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Blutskizzen

Titel: Blutskizzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Horst
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stöhnt.
    »Kirchenberg.«
    »Fleischerei Grote. Sie waren heute Morgen bei mir und wollten noch wegen des Transporters was wissen. Sie sagten, ich könnte den ganzen Abend anrufen.«
    »Ja, Herr Grote, schon okay.«
    »Also, am 19. 10. ist den unser Geselle Dietmar Schreiner gefahren.«
    »Haben Sie dessen Geburtsdatum?«
    »Hab ich. 27. 09. 63. Und am 22. 10. bin ich den selber gefahren. Hatte ich Ihnen ja schon gesagt, habe jetzt aber noch mal nachgesehen.«
    »Gut, Herr Grote, das reicht mir fürs Erste. Vielen Dank für den Anruf!«
    Auflegen.
    Ernst kommt rein, Ulla rückt, macht Platz, er winkt ab, setzt sich auf den Computertisch, stilles Hallo.
    »Und laut Akte war es ein Raubmord.«
    »Laut Kriminalakte, die ist aber nicht besonders ergiebig. Die Tatakte wäre natürlich aussagekräftiger, die ist aber beim zuständigen Kommissariat oder der Staatsanwaltschaft. Wenn wir ganz viel Glück haben, kriegen wir die morgen vielleicht noch.«
    »Wieso?« Ulla.
    »Die haben in Nürnberg zurzeit eine MK laufen, und ich habe von deren KK 11 tatsächlich noch einen Kollegen angetroffen. Ich hab ihm unsere Geschichte geschildert, und er hat versprochen nachzusehen, ob er bei denen noch was findet, sonst geht’s erst Montag bei der Staatsanwaltschaft. Wenn er noch was findet, sagt er heute noch Bescheid, macht von den relevanten Teilen Kopien. Und dann, Glück die Zweite, kriegen wir die Kopien vielleicht morgen noch, weil die in ihrer MK morgen eine wichtige Vernehmung in Hamburg haben und ganz früh dahinfahren. Müssten wir uns halt nur irgendwo an der Autobahn...«, Telefon, Atze und Ulla stöhnen im Chor, »… treffen.«
    »Kirchenberg, Mordkommission.«
    »Guten Tag, Herr Kirchenberg, da habe ich ja Glück. Verzeihen Sie bitte die späte Störung, mein Name ist Johann Müller, und ich bin Inhaber der Spedition Müller und Müller. Sie haben unserer Firma heute einen Besuch abgestattet.«
    Die anderen sehen den erhobenen Finger, Lautsprecher an.
    »Richtig, Herr Müller. Wir ermitteln derzeit in einem Mordfall und hatten ein paar Dinge abzuklären.«
    »Ich habe eben erst davon gehört und Ihre Karte bekommen, Herr Kirchenberg, es ging um meinen Mitarbeiter Bernd Michels?« Sichtbare Überraschung bei den drei anderen.
    »Richtig«, schon zum zweiten Mal, »das heißt, eigentlich ging es zunächst um ein Fahrzeug, Herr Michels kam erst zur Sprache, weil er den Wagen an einem bestimmten Tag gefahren hat.«
    »Wäre es Ihnen möglich, dass wir uns zu einem Gespräch treffen. Es wäre mir wichtig, Ihnen einiges mitzuteilen beziehungsweise auch Genaueres von Ihnen zu erfahren.«
    »Sicher geht das. Am besten so schnell wie möglich. Wie passt es Ihnen morgen früh um neun Uhr?«
    »Neun Uhr habe ich schon einen anderen Termin, wie wär’s um elf?«
    Ernst macht Zeichen, flüstert: in der Firma wegen Unterlagen.
    »Elf geht auch. Wo? Herr Müller. Meinethalben können wir uns bei Ihnen in der Firma treffen.«
    »Wenn Ihnen das nichts ausmacht, gern. Morgen um elf in der Spedition.«
    Auflegen.
    »Das war sein Chef, habt ihr gehört. Mal sehen, was das zu bedeuten hat.«
    »Wenn dein Scheißtelefon noch einmal klingelt, Konni, gehst du entweder nicht dran oder wir setzen uns in den MK-Raum.« Atze mit funkelnden Augen. »Ist ja nicht zum Aushalten, um diese Zeit.«
    »Die Frage ist: Wie gehen wir vor? Michels selber ist dabei nicht das Problem, aber das Auto.«
    »Wo steht die Karre denn jetzt? In der Firma?« Ulla.
    »Wahrscheinlich.« Ernst von der Seite. »Kommt drauf an, ob der Chef irgendwas von der Vorstrafe weiß, wovon ich nicht ausgehe. Klang ja richtig geheimnisvoll eben.«
    »Wir sollten aber nicht zu früh mit der Riesenkeule kommen, das könnte auch was kaputtmachen. Bisher haben wir nur eine Vorstrafe von vor zwanzig Jahren. So selten ist das nicht.« Ulla reibt sich die müden Augen.
    »Na ja, Ulla, immerhin. Die Vorstrafe und den Wagen, auf den einiges passt. So ganz ohne ist das nicht.«
    »Ich finde auch, so ein bisschen mehr Fleisch an der Sache brauchten wir schon. Aber damit uns am Wagen bis morgen nichts verloren geht, was haltet ihr von folgendem Vorschlag: Das Auto steht auf dem Gelände der Spedition, und wir lassen den durch ein Team bis morgen früh observieren, wobei wir nach sieben Wochen Speditionsbetrieb sowieso’ne Menge Glück brauchten, um noch was zu finden, wenn es denn das Tatfahrzeug sein sollte.«
    Ernst steht auf, stützt sich auf dem Schreibtisch ab. »Und Konni und ich schauen

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