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Blutstern

Blutstern

Titel: Blutstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Woelm
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Champagner trank.
    Â»Wie war’s beim Frühschoppen?«, fragte Sabine, um höflich zu sein.
    Â»Oh, super«, kam die Antwort, »alle haben sich den Kopf darüber zerbrochen, warum Thomas verschwunden ist und ob er jemals wieder auftauchen wird.«
    Sabine schwieg. Entweder wollte er sie damit provozieren oder er war völlig unsensibel.
    Â»Ich hoffe, er taucht wieder auf«, sagte sie nur.
    Â»Da wirst du lange warten können«, lachte Alexander.
    Â»Woher willst du das wissen?«
    Â»Wissen? Wissen natürlich nicht. Ist nur eine Vermutung von mir.«
    Alexander tat völlig unbefangen und doch wurde Sabine das Gefühl nicht los, dass er mehr wusste, als er sagte.
    Â»Ist tatsächlich eine schreckliche Geschichte«, mischte sich Oskar Leitner ein. »Zuerst die beiden Morde, jetzt das Verschwinden von Thomas … Alles völlig unerklärlich.«
    Â»Wird sich in Kenia eine scharfe Puppe geschnappt haben«, lachte Alexander, »es soll dort heiße Öfen geben. Aids gleich inbegriffen. Vielleicht kannst du froh sein, wenn er nicht mehr auftaucht«, sagte er zu Sabine gewandt, die ihn entsetzt ansah.
    Â»Aber Alex«, unterbrach ihn sein Vater, »nun mach’ Sabine nicht solche Angst. Vielleicht liegt er nur mit gebrochenen Knochen im Krankenhaus und die Sache ist in wenigen Tagen ausgestanden.«
    Für Sabine war die Vorstellung vom Krankenhaus in Kenia allerdings nicht weniger schrecklich. Sie stellte sich Fliegen, Hitze und unsaubere Verhältnisse vor, die dort womöglich herrschten.
    Vor dem Mittagessen zog sich Annabelle Leitner in die Küche zurück. »Ich muss nach dem Braten sehen«, verabschiedete sie sich. »Ihr könnt so lange noch eine Runde schwimmen oder im Garten spazieren.«
    Â»Klar, komm Sabine, wir hüpfen in den Pool«, griff Alexander die Anregung seiner Mutter auf.
    Â»Ich habe keinen Bikini dabei«, entschuldigte sich Sabine, die nicht die geringste Lust hatte, gemeinsam mit Alexander zu baden.
    Â»Das macht nichts«, lachte Alexander, »wir kennen uns doch. Zuschauen kann niemand. Die Hecken sind hoch genug.«
    Â»Das kommt nicht infrage. Auf keinen Fall werde ich nackt in den Pool steigen.«
    Â»Nun lass sie, Alexander. Wenn sie nicht möchte, musst du das akzeptieren«, mischte sich der Vater ein. »Ich werde eine Runde mit Nicole drehen.«
    Er nahm Nicole Flieger am Arm und zog sie mit sich fort. Sie durchquerten die Rosenbeete, welche unterhalb der Terrasse angelegt waren. Über eine Obstbaumwiese, welche an die Rosenbeete anschloss, erreichten sie ein Gartenhaus, das unter knorrigen alten Eichen versteckt lag.
    Â»Du kennst ja meine kleine Fluchtburg«, lachte Oskar Leitner.
    Das Gartenhaus war massiv aus schweren Holzbalken gebaut und machte eher den Eindruck einer zünftigen Almhütte. Das Holzhaus besaß eine Terrasse mit Sitzbank vor dem Fenster. Der Innenraum war gemütlich eingerichtet. Vor den Fenstern hingen rot-weiß karierte Vorhänge und das zünftige Holzbett mit rustikalen Schnitzereien war ebenfalls rot-weiß kariert bezogen.
    Â»Annabelle ist mit dem Braten beschäftigt«, sagte Oskar Leitner und legte seinen Arm um Nicole.
    Sie lächelte. Das war ein Mann, dachte sie. Zerrte sie in seine Liebeshöhle, während seine Frau in der Küche stand und sich um den Braten kümmerte. Der Druck seines Armes wurde kräftiger. Mit der rechten Hand fuhr er ihr in den Nacken und wühlte in ihren blond gefärbten Haaren.
    Â»Wir sind hier ganz unter uns«, flüsterte er.
    Â»Aber wenn Alexander und Sabine kommen?«
    Â»Ich habe Alexander das Gartenhaus verboten.«
    Â»Und du meinst, er hält sich daran?«
    Â»Darauf schwöre ich. Er würde es niemals wagen.«
    Â»Doch deine Frau, sie könnte jeden Augenblick erscheinen. Es ist mir unheimlich, ich habe Angst.«
    Â»Dummerchen. Die ist in der Küche beschäftigt. Wir müssen nachher nur ihren Braten loben«, lachte er verschmitzt aus seinen dunkelbraunen Augen.
    Er zog Nicole zum hölzernen Bett, begann ihre Bluse aufzuknöpfen, streichelte ihr zärtlich über die Brust, die sie ihm sehnsüchtig entgegenstreckte.
    Â»Ich will dich«, stöhnte sie.
    Â»Ich dich auch.«
    Â»Gut, dass Bernhard nichts weiß.«
    Â»Und dass er im Knast sitzt … «
    Nicole Flieger war rasend vor Erregung, nicht mehr zimperlich in ihrer Wortwahl

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