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Blutspur

Blutspur

Titel: Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Jones
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wird“, holte mich Darius aus meinen Grübeleien.
      Er schien angespannt zu sein; eine Regung, die ich ihm nicht zugetraut hätte.
      Es gab also Inseln, auf denen die Kämpfe ausgetragen wurden, vermutlich, damit die Menschen nichts mitbekamen.
      „ Unser Informant sprach davon, dass sie einen offenen Krieg führen wollen, in unserer Stadt, ohne Rücksicht auf menschliche Verluste.“
      Mom und Dad schauten genauso erschrocken wie ich, während wir die Worte verarbeiteten. Dann war es den Dunklen also mittlerweile egal, ob man von der Existenz der Vampire erfuhr. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was dann hier los sein würde. Panik und Chaos würden regieren, Tausende Tote könnten die blutbefleckten Straßen säumen und wie lange der Krieg andauern könnte, war auch nicht abzusehen.
      Und wer dieser geheimnisvolle Verräter der Dunklen war, hatte ich auch noch nicht in Erfahrung gebracht.
      Darius rauchte genüsslich eine Zigarre und blies den Rauch in kleinen Kringeln an die Zimmerdecke.
      „ Wir werden gewappnet sein“, meinte er dann leichthin und zeigte auf seine goldene Armbanduhr, dass es Zeit für den Termin im Labor war.
      So undurchsichtig, dieser Dunkle!
      Ich strich Blood nochmals kurz über den Kopf und fragte, ob Brandon mitkommen dürfte. Er folgte mir und die beiden Wächter der Sturmtruppen brachten mich in die Praxis, die ein paar Etagen tiefer lag.
      Die Räume waren in einem beruhigenden Orange-Ton gestrichen, nicht zu grell, sondern warm und einladend. Überall standen Pflanzen und in den Regalen türmten sich Bücher, die von Behandlungsmethoden, Krankheiten und Therapiemöglichkeiten erzählten. Sie stammten sicher alle aus der menschlichen Welt. Auf dem Schreibtisch herrschte eine Unordnung, wie man sie von Ärzten gewöhnt war: Überladene Stifteboxen, eine Menge Papier, auf dem mit unleserlicher Schrift Texte geschrieben standen, noch mehr Bücher, ein Stethoskop (Vampire atmeten tatsächlich und besaßen sogar einen Herzschlag) und verschiedene leere Röhrchen. Die Schreibtischlampe blendete mich. Die Wächter empfahlen mir, dass ich Platz nehmen und auf den Arzt warten sollte. Brandon blieb neben dem Schreibtisch stehen.
      „ Wir hatten noch gar keine Zeit, um miteinander zu reden“, fing ich zögernd an. „Wie geht es dir?“
      Überrascht fand sein Blick meinen. „Du fragst, wie es mir geht?“ Er lächelte wieder so unwiderstehlich. Ich hatte diesen Anblick vermisst. „Ich müsste dich eigentlich fragen, ob bei dir alles in Ordnung ist.“
      „ Du kannst dir doch denken, wie es mir geht, oder? Außerdem könnte ich deine lockeren Sprüche mal wieder gebrauchen. Die fehlen mir nämlich.“
      „ Die bekommst du auch wieder zu hören, Prinzessin. Ich warte nur, bis du wieder ganz die alte Virginia bist oder bis du dich verwandelt hast. Nein, warte. Das geht ja gar nicht. Was hattest du mir nochmal versprochen, wenn du die Königin sein wirst?“
      Ich ahnte, was er meinte und schlug die Hände vors Gesicht.
      „ Oh nein! Ich sagte so was wie: Ich trete dir dann in den Allerwertesten?“
      „ Das wäre noch nett umschrieben.“ Er grinste, kam dann zu mir und kniete sich vor mir hin. „Ich werde für dich da sein, völlig egal, was auf uns zukommt. Ich möchte, dass du das weißt.“
      Brandon nahm meine Hand und küsste zärtlich die Innenfläche, und sogleich fühlte ich wieder dieses flaue Gefühl im Magen, das mir verkündete, wie viel ich für ihn empfand. Atemlos nickte ich und versank in seinen schönen dunklen Augen.
      Wir hörten Schritte, woraufhin Brandon sich wieder erhob. Der Doktor kam herein und begrüßte mich freundlich. Er war ein schon etwas angegrauter Vampir, mit kurzen Haaren und von großer Statur. Ich sah ihn mir zum ersten Mal richtig an, weil ich vermutlich nicht mehr so sehr unter dem Sedativum stand und die Umgebung deutlicher wahrnahm.
      Er setzte sich auf seinen ledernen Drehstuhl, rückte ihn zurecht und zog aus der obersten Schublade eine Mappe, in der Aufzeichnungen lagen, die mit dem Computer ausgedruckt worden waren. Für mich sah es nach den Testergebnissen aus. Ich schluckte meine aufkeimende Nervosität hinunter und wartete ungeduldig.
      Der Doktor räusperte sich und sah mir dann fest in die Augen.
      „ Ich kann mir denken, dass Sie so schnell wie möglich wissen möchten, was die Endergebnisse aussagen. Ich habe eben die Auswertungen erhalten.“
      Ich hörte das Blut in meinen Ohren

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