Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
wieder.«
     
    Eve drehte sich zu Jane um, als Caleb das Haus verlassen hatte. »Was hältst du davon?«
    »Von Caleb?« Jane schwieg einen Moment. »Er hat ungewöhnliche Kräfte. Er versucht das zu verbergen, aber gelegentlich kann man es ahnen.«
    »Joe glaubt nicht, dass er es zu verbergen sucht.« Eve schwieg nachdenklich. »Wenn Megan nicht in die Sache verwickelt wäre, könnte Joe sich leichter damit arrangieren. Er ist in vieler Hinsicht sehr tolerant, aber dieser Vampirjäger ist ihm etwas zu viel.«
    »Caleb ist nicht Van Helsing«, sagte Jane. »Und er betont immer wieder, dass Jelak kein Vampir ist.« Ein Schauder überlief sie. »Aber ich finde diese Geschichte mit dem Blut gruselig. Die arme Frau im Piedmont Park. Sie wusste möglicherweise gar nicht, was –« Plötzlich hielt sie inne, und ihre Augen wurden weit. »Piedmont Park. Oh mein Gott.«
    Eve sah ihr ins Gesicht. »Was ist?«
    »Pattys Haus befindet sich direkt an der Straße am Piedmont Park.«
    Eve erstarrte. Oh Gott, bitte nicht. »Das ist ein großes Gebiet, Jane.«
    »Sie ist dunkelhaarig und Mitte zwanzig. War das nicht die Beschreibung des Opfers?« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich war gestern Abend mit Patty essen. Ich bin mit ihr nach Hause gegangen. Was, wenn ich ihn zu ihr geführt habe?«
    Eve wusste nicht, was sie antworten sollte. Es war durchaus möglich. »Ruf sie an.«
    »Das mache ich.« Jane hatte schon ihr Handy angewählt. »Geh ran«, murmelte sie. »Geh ran, Patty.« Sie legte auf. »Verdammt, nur die Mailbox.« Sie sprang auf. »Ich fahre hin.«
    Eve nickte. »Ich begleite dich. Was ist mit dem Festnetztelefon?«
    Jane wählte, während sie schon auf die Tür zuging. »Nicht erreichbar.«
    Gar nicht gut, dachte Eve. Bis zu diesem Augenblick hatte sie noch eine kleine Hoffnung gehabt. Aber Pattys Großvater war bettlägrig. Warum sollte das Festnetztelefon nicht erreichbar sein? »Gehen wir.«
     
    Vier Querstraßen vor Pattys Haus sahen sie bereits die ersten Polizeiautos. Einige hundert Meter davor parkten Einsatzwagen und ein Spezialfahrzeug der Forensiker unter den Bäumen. Kleine Gruppen von Neugierigen standen herum und versuchten, in die Nähe zu kommen.
    »Joe sollte inzwischen hier sein«, sagte Eve. »Ich könnte ihn anrufen. Vielleicht ist es doch nicht Patty?«
    »Könnte sein, dass er gerade erst angekommen ist und es noch nicht weiß. Und wir sind schon fast an ihrem Haus«, sagte Jane. »Sie ist nicht ans Telefon gegangen. Ich will selbst sehen, was los ist.«
    Pattys Haus war ein kleines Cottage, das von einer mit farbenfrohen Geranien geschmückten Veranda umgeben war. Das Garagentor stand offen, und Eve konnte einen Blick auf ein zerlegtes Auto erhaschen.
    »An dem Wagen arbeitet Patty gerade«, sagte Jane, während sie einparkte. »Sie übt den Einbau neuer Bremsen. Bei neueren Autos ist das nicht leicht ohne spezielles Werkzeug, das sonst nur Werkstätten haben. Sie sagt, dass sie –« Jane unterbrach sich und holte tief Luft. »Ich plappere nur. Eve, ich habe Angst.«
    »Ich auch.« Eve stieg aus. »Komm, wir gehen rein.« Sie ging die Stufen hinauf. »Klingelst du?«
    »Das muss ich nicht.« Jane hielt ihren Blick auf die Tür gerichtet. »Es ist schon offen.«
    Aus dem Türspalt fiel ein schmaler Lichtschein.
    »Ach du Scheiße«, flüsterte Eve. Sie streckte den Arm aus und schob die Tür weiter auf.
    »Patty! «
    Es war ein Schrei, der durch Mark und Bein ging.
    »Was zum Teufel ist das denn?« Jane stieß die Tür auf und rannte in die Eingangshalle. Eve folgte ihr.
    »Jane?«
    Sie fuhren herum und sahen Patty hinter sich auf der Schwelle stehen, einen verwirrten Ausdruck im Gesicht. »Was tust du hier?«
    Eve wurde schwach vor Erleichterung. Gott sei Dank!
    »Patty! « Noch ein schriller Schrei.
    Patty zog eine Grimasse. »Entschuldigt mich. Ich muss nachsehen, was er will. Man sollte denken, dass er einen Moment warten kann. Ich war nur ein paar Minuten im Garten.« Sie lief an ihnen vorbei zum rückwärtigen Teil des Hauses. »Ich komme schon, Großvater. Brauchst du etwas?«
    »Das wäre dir ja doch egal«, jammerte die Männerstimme. »Du lässt mich hier versauern.«
    »Du weißt, dass das nicht wahr ist.« Patty war in einem Zimmer verschwunden. »Was willst du?«
    »Mein Saft ist alle. Und du weißt, dass ich nicht gern allein bin.«
    »Ich hole dir neuen.«
    Patty erschien wieder in der Diele, eine Karaffe in der Hand. Sie legte einen Finger auf die Lippen zum

Weitere Kostenlose Bücher