Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
Gedanke verschaffte ihm wieder bessere Laune. Lächelnd löschte er die Nachrichten, ohne sie abzuhören, und kehrte in sein Schlafzimmer zurück. Dort legte er eine Entspannungs-CD ein und drückte die Abspieltaste.
    Der Klang von Wellen, die sanft gegen die Küste schlugen, und das leise Krächzen von Seemöwen erstickten den Rap von der anderen Straßenseite. Wieder streckte er sich auf der Bank aus, hob mit einem Ruck die Stange aus der Halterung und ließ sie langsam nach unten auf seine Brust sinken.

23
    Kurz nach zehn Uhr abends erwachte der Lehrer völlig ausgehungert. Er ging in die Küche, schaltete den Herd ein und nahm ein in braunes Papier gewickeltes Päckchen aus dem Kühlschrank.
    Zwanzig Minuten später brutzelten Lammkoteletts in einer Demi-glace mit Portwein und Rosmarin. Er testete das Fleisch mit der Fingerspitze und lächelte, als es leicht nachgab. Fast fertig. Er ließ die Pommes frites abtropfen und träufelte Trüffelöl darüber.
    Den vollen, dampfenden Teller stellte er im kleinen Esszimmer auf die Leinentischdecke und öffnete mit einem Plopp eine vierhundertfünfzig Dollar teure Flasche 95er Château Mouton Rothschild. Den Korken warf er über die Schulter nach hinten und schenkte sich reichlich sein Glas voll.
    Das Lamm schmolz beinahe in seinem Mund, als er den ersten Bissen langsam kaute und mit einem Schluck des hervorragenden Cabernet hinunterspülte. Wenig Tannin, blumig in der Nase, im Abgang Cassis und Lakritz. Wahrscheinlich hätte er noch gut weitere sechs Monate liegen können, um zu absoluter Perfektion zu reifen, doch so lange konnte der Lehrer nicht warten.
    Er aß mit geschlossenen Augen, ergötzte sich am Trüffelöl und den mit Parmesan bestreuten Pommes, am saftigen Fleisch, dem ausgezeichneten Cabernet. Er hatte in fast allen feinen Restaurants in New York und Paris gegessen, doch sein Essen hier schmeckte genauso gut. Oder lag es daran, dass er an diesem Tag bereits so viel erledigt hatte? Spielte es überhaupt eine Rolle? Er befand sich im gastronomischen Nirwana. Er hatte es wirklich geschafft!
    Er ließ sich so lange Zeit wie möglich, doch leider war irgendwann sein Teller leer. Er goss den Rest des Weins in sein bauchiges Glas, das er mit in das dunkle Wohnzimmer nahm. Dort ließ er sich aufs Sofa fallen, griff zur Fernbedienung und schaltete den 60-Zoll-Plasmafernseher an der Wand ein.
    Die CNN-Sprecherin, Roz Abrams, bewegte ihre Lippen in rasantem Tempo. Eine Grippe grassiere in der Stadt, informierte sie ihre Zuschauer. So ein Quatsch. Als ob ihn das interessierte.
    Noch einige Minuten dieses albernen Geschwätzes und der Werbung musste er ertragen, bevor sich Roz Abrams wieder dem Thema des Tages widmete.
    In der Stadt lief ein Mörder frei herum.
    Echt, Rozzy-Schatz? Warum erzählst du nicht mal was Neues?
    Er beugte sich vor, um den Bericht besser verfolgen zu können. Die beiden Morde sorgten immer noch für Verwirrung. Die Polizei war nicht sicher, ob sie miteinander zusammenhingen oder auch mit dem seltsamen Fall zu tun hatten, bei dem eine junge Frau vor eine U-Bahn gestoßen worden war. Man wusste nicht, ob man nach einem einzelnen oder mehreren Tätern suchen sollte. Auch ein terroristischer Hintergrund wurde in Betracht gezogen.
    Der Lehrer lehnte sich entspannt zurück und lächelte. Die Polizei und die Medien kratzten sich noch immer am Kopf – genau so, wie er es wollte.
    Seine Leitlinien, die er an die New York Times geschickt hatte, wurden mit keinem Wort erwähnt. Er fragte sich, ob dies ein Trick der Polizei war – Informationen aus irgendwelchen Gründen zurückzuhalten. Vielleicht aber hatte die Zeitung noch keinen Zusammenhang hergestellt. Egal. Das würde bald geschehen.
    Als Roz Abrams am Ende ihres Berichts zu banalerem Scheiß überging, der nur die menschlichen Rindviecher auf der Straße interessierte, schaltete der Lehrer den Fernseher aus und erhob sich. Mit dem Glas in der Hand betrat er ein anderes Zimmer und schaltete das Licht ein, das sich grell über den gesamten Raum ergoss.
    Auf dem Gästebett lag ein Mensch, der zu schlafen schien. Allerdings war er vollständig mit einem Tuch bedeckt.
    Vorsichtig hob der Lehrer das Tuch vom Gesicht dieses Menschen.
    » Es geht los, Kumpel«, sagte er.
    Ein Toter starrte zurück, das Gesicht von verkrustetem Blut überzogen. An der linken Schläfe befand sich ein kleines Einschussloch, an der rechten eine viel größere Austrittswunde.
    » Auf die Aufmerksamkeit, die wir erhalten.« Der

Weitere Kostenlose Bücher