«
    »Und warum hat er dann gesagt, was er gesagt hat?« Fancy hopste auf den Esstisch, um ihrer Schwester nicht im Weg zu stehen. Sie nahm sich eine Erdbeere aus der Obstschale. Eine Brise wehte durch die offene Tür. Madda war zur Arbeit gegangen, und jetzt, da die Sonne untergegangen war, hatte es abgekühlt.
    »Er wollte dir wahrscheinlich nur einen Schreck einjagen«, sagte Kit. »Ich mache so was doch dauernd mit irgendwelchen Leuten.« Kit sah Fancy böse an, die ihr gerade den ungegessenen grünen Teil ihrer Erdbeere reichte, damit Kit ihn wegwarf. »Besonders mit unausstehlichen Leute.«
    »Ich bin nicht unausstehlich«, sagte Fancy und starrte böse zurück. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass Gabriel in deinem Musikkurs ist?«
    »Hab ich das nicht?« Kits Gesicht blieb sorgfältig ausdruckslos, während sie Fancys Erdbeere wegwarf. Als sie sah, dass ihre Schwester wieder nach dem Obst griff, zog Kit sie vom Tisch und knallte ihr den Wischmopp vor die Füße. »Hör auf zu naschen und mach deine Hausarbeiten. Ich weiß, dass du noch nicht mal den Garten gegossen hast.«
    »Na gut«, sagte Fancy und hinterließ mit ihren dreckigen Füßen Abdrücke auf dem feuchten Boden. »Dann mach ich mal.« Sie trat durch die Hintertür und schrak mit einem Kreischen vor einem Mädchen zurück, das gerade die Verandastufen heraufkam. Sie zog einen Jungen hinter sich her.
    »Entschuldigung«, sagte das Mädchen und klang nicht so, als würde sie es meinen. Sie posierte im Verandalicht, als wäre es ein Scheinwerfer. Sie hatte eine sportliche Figur und trug ein rückenfreies Trikot und Shorts, die Sorte Kleidung, die Kit tragen würde, nur dass dieses Mädchen eine bessere Haltung und unendlich mehr Anmut hatte. »Bist du Fancy?«
    »Wer will das wissen?«, fragte Kit und gesellte sich zu Fancy an die Tür.
    Das Mädchen gab dem Jungen einen Stoß in den Rücken. »Geh zu den netten Mädchen, Mason.«
    »Okay«, sagte Mason und blieb vor ihnen stehen, fromm wie ein Schaf. Die Augen waren durch seinen glasigen Blick getrübt, aber ansonsten sah er normal aus: groß mit braunen, gegelten Haaren und einem recht hässlichen Gesicht. Unter seinen unscheinbaren Jeans und dem T-Shirt hatte er allerdings einen spektakulären Körper – kopflose-Statuten-spektakulär.
    Kit betrachtete ihn anerkennend, aber verwirrt. »Was soll das?«
    Das Mädchen schwang die Hüften. »Gott, muss ich das wirklich sagen? Ich will, dass er stirbt. Jetzt sofort.«

AUS FANCYS TRAUMTAGEBUCH:
    Daddy lag auf der Straße. Er war nicht tot, aber eine blutige Riesensauerei, als hätte ihn ein Auto oder ein Truck überfahren. Er wollte, dass ich ihm auf die Beine half, aber ich hatte gerade erst gebadet und wollte ihn nicht anfassen.

KAPITEL DREIZEHN
    »Sollen wir ihn wirklich für dich umbringen?«, fragte Kit und pikte Mason, dem Jungen, in den Bauch. »Er hat so tolle Bauchmuskeln.«
    Das Mädchen auf der Veranda, das Mason tot sehen wollte, stemmte die Hände in die Hüften. »Es wäre echt nett, wenn ihr das ernst nehmen würdet. Ich hatte nicht vor, hier die ganze Nacht zu bleiben.«
    Kit pikte ein letztes Mal in Masons Bauchmuskeln und wandte dann ihre ganze Aufmerksamkeit dem Mädchen zu. Fancy hätte ihr einfach die Tür vor der Nase zugeknallt – wer brauchte schon so eine Nummer? –, aber Kit hatte immer schon ein ungesundes Interesse an Leuten gehabt. »Wer hat dich hergeschickt?«
    »Keine Angst«, sagte das Mädchen. »Ich bin selbst gefahren. Und ich hab die Straße runter geparkt, damit mich keiner sieht, wie ich zu eurem Haus fahre.«
    »Ich meine, woher weißt du von uns? Hast du einen Brief bekommen?«
    »Was für einen Brief? Es geht in der ganzen Stadt rum, was ihr für

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