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Blutspur des Todes

Blutspur des Todes

Titel: Blutspur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Stanislaus und außerdem Trainer der Kinderliga deiner vier Töchter.«
    »Ich verstehe, was du sagen willst«, erwiderte Tommy.
    »Wir haben irgendwie die Rollen getauscht. Ich bin jetzt das Weichei, was?«
    Andrew lachte. Er wusste, dass Tommy ihn auf die Schippe nahm und Nachsicht mit seinem Schwips übte. Auf ihn schien das Bier keinerlei Wirkung zu haben.
    »Du ermittelst in Mordfällen, kletterst über Leichen, sammelst Maden ein und stocherst in Eintritts- und Austrittswunden herum. Ich schreibe nur darüber.«
    »Und das machst du verdammt gut.« Wie zur Bestätigung seiner Aussage richtete Tommy seine Gabel mit Kartoffelsalat auf seinen Freund, als wolle er ihn aufspießen.
    »Du befasst dich mit der Wirklichkeit, mein Geschäft ist die Fantasie.«
    »Auf was willst du denn hinaus?« In Tommys Tonfall lag keine Ungeduld, nur Neugier.
    »Ich glaube, ich verstehe, warum du meinst, dass ich dem Leben ausweiche.«
    »Ach so.« Tommy lehnte sich zurück und begriff langsam, dass Andrew das Thema wirklich ernst war. »Ich habe das nicht auf deine Arbeit bezogen, sondern auf dein Privatleben.
    Sag doch selbst, wann hattest du das letzte Mal eine Beziehung? Oder warte, ich frage einfacher. Wann warst du das letzte Mal mit einer Frau im Bett?«
    »Ich habe dir doch erzählt, dass es da jemanden gibt, der mich interessiert.«
    »Oh ja, richtig. Eine Frau, die seit Jahren in einer Beziehung steckt und etwa tausend Meilen entfernt lebt, stimmts?«
    »Warum erzähle ich dir überhaupt davon, wenn du dich bloß darüber lustig machst?«
    »Ich mache mich nicht über dich lustig. He, ich verstehe ja, dass es sicherer ist, jemanden zu begehren, der unerreichbar ist.«
    »Sicherer? Wolltest du nicht eher sagen, es ist dämlich?«
    »Nein, ich habe es so gemeint, wie ich es gesagt habe.
    Sicherer. Besonders für einen Typen wie dich.«
    »Erklär mir das.«
    »Okay, aber sei mir nicht böse.« Wie zur Abwehr hob Tommy in einer gespielten Geste beide Hände.
    »Keine Angst. Rück ruhig raus damit, was du über mich denkst.« Andrew griff das kalte Bud Light am Flaschenhals und nahm einen Schluck.
    »Du sagst immer wieder, du willst keine feste Bindung, weil du dich nicht einschränken möchtest, richtig? Sobald eine Frau Interesse an dir zeigt, rennst du in die andere Richtung davon. Also, wer bleibt da noch übrig zum Verlieben? Doch nur eine Frau, die kein Interesse an dir hat.«
    »Wenn deine Theorie stimmt, bin ich ein richtiger Idiot, was?«
    »Und was für einer.«
    »Herzlichen Dank.«
    »Nein, natürlich bist du kein Idiot. Du hast einfach nur eine Strategie entwickelt, die dich davor schützt, dein sicheres Nest verlassen zu müssen und dich in den wilden Dschungel des Lebens zu stürzen.«
    »Meinst du damit, dass ich mich in Wahrheit gar nicht verlieben will?«
    »Ich meine, dass es dir Sicherheit gibt, dich in jemanden zu verlieben, den du nicht haben kannst. Menschen tun nie etwas, das ihnen nicht irgendwie nützt. Niemals.«
    »Vielleicht täuscht sie sich ja in dem anderen Mann.«
    »Oder es gefällt ihr, mit dir zu spielen. Es muss doch ziemlich schmeichelhaft für sie sein, wenn jemand wie du scharf auf sie ist?«
    Andrew lehnte sich zurück und rieb sich das Kinn, als hätte Tommy ihm einen Haken verpasst. Die Frau, über die sie sprachen, ein attraktiver Rotschopf namens Erin Cartlan, besaß einen kleinen Buchladen in Lower Manhattan. Sie hatten sich vor zwei Jahren auf der Buch-Expo kennen gelernt, als er an ihrem Stand signiert hatte. Sie war attraktiv und klug, und er könnte immer noch schwören, dass sie an jenem Wochenende mit ihm geflirtet hatte, obwohl sie das später beharrlich abstritt und angeblich nicht wusste, wovon er redete. Seit damals pflegten sie eine mehr berufliche als private Freundschaft, obwohl er hoffte, es könne sich mehr daraus entwickeln.
    Tommy sah seinen Freund an und schüttelte den Kopf.
    »Mist, jetzt habe ich dich ins Grübeln gebracht, und du kommst wieder nicht zum Schreiben.«
    »Ich glaube, es macht dir Spaß, mich in die Enge zu treiben. Wie einen Verdächtigen.«
    »Nein, Andrew, du verstehst nicht, was ich dir sagen will.
    Du begnügst dich damit, dich nach einer Frau zu sehnen, die du nicht haben kannst. Du schilderst Tatorte und Autopsien, aber immer aus sicherer Distanz. Du isst nicht mal den Fisch, den du fängst. Aus meiner Sicht ist das ein Leben aus zweiter Hand.«
    Andrew spürte, wie ihm plötzlich warm wurde. Es lag jedoch kein Ärger in seiner Stimme, als

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