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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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muss die Erinnerungen und Verpflichtungen gegen das abwägen, was man aufgibt.«
    »Na ja, dein Entschluss.« Jane umarmte sie. »Aber es kann nicht schaden, wenn man sich dabei helfen lässt. Ruf mich an, wenn du mich brauchst.«
    »Nur wenn du versprichst, Charlie zu schicken.« Sie machte eine Geste, als wollte sie die beiden aus dem Haus scheuchen. »Und jetzt verschwindet. Großvater kann nicht weit laufen, aber wenn er wütend genug ist, dann kommt er hier hereingestapft und macht uns die Hölle heiß.«
    »Wir sind schon unterwegs«, sagte Eve. »Auf Wiedersehen, Patty. Passen Sie auf sich auf.«
    »Im Rahmen der Vernunft. Ich kann schon auf mich achten. Großvater schafft es außerdem ganz gut, mich hier gefangen zu halten, ohne dass ich ihm sonderlich helfe.« Sie ging zum Kühlschrank. »Tschüs. Und drücke Toby von mir.«
    Jane schwieg, bis sie am Auto waren. »Verdammt, ich hatte solche Angst.« Sie schaute nachdenklich. »Ich wünschte nur, sie würde sich mehr fürchten. Sie scheint sich gar keine Sorgen zu machen. Offenbar glaubt sie, sie wird mit allem fertig.«
    »Wenn sie mit dem alten Mann klarkommt, dann stimmt das vielleicht auch.« Sie kamen am Parkeingang vorbei. »Jetzt stehen schon zwei Übertragungswagen hier. Da wird wohl jeden Moment die Hölle losbrechen.«
    »Die ist schon losgebrochen.« Jane schwieg einen Moment. »Können wir für Patty nicht eine Überwachung besorgen?«
    »Wir können es versuchen. Allerdings braucht man einen guten Grund. Wenn die Medien Einzelheiten veröffentlichen, will vermutlich jeder in dieser Gegend Polizeischutz bekommen.« Sie lächelte. »Aber Patty hatte doch eine gute Idee. Warum rufst du nicht Charlie Brand an? Ich bin sicher, er würde sich freiwillig melden.«

8
    J oe rief Eve um die Mittagszeit an. »Das Opfer heißt Heather Carmello. Fünfundzwanzig, Prostituierte, Kehle durchgeschnitten, nackt.«
    »Fußabdrücke?«
    »Alles blitzblank. Wie er das trotz Regen und Schlamm geschafft hat, ist ein Wunder.« Er hielt kurz inne. »Kein Kelch am Tatort.«
    »Und was heißt das?«
    »Frag mich was Leichteres.«
    »Aber du glaubst immer noch, dass es Jelak war?«
    »Verflucht noch mal, ja.«
    »Jane und ich hatten Angst, dass Patty Avery das Opfer sein könnte. Jane dachte, sie könnte Jelak gestern Abend zu ihr geführt haben. Gibt es eine Möglichkeit, dass Pattys Haus bewacht wird?«
    »Vielleicht, aber nicht offiziell. Ich kann jemanden besorgen.« Er fügte hinzu: »Ich kümmere mich später darum. Jetzt muss ich hier fertig werden und dann zur Dienststelle zurückfahren. Brauchst du irgendetwas?«
    »Nein.«
    »Dann beantworte ich die Frage, die du nicht gestellt hast. Nein, zu meiner tiefen Erleichterung hat Heather Carmello beschlossen, tot zu bleiben. Kein geisterhafter Auftritt.«
    »Das ist gut … vermute ich.«
    »Da gibt’s nichts zu vermuten. Und du kannst mir einen Gefallen tun. Ruf Seth Caleb an und bitte ihn, noch einmal zu kommen und mir ein paar Fragen zu beantworten.«
    »Wirklich? Du hast ihn praktisch aus dem Haus geworfen.«
    »Ich wollte nicht, dass er mich auf Schritt und Tritt begleitet. Außerdem, je weniger ich mit diesen Geistersehern zu tun habe, desto besser. Aber nachdem Heather Carmello beschlossen hat, dass ich nicht ihre bessere Hälfte bin, habe ich gute Laune und kann Caleb näher heranlassen. Und ich muss Genaueres über diesen Kelch wissen. Er scheint Teil des Rituals zu sein, und ich will wissen, was es bedeutet, wenn er fehlt.«
    »Ich rufe ihn an. Wann willst du ihn sehen?«
    »Heute Abend. So um sechs sollte ich mit dem Bericht fertig sein. Ich könnte mich mit ihm in Rico’s Restaurant in der Nähe des Reviers treffen. Ich melde mich später noch einmal.« Er legte auf.
    Eve drückte nachdenklich die Trenntaste und sagte dann zu Jane: »Heather Carmello. Kein Kelch. Er will mit Caleb reden, ob das etwas zu bedeuten hat.«
    »Na ja, du hast gesagt, Béla Lugosi hat das Blut immer direkt aus der Quelle getrunken. Vielleicht glaubt Jelak, er ist etwas Besseres.«
    »Das ist nur geraten. Wir müssen das sicher wissen.« Eve holte die Karte aus der Tasche, die sie von Caleb erhalten hatte. Sie war aus schwerem weißen Papier, und es stand lediglich eine Handynummer darauf. »Schauen wir mal, was Caleb uns dazu sagen kann.«
    Ehe sie wählen konnte, klingelte das Telefon.
    Montalvo.
    »Ich habe in den Nachrichten vom Mord an Heather Carmello erfahren. Es wäre mir lieber gewesen, Sie hätten mir davon erzählt. Im

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