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Blutspur des Todes

Blutspur des Todes

Titel: Blutspur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Freundin erzählte. Ihre Großmutter war viel zu bodenständig, als dass sie das verstanden hätte. Da hast du 's, würde sie wahrscheinlich sagen und damit auf Grace' Vorliebe für Nancy-Drew-Geschichten und Batman-Comics anspielen.
    Vince hatte ihr erzählt, dass auch er als Kind lange einen imaginären Freund namens Rocco gehabt hatte. Sie musste schmunzeln, als sie daran dachte. Sie versuchte sich den kleinen italienischen Jungen vorzustellen, der sich einen Mafioso ausdachte, der ihn beschützte. Wenn sie Kinderbilder von ihm sah, fühlte sie sich immer an Emily erinnert, die ebenfalls klein und verletzlich war, wie damals ihr Vater, und die wie er das kämpferische Herz eines Löwen hatte.
    »Was ist das, Mom?« Emily hielt in jeder ihrer kleinen Hände eine Kiwi, ganz vorsichtig, um sie nicht zu zerquetschen.
    »Das sind Kiwis. Die sind süß und sehr gesund. Sollen wir welche kaufen?«
    Emily musterte die Früchte, drehte sie skeptisch hin und her und rieb über die raue Haut. Dann schüttelte sie den Kopf.
    »Nein, ich glaube nicht. Die sehen aus wie Affenköpfe.«
    »Affenköpfe?« Grace musste lachen.
    »Ja, wie kleine grüne Affenköpfe.« Emily begann zu kichern und lachte dann so herzhaft, dass sie eine kleine Lawine auslöste, als sie die Früchte zurücklegen wollte. »Oh nein, da rollen die ganzen Affenköpfe!«
    Emily stand wie erstarrt vor dem Schlamassel, den sie Angerichtet hatte, und ihre Unterlippe begann zu beben. Grace merkte, dass sie nicht recht wusste, ob sie lachen oder weinen sollte.
    »Komm, Emily. Hilf mir, die Affenköpfe aufzusammeln, ehe wir Ärger bekommen.«
    Sie bückten sich und hoben die Früchte vom Boden auf.
    Plötzlich begann Emily wieder zu kichern. Grace drehte sich zu ihrer Tochter um und sah sie auf Händen und Knien vor einer Kiwi hocken, die unter der Spitze eines alten Tennisschuhs eingeklemmt war.
    Grace schaute auf und wäre vor Schreck beinahe erstarrt.
    Jared Barnett grinste ihr aus leeren dunklen Augen direkt ins Gesicht. Sein Blick war stechend und bedrohlich, doch er tat so, als sei sein Auftauchen nichts Ungewöhnliches, sondern purer Zufall.
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie eine hübsche kleine Tochter haben, Frau Staatsanwältin«, sagte er wie beiläufig, doch der Klang seiner Stimme ließ Grace erschaudern.
    »Emily, komm her«, sagte sie und versuchte, so ruhig wie möglich zu bleiben. Sie selbst war kaum fähig, sich zu bewegen, ihre Knie fühlten sich weich an. Emily machte keinerlei Anstalten, der Aufforderung ihrer Mutter nachzukommen. Wie gebannt hockte sie vor der Kiwi, um sie sich zu schnappen, sobald der Schuh sie freigegeben würde.
    »Emily!« Diesmal klang es wie eine Ermahnung, und sie bereute das, als sie sah, wie Barnetts Grinsen breiter wurde. Er beugte sich hinab, nahm die Kiwi auf und hielt sie Emily hin.
    Grace stockte der Atem. Am liebsten hätte sie ihrer Tochter verboten, die Frucht anzurühren, als fürchte sie, sie könne sich mit dem Bösen infizieren, das von Barnett ausging. Doch dann wartete sie ruhig ab, bis Emily die Kiwi auf den Stapel gelegt hatte, tat eilig die dazu, die sie aufgesammelt hatte, nahm Emily bei der Hand und schob mit der anderen den Einkaufswagen fort, um sich so schnell wie möglich von Barnett zu entfernen. Seinen Blick spürte sie wie ein Kribbeln im Genick.
    »Wer ist der Mann, Mom?«
    »Einfach nur irgendein Mann, der hier einkauft, Schatz.«
    Sie schob den Wagen an eine freie Kasse. »Schau dem Jungen zu, der unsere Sachen einpackt. Pass auf, dass er es richtig macht, ja?« Grace half ihr, sich am Einkaufswagen vorbei ans Ende des Transportbandes zu zwängen. Aufmerksam beobachtete Emily den Teenager, der ihre Einkäufe achtlos in einen Plastikbeutel warf.
    Unterdessen hielt Grace nach Jared Barnett Ausschau, konnte ihn aber nirgendwo entdecken. Sie zog ihr Handy heraus und gab eine Nummer ein, musste sie jedoch löschen und noch einmal von vorn anfangen, da sie vor Nervosität falsch gedrückt hatte.
    »Pakula.«
    »Ich bin ihm eben schon wieder begegnet.« Sie versuchte zu flüstern, doch in ihrer Aufregung klang sie wie eine zischende Zeichentrickfigur.
    »Treibt er sich immer noch im Gericht herum?«
    »Nein, ich bin gerade im Peony Park Supermarkt.«
    Die ältere Frau in der Schlange hinter Grace musterte die Boulevardmagazine am Zeitungsstand. Ihre gefurchte Stirn und flüchtigen Seitenblicke verrieten jedoch, dass sie ihrer Unterhaltung lauschte. Sie wandte der Frau den Rücken zu und behielt

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