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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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zu glauben.« Ihr fiel noch etwas anderes ein. »Sie sind hergekommen, um bei mir ›den Weg zu bereiten‹. Aber bei Jane haben Sie es bereits getan, nicht wahr? Ich habe zwischen Ihnen beiden eine Verbindung gespürt und mich gefragt, wie sie zustande kam.«
    »Sehr aufmerksam. Man könnte sagen, das trifft zu.« Er lächelte. »Wir haben eine Erfahrung geteilt.«
    »Sie haben sich perfekt abgesichert.«
    »Das tut ein Jäger eben«, sagte er offen. »Und ich hätte mich sehr viel unehrenhafter benehmen können.«
    »Also, was geschieht jetzt?«
    »Nichts. Sie wissen beide, was nötig ist, damit Sie sicher leben können. Sie wissen auch, dass ich bereit bin, Ihnen zu helfen.« Er stellte seine Tasse auf die Arbeitsfläche. »Und vielleicht ist das alles gar nicht nötig. Möglicherweise gelingt es Quinn, Jelak zur Strecke zu bringen, ohne dass ich Sie als Köder einsetze. Das wäre eine wunderbare und willkommene Lösung.«
    »Sie werden weder mich noch Jane einsetzen«, sagte Eve. »Wir erlauben nicht, dass Sie uns manipulieren, Caleb. Sie haben uns vielleicht beeinflusst, aber weiter darf es nicht gehen. Was immer wir auch unternehmen, es ist unsere Entscheidung.«
    »Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet.« Er drehte sich um und ging auf die Tür zu. »Aber Sie haben meine Telefonnummer und wissen, dass ich für Sie da bin, wenn die Zeit reif ist.«
    »Sie sind sich sehr sicher, oder?«
    »Ja.« Sein Lächeln verschwand, und sie konnte einen Anflug von Bedauern auf seinem Gesicht wahrnehmen. »Ich bin schon seit sehr langer Zeit ein Jäger. Ich kann das Muster erkennen.«
    Nachdem er verschwunden war, blieb Eve noch einen Augenblick lang nachdenklich stehen. Es war zum Verzweifeln, sie konnte ihn einfach nicht unsympathisch finden. Sie hätte das gern Calebs seltsamer Überzeugungskraft zugeschrieben, aber sie glaubte ihm, wenn er sagte, dass er sich sehr viel unehrenhafter hätte benehmen können. Er war vermutlich so moralisch, wie es ihm nur möglich war angesichts dessen, dass er ein rücksichtsloser Mistkerl war.
    Was für ein verdammter Gegensatz.
    Aber sie hätte überhaupt kein Problem damit, ihn abstoßend zu finden, falls er bei dem Versuch, Jane zu manipulieren, auch nur die mindeste Grenze überschritt. Dann würde sie mit Gewehren und Kanonen auf ihn losgehen.
     
    »Ich bin auf dem Weg nach Dahlonega«, sagte Joe, als er bei Eve anrief. »Man hat Nicole Spelling gefunden.«
    »Tot?«, fragte Eve.
    »Ja. Sie wurde im Untersuchungszimmer eines dortigen Arztes gefunden. Dr. Baker wurde ebenfalls ermordet. Jelak hat ihn möglicherweise gezwungen, ihn zu behandeln, dann hat er ihn umgebracht. Bei Nicole war es eindeutig ein Ritualmord.«
    »Sechzehn. So jung …«
    »Ja. Noch ein Kind.«
    »Es geht einfach immer weiter und weiter. Wann können wir das endlich beenden?«
    Joe gab keine Antwort. »Ich rufe dich aus Dahlonega an und erzähle dir, was dort los ist.« Er legte auf.
    Seit Jelaks Anruf hatte sie damit gerechnet, dass Joe ihr von Nicoles Tod erzählen würde. Das machte die Nachricht nicht weniger erschreckend.
    Wann würden sie dem endlich ein Ende setzen können?
    Joe hatte ihr nicht geantwortet. Was hätte er auch sagen sollen? Jelak schien in der Lage zu sein, immer weiterzumachen. Er hielt sich offenbar für eine Art Super-Monster, und sie konnte es kaum glauben, wie rücksichtslos er durch die Welt zog.
    »Schlechte Neuigkeiten?« Jane hatte gerade das Haus betreten.
    Eve nickte. »Nicole Spelling. Ihre Leiche wurde in Dahlonega in der Praxis eines Arztes gefunden. Joe ist dorthin unterwegs.«
    Jane sah betroffen aus. »Seit ich von ihrem Verschwinden hörte, habe ich gehofft …«
    »Ich auch«, sagte Eve. »Aber das Hoffen scheint nicht zu helfen. Dennoch ist es alles, was wir haben, wenn wir uns nicht entschließen, etwas zu unternehmen.«
    »Nein«, sagte Jane in scharfem Tonfall. »Ich sehe schon, wohin das führt.« Sie musterte Eve aufmerksam. »Caleb hat mit dir gesprochen.«
    »Ja.«
    »Verdammt, er hätte dich in Ruhe lassen sollen.«
    »Aber das hat er nicht getan. Genauso wenig wie dich. Das stimmt doch?«
    »Nein. Ich hätte es dir erzählt, aber ich wollte nicht –«
    »Du wolltest mich nicht hineinziehen, du wolltest mich schützen. Herrgott noch mal, Jane, wir haben solche Situationen immer gemeinsam durchgestanden. Du hast dich von Caleb überzeugen lassen, mich außen vor zu lassen.«
    »Es geht um dein Leben«, sagte Jane. »Caleb hätte mich nicht überzeugen

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