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Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Airways. Rufen Sie Tom Lamb vom 26 Fed an, wenn Sie meinen, Sie brauchen Hilfe vom FBI. Und wir wollen versuchen, den Blumenladen ausfindig zu machen, in dem unser Mörder den Strauß gekauft hat.«
    » Oui, oui, Chef.« Beth klapperte verführerisch mit den Augenlidern.
    Ich wandte mich wieder an meine Gruppe. » Jetzt, wo nur Polizisten hier sind, kriegen wir vielleicht auch etwas geschafft«, ermunterte ich meine Leute und begann, Aufgaben zu verteilen. Ich war es nicht gewohnt, Verantwortung zu übernehmen, und fühlte mich etwas komisch, doch die anderen schienen erpicht auf unsere Zusammenarbeit zu sein. Menschen, die tatsächlich taten, worum ich sie bat! Ich beschloss, auch zu Hause so aufzutreten. Ich schickte die Detectives vom 19. Revier zurück in den Ralph-Lauren-Laden und in den 21 Club, um die Gegend noch einmal unter die Lupe zu nehmen und alle Angestellten – auch diejenigen, die am Tag des Mordes nicht gearbeitet hatten – zu verhören. Vielleicht war der Lehrer zuvor bereits an diesen Orten gewesen, und mit etwas Glück konnte jemand diesem Gesicht zu einem Namen verhelfen.
    Als sie zurückriefen, konnten sie nur negative Ergebnisse melden. Sowohl im Laden als auch im Club gab es jede Menge verärgerte Mitarbeiter und Kunden. Und niemand passte auf die Beschreibung des Mörders.
    In der Zwischenzeit fragte ich in der Ballistik nach, ob der Gerichtsmediziner ihnen bereits die Projektile geschickt hatte, mit denen die Polizistin Tonya Griffith getötet worden war.
    » Wir haben sie schon, ja«, antwortete Terry Miller, der leitende Techniker. » Das Kaliber .22 war zertrümmert, aber ich konnte trotzdem fünf Stege, fünf Rillen und die Linksdrehung zum Lauf erkennen. Die Deformierungen sehen genauso aus wie die auf der Kugel, mit der der Oberkellner im 21 Club getötet wurde. Die erkenne ich inzwischen im Schlaf.«
    Dies war ein wichtiger Punkt für uns. Wir hatten alle Beweise zusammen, jetzt brauchten wir nur noch den Kerl am Schlafittchen zu packen.
    Während der Pausen, in denen ich nichts Dringendes zu erledigen hatte, las ich mir das Manifest durch, das mir Cathy Calvin gegeben hatte. Auf widerliches Verhalten stand neuerdings die Todesstrafe? Und ich hatte gedacht, die Nonnen in Grundschulen wären grausam. Dieser Kerl mochte sich vielleicht für den Lehrer halten, doch in Wirklichkeit war er eher ein Heckenschütze.
    Was genau hatte ihn aufgebracht? Die Tatsache, dass einige Menschen mehr Geld hatten als er? Nein, das eher nicht. Er hatte seine Opfer nicht wahllos ausgesucht. Er musste bereits Kontakt mit ihnen gehabt haben, um derart in Wut zu geraten. Er musste selbst reich sein.
    Lange Zeit betrachtete ich mir auch sein Bild. Er sah eindeutig nicht wie ein mental unstabiler, zurückgezogen und am Rande des Wahnsinns lebender Mensch wie Berkowitz oder die Mörder an der Columbine High School und dem Virginia Tech aus. Er lächelte und wirkte selbstsicher. Und war sogar ein strammer, hübscher Bursche.
    Ich kratzte an meinen Nachmittagsbartstoppeln.
    Was war mit diesem Kerl bloß los?

43
    Gegen sechs Uhr abends saß ich allein im Büro vor einem frisch installierten Rechner. Alle Detectives waren auf Tour.
    Jemand klopfte an die Tür.
    Kaum zu glauben, aber Cathy Calvin stand dort und knetete nervös ihre Hände.
    » Sie mussten sicher all Ihre journalistischen Fähigkeiten aufbringen, um mich hier ausfindig zu machen«, begrüßte ich sie. » Ich bin beeindruckt.«
    » Hören Sie auf, Mike. Bitte. Ich kam her, um – ich würde nicht sagen, um mich zu entschuldigen. Aber ich weiß, das war nicht gut.«
    Sie hatte Recht, was ich ihr auch so sagte. Und sie schien es wirklich ernst zu meinen. Mir fiel auch auf, dass sie sich statt für ihre übliche Geschäftsfrauenkampfuniform für ein leichtes Sommerkleid entschieden hatte. Dadurch wirkte sie weicher, weiblicher – ja, echt hübsch.
    » Nur weil ich Sie nicht eingebuchtet habe, heißt das nicht, dass die Sache vorbei ist«, drohte ich. » Unsere Abteilung wird sich Ihre Redakteure noch vorknöpfen.«
    » Sie verdienen es. Ich meine, ich gebe nicht einfach meinen Kollegen die Schuld. Ich weiß, wie verkehrt das war. Es ist nur …«
    Sie trat ins Büro und drückte die Tür ein Stück zu. Ihr stark duftendes Parfüm hing in der Luft. » Diese Arbeit treibt einen in den Wahnsinn«, erklärte sie. » Der Konkurrenzdruck ist unglaublich. Er hat mich zu einem Monster gemacht. Als ich anfing, darüber nachzudenken, was ich getan habe, fiel es

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