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Blutstern

Blutstern

Titel: Blutstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Woelm
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Kriminalfall, der im Fernsehen natürlich gelöst wurde.
    Â»Was meinen Sie, Frau Geiger?«, riss sie Rotfux aus ihren Gedanken.
    Sie schreckte hoch, zog ihren Pulli glatt, der sich straff über ihrem Busen wölbte, strich sich die blonden Haare aus dem Gesicht und lächelte.
    Â»Ich würde nichts überstürzen«, sagte sie, »Bernhard Flieger läuft uns vermutlich nicht weg, jetzt, wo er sich in Sicherheit wiegt.«
    Â»Sehr gut, Frau Geiger«, pflichtete der Kommissar ihr bei. »Genau so sehe ich das ebenfalls. Wir hatten in den letzten Tagen genug Aufregung. Jetzt lassen wir sich die Sache beruhigen und versuchen weitere Beweise zu finden. Was wissen wir inzwischen über den Drohbrief, den mir Thomas Drucker gegeben hat?«
    Oberwiesner, der inzwischen bei der dritten oder vierten Cola war, räusperte sich. »Leider wenig Brauchbares. Die Buchstaben stammen aus dem Main-Echo, aufgeklebt mit handelsüblichem Klebstoff, wie man ihn überall bekommt. Leider keinerlei Fingerabdrücke oder sonstige Hinweise, die auf den Verfasser deuten könnten. Auch keine Anhaltspunkte für eine direkte Beteiligung der Familie Flieger.«
    Â»Mhmm«, brummte der Kommissar enttäuscht. »Und indirekt? Gibt es irgendwelche Verbindungen zu Fliegers?«
    Â»Nein, überhaupt nicht«, antwortete Oberwiesner und trank genüsslich einen Schluck Cola. »Wir haben die gesamte Umgebung befragt. Eine ältere Frau aus dem Haus will eine Person mit Pudelmütze gesehen haben, die einen Brief eingeworfen hat.«
    Â»Konnte sie irgendwelche näheren Angaben machen?«
    Â»So gut wie nichts. Dunkle Kleidung, dunkle Pudelmütze, mittelgroß, vermutlich älter – alles ziemlich vage, die alte Frau sieht sehr schlecht.«
    Â»Könnte also irgendein Angestellter der Firma Flieger gewesen sein, aber auch fast jeder sonst«, resümierte Rotfux. »Das bringt uns wirklich nicht weiter. Es ist zum verrückt werden, nirgendwo eine heiße Spur – außer dieses Haar bei Bernhard Flieger vielleicht … «
    Der Kommissar berichtete, dass die Schmierereien an der Stiftsbasilika immerhin einen konkreten Hinweis erbracht hatten. »Die Pentagramme wurden mit Katzenblut gezeichnet«, erklärte er, »und ein wirklich brauchbarer Hinweis sind einige Fasern eines Jutesackes, die an der Kirche gefunden wurden und denen vom Tatort im Pompejanum entsprechen. Das deutet zumindest darauf hin, dass die Schmierer an der Stiftskirche mit den Mördern von Ilona Drucker in Verbindung stehen oder sogar identisch sind.«
    Rotfux klappte seine Besprechungsmappe schwungvoll zu, was normalerweise bedeutete, dass die Sitzung beendet war.
    Â»Eine interessante Sache hab’ ich noch«, meldete sich der junge Seidelmann ganz eifrig zu Wort.
    Â»Na, dann mal los«, ermunterte ihn der Kommissar.
    Â»Maria Beletto ist schwer gestürzt, musste sogar vorübergehend ins Krankenhaus.«
    Â»Maria Beletto?«, fragte Rotfux. Er konnte sich im Moment nicht an diesen Namen erinnern.
    Â»Das ist die alte Frau, welche die Ermordete besonders gut kannte«, half ihm der junge Seidelmann auf die Sprünge.
    Â»Ach so, ja richtig … Und was hat der Sturz mit unserem Fall zu tun?«
    Â»Jemand hat in der Nacht, nach der Messe in der Stiftsbasilika, einen fünfzackigen Stern in die Sandgasse vor ihr Haus gemalt.«
    Â»An die Tür?«
    Â»Nein, in den Schnee auf die Gasse.«
    Â»Ist ja interessant«, murmelte Rotfux, »aber das erklärt nicht den Sturz.«
    Â»Die arme Frau ist am frühen Morgen, nachdem sie den Stern vor ihrem Haus gesehen hat, nach unten auf die Sandgasse gegangen. Sie wollte das Pentagramm mit ihren Winterstiefeln wegwischen. Dabei ist sie ausgerutscht und hat sich einen Hüftgelenkserguss zugezogen. War damit sogar zwei Tage im Klinikum.«
    Â»Irgendwelche Hinweise auf den oder die Urheber?«
    Â»Leider nicht. Bis wir es von der Inhaberin der Metzgerei von schräg gegenüber erfahren hatten, haben die Anwohner bereits Schnee geschippt und Salz gestreut. Leider keine Schuhabdrücke oder Ähnliches. Zum Glück hat sich die alte Maria Beletto nicht ernsthaft verletzt.«
    Â»Wir werden die Sache im Auge behalten«, sagte Rotfux. »Alles interessant, aber irgendwie undurchsichtig.«
    Â 
    Thomas Drucker nahm den Hörer ab.
    Â»Ich habe Frau Duckstein für Sie dran. Es scheint wichtig zu

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