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Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ich wenig in der Hand, doch ich konnte weder den Commissioner noch die Stadt hängen lassen.
    Als ich die Wohnungstür aufschloss, wehte mir der liebliche Duft von Desinfektionsmittel entgegen und mit ihm die Erinnerung an all die Probleme, die mich in dieser Welt hier erwarteten.
    » Daddy, Daddy, schau mal!«, rief Fiona. Ihre Rattenschwänze wippten auf und ab, als sie auf mich zurannte und mit dem Dollar-Schein wedelte, den ich unter ihr Kopfkissen gelegt hatte. Die Wucht, mit der sie mich umarmte, ließ mich beinahe nach hinten kippen. » Die Zahnfee hat’s nicht vergessen! Sie ist doch noch gekommen!«
    Irgendwo hatte ich gelesen, dass sich achtjährige Mädchen nicht mehr für Spielsachen oder anderen Kinderkram interessieren, sondern nur noch für Schminke, Klamotten und Elektronik. Ich jedoch war mit einem Mädchen gesegnet, das immer noch an Zauberei glaubte. Mit ihrer Umarmung fielen all meine Sorgen wie eine alte Haut von mir ab. Es gab also doch noch etwas, das ich richtig machte.
    Als mich Fiona ins Wohnzimmer zerrte, erblickte ich einen Wischmopp und einen Plastikeimer und fragte mich, wie Mary Catherine wohl ihren Tag verbracht haben mochte. Mich über meinen zu beschweren stand mir einfach nicht zu! So schlimm mein Tag auch gewesen sein mochte, ihrer übertraf alles.
    Einen Moment später eilte sie herein, um den Mopp zu holen. Wir griffen beide danach; ich deutete jedoch gleichzeitig mit meiner anderen Hand in Richtung Treppe ins Dachgeschoss, wo Mary Catherines Zimmer lag.
    » Jetzt aber raus hier, Mary«, wies ich sie an. » Ich habe die Lage im Griff, egal, was noch zu tun ist. Du vergnügst dich mit jemandem, der alt genug ist, um wählen gehen zu dürfen. Das ist ein Befehl.«
    » Mike, du bist doch gerade erst nach Hause gekommen, du musst dich ein bisschen entspannen«, wehrte sie sich. » Ich kann noch ein paar Minuten bleiben.«
    Sie zerrte am Mopp, doch ich ließ nicht locker. Und schwupp, kippte durch das Geplänkel der Eimer um, und das Wasser ergoss sich über den Dielenboden.
    Ich weiß nicht, wer von uns beiden zuerst anfing zu kichern, aber plötzlich brachen wir in Lachen aus.
    » Der Boden musste sowieso gewischt werden«, brachte ich schließlich heraus. » Ich erteile dir jetzt zum letzten Mal die polizeiliche Anordnung, diese Räumlichkeiten zu verlassen. Sonst werde ich dir meine Handschellen anlegen.«
    Mary Catherines Lachen erstarb abrupt, sie ließ den Mopp los und wandte sich hastig ab wie zuvor, als wir uns in der Küche aneinander vorbeigezwängt hatten. Diesmal bestand kein Zweifel, dass sie rot wurde.
    » Das … meinte ich nicht«, lenkte ich vorsichtig ein. » Ich …«
    » Heute war ein langer Tag, Mike. Und morgen ist auch einer, also ruhen wir uns beide etwas aus.« Mit noch immer abgewandtem Gesicht ging sie zur Tür, blieb aber stehen, um einen Zettel auf den Beistelltisch zu legen. » Das wird dir ein bisschen helfen. Gute Nacht.«
    Ich übertraf meine bisherige Bestmarke für die Anzahl an Fettnäpfchen, in die ich an einem Tag bei Frauen getreten war. Ich schob die Schuld auf meine Erschöpfung. Oder vielleicht bahnte sich auch bei mir eine Grippe an.
    Ich blickte auf die Blätter, die sie für mich zurechtgelegt hatte – ein detaillierter Ausdruck über den medizinischen Zustand meiner in Quarantäne befindlichen Familie. Wer wann welche Medizin brauchte. Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Diese Frau machte das Unmögliche möglich.
    Ich hätte sie fragen sollen, wo der durchgeknallte Mörder steckte.

22
    Der Lehrer rubbelte sein nasses Haar mit einem Handtuch trocken, während er das Badezimmer verließ. Als er auf der Straße vor dem Schlafzimmerfenster ein ungewöhnliches Geräusch hörte, blieb er stehen, zog den Vorhang mit gekrümmtem Finger leicht zur Seite und spähte hinaus.
    Ein Stück die West 38th Street hinunter führte ein Mann sein Pferd, das ziemlich mitgenommen aussah, in das zu einem Stall umfunktionierte Mietshaus nebenan. Zu seinen Nachbarn gehörten auch ein versifftes Taxi- und ein Scheckeinlöse-Unternehmen mit Stahlgittern vor den Fenstern und einem ständigen Scherbenteppich auf dem Bürgersteig vorm Haus.
    Der Lehrer kicherte. Die Ecke 38th Street und Eleventh Avenue war selbst für Hell’s Kitchen extrem verdreckt und baufällig. Vielleicht war er verrückt, doch er liebte diese Gegend. Zumindest war sie authentisch.
    Von den Adrenalinbächen, die tagsüber durch seinen Körper geströmt waren, noch immer auf Wolke sieben

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