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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Ihnen eingetroffen bin. So hatte ich die Möglichkeit, mir den Kelch genau anzusehen. Er ist Jelaks Visitenkarte. Und ich glaube, er hat das Ritual vollzogen.«
    »Was machen Sie hier?«, fragte Joe.
    Caleb wandte sich Schindler zu und sagte: »Könnten Sie hier warten, ob die Spurensicherung etwas Neues entdeckt? Ich muss mit Quinn über den Kelch sprechen.«
    »Klar, mache ich gern.« Schindler kniete sich neben einen der Kriminaltechniker. »Lassen Sie sich ruhig Zeit.«
    »Wir brauchen nur ein paar Minuten.« Caleb warf Joe einen Blick zu. »Kommen Sie, wir unterhalten uns, während wir zum Haus zurückgehen. Selkirks Kinder sind in schlimmer Verfassung. Ich möchte ein paar Minuten zu ihnen, ehe ich gehe.«
    »Ich lasse nicht zu, dass Sie in ihre Nähe kommen«, sagte Joe. »Ich weiß nicht, wie Sie Schindler austricksen konnten, aber ich werde nicht dulden, dass Sie diese Kinder manipulieren.«
    »Ich habe nicht die volle Wahrheit gesagt, aber ich habe Schindler auch nicht angelogen.« Er lächelte. »Ich bin ein Experte, und ich wurde zu diesem Fall gerufen. Nur nicht von Ihnen.«
    »Woher wussten Sie von dem Mord?«
    »Eve hat mich angerufen. Sie war aufgeregt wegen der Ermordung von Margaret Selkirk. Ich soll Ihnen sagen, wenn Sie wollen, dass sie sich heraushält, dann müssten Sie jede verfügbare Quelle nutzen. Und sie glaubt, dass ich eine solche Quelle bin.«
    »Also sind Sie hierhergeeilt und haben versucht –«
    »Ich habe die Gelegenheit genutzt«, unterbrach ihn Caleb. »Jetzt sollten Sie das auch tun. Sie sind sehr zögerlich, was meine Expertise angeht, außer wenn Sie eine bestimmte Information brauchen. Bei Ihnen muss ich ständig auf Zehenspitzen herumschleichen. Den Grund dafür kenne ich, aber diese Vorsicht muss ein Ende haben.«
    »Was genau wissen Sie über mich?«, fragte Joe misstrauisch.
    »Nichts Genaues. Aber es war nicht schwer herauszufinden. Auch wenn Renata Megans Vertrauen nicht enttäuschen wollte und mir nichts erzählt hat, blieb doch die Tatsache, dass Megan wegen Ihnen Kontakt mit ihr aufgenommen hat. Aber Sie lehnen vehement alles ab, was mit übersinnlichen Fähigkeiten zu tun hat. Da ich das, was Sie so hassen, verkörpere, lehnen Sie automatisch alles ab, was mit mir zu tun hat.« Er legte den Kopf schräg. »Und was könnte wohl der Grund dafür sein?«
    »Ich bin mir sicher, Sie werden es mir gleich erzählen.«
    »Natürlich. Sie haben vor kurzem entdeckt, dass Sie einer der Auserwählten sind, oder vielleicht sollte ich sagen, einer der Verdammten. Sie lehnen diese Fähigkeit ab, müssen sich aber damit abfinden. Allerdings geben Sie Ihr Äußerstes, um nicht auch noch bei jemand anderem akzeptieren zu müssen, dass er so eine Fähigkeit hat.«
    »Und auf welche Weise bin ich verdammt?«
    Caleb schüttelte den Kopf. »Das ist Ihre Angelegenheit. Ich mag zwar neugierig sein, aber ich würde Sie niemals danach fragen.«
    »Wie freundlich von Ihnen.«
    »Und es spielt auch keine Rolle, solange es mich nicht bei der Jagd auf Jelak stört. Eve ist in dieser Hinsicht auf meiner Seite. Sie will keine weiteren Todesfälle mehr und glaubt, ich kann dabei helfen. Das könnte ich nutzen, ich könnte sie benutzen, aber das will ich nicht.« Er blickte Joe geradewegs in die Augen. »Jetzt frage ich Sie noch einmal. Wollen Sie mit mir auf die Jagd gehen?«
    Joe schwieg. In ihm kochte noch immer die Wut und die Feindseligkeit, die er beim Betreten des Gartens verspürt hatte. Ein Teil dieser Gefühle war berechtigt, aber wie viel davon war Ärger auf Caleb und wie viel seiner eigenen Verfassung geschuldet?
    Eine ganze Menge davon bezog sich auf Caleb, verdammt noch mal.
    »Wagen Sie es nicht, noch einmal einen meiner Mitarbeiter anzulügen«, sagte Joe kurz angebunden. »Ich weiß wirklich nicht, warum Schindler Sie nicht davongejagt hat.«
    Caleb lächelte. »Er mag mich. Ich erinnere ihn an seinen Bruder.«
    »Was?«
    »Lassen wir das. Schindler ist ein netter Mensch. Ich habe ihn nur angeschwindelt, um mir den Kelch anzusehen. Ich war mir nicht sicher, ob Sie zugelassen hätten, dass ich ihn untersuche.« Er fügte hinzu: »Denn ich hatte bereits beschlossen, dass ich Sie nicht ins Visier nehme.«
    »Sie suchen sich Ihre Ziele genau aus?«
    »Ja, das stimmt. Das kann ich.« Er öffnete die Tür zur Küche. »Ich hoffe, Sie werden herausfinden, dass Sie es auch können.«
    »Wovon sprechen Sie?«
    »Von Regeln. Gehen Sie mit mir auf die Jagd?«
    Joe zögerte, dann nickte er

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