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Blutspur des Todes

Blutspur des Todes

Titel: Blutspur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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dunkle, leere Augen. Jared grinste. Er wusste, was Andrew wusste. Dass sie soeben zu Komplizen geworden waren.

Vierter Teil
    BLUTIGE SPUR

43. Kapitel
    11.15 Uhr
Gerichtsgebäude
    Grace schob die nächste Kassette in den Videorekorder. Sie wollte sich die Bänder der Überwachungskameras aus den überfallenen Supermärkten noch einmal ansehen, bevor sie mit Max Kramer sprach. Die Ermittlungen waren an einem toten Punkt angelangt, trotzdem missfiel ihr die Vorstellung, auf Max Kramer und seine dubiose Zeugin angewiesen zu sein.
    Sie traute dem Kerl einfach nicht.
    Viel war auf den Bändern nicht zu sehen. Der Täter trug eine dunkle Maske über der unteren Gesichtshälfte und eine Strickmütze, Handschuhe, ein dunkles, langärmeliges T-Shirt und Jeans. Die Bilder ruckelten zwar nicht wie die des Banküberfalls im Drei-Sekunden-Takt vor sich hin, waren abgesehen davon aber auch nicht besser. In allen drei Fällen waren die Kameras hinter der Kasse angebracht und hatten den Verkaufstresen sowie die aus dieser Position einsehbaren Regalreihen der Läden aufgenommen.
    Grace hatte bereits alle Bänder durchlaufen lassen und betrachtete sie nun noch einmal. Sie drückte auf Play und stellte fest, dass sie zu weit zurückgespult hatte. Dasselbe war ihr mit der ersten Kassette passiert. Auch diesmal sah sie einen Kunden, der unmittelbar vor dem Überfall seine Einkäufe bezahlte. Wahrscheinlich lauerte der Täter draußen auf der Straße, beobachtete den Laden und wartete eine günstige Gelegenheit ab.
    Grace wollte gerade vorspulen, hielt dann aber inne und drückte die Pausentaste.
    Merkwürdig. Hatte sie versehentlich die erste Kassette noch einmal eingelegt? Sie drückte auf Stopp und ließ sie herausspringen. Nein, es war die richtige. Sie schob sie wieder in den Recorder, spulte zurück und drückte auf Play.
    Im hinteren Teil des Ladens sah sie einen Mann – es schien ein Teenager zu sein, doch wegen der kontrastarmen Aufnahme war das schwer zu erkennen – auf die Tiefkühlschränke zugehen. Sie hielt das Band an und fror das Bild ein. Dann schob sie die erste Kassette in den anderen Rekorder, spulte zurück, drückte Play und wartete.
    Da war er.
    Sie drückte auf Pause, lehnte sich zurück und betrachtete die beiden Bildschirme. Das schien tatsächlich derselbe Junge zu sein – dieselben struppigen Haare, derselbe schlaksige Gang, ausgebeulte Jeans und dieselben halbhohen, weißen Turnschuhe. Seine Schuhe waren es, die ihr aufgefallen waren.
    Welcher Junge in dem Alter schaffte es, seine Schuhe so strahlend weiß zu halten? Konnte das wirklich Zufall sein, dass er sich Minuten vor dem Raub in beiden Läden aufgehalten hatte?
    Sie blätterte in den Aktenordnern nach den Adressen der überfallenen Läden. Einer lag im nördlichen Teil Omahas, einer im Westen der Stadt und der dritte im Nordwesten.
    Sie nahm eins der Bänder heraus und legte die dritte Kassette ein. Zweimal derselbe Junge, das mochte Zufall sein.
    Sie spulte zurück, drückte auf Play und wartete.
    Nichts.
    Sie spulte weiter zurück und sah sich die Aufnahme noch einmal an. In dem Laden war einiges los gewesen. Das hier musste der Überfall sein, der am Nachmittag stattgefunden hatte. Die beiden anderen waren in der Nacht verübt worden, doch dann war der Täter offenbar übermütig geworden und hatte am helllichten Tag zugeschlagen.
    Grace sah genau hin, ohne etwas zu entdecken. Etliche Kunden gingen an dem Tiefkühlschrank vorbei oder nahmen Waren heraus, doch der Junge war nicht dabei. Sie spulte bis zum Anfang zurück und versuchte es ein drittes Mal.
    »Grace?«
    Sie hielt das Band an, drehte sich um und sah Joyce Ketterson in der Tür zu dem kleinen Konferenzraum stehen.
    »Da ist der Anruf, auf den Sie gewartet haben. Auf Leitung zwei.«
    »Danke, Joyce.«
    Sie nahm den Hörer ab und sah wieder auf das Standbild.
    »Hallo, mein Herz«, grüßte sie. »Tut mir Leid, dass ich nicht da war, als du vorhin angerufen hast.«
    »Mir bleiben nur ein paar Minuten. Wie läufts denn zu Hause?«
    Vince klang müde. Mit Ausnahme eines Nickerchens hatte er während des langen Fluges wahrscheinlich nicht geschlafen.
    »Hier ist alles okay.« Sie wollte nicht, dass er sich wegen Barnett Sorgen machte. Er konnte ja ohnehin nichts tun. »Wie läuft die Konferenz?«
    »Gut. Aber ich muss gleich wieder rein. Ich wollte nur hören, wie es euch geht.«
    Sie lächelte. Er gab sich ebenfalls alle Mühe, das Thema Barnett zu umgehen.
    »He, was ist mit diesem

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