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Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Gänseblümchen?«, fragte ich sie, während ich sie heraushob. » Seit wann dient Badewannenspielzeug als Kopfkissen?«
    » Ich wollte nur nicht, dass du noch mehr Dreck von mir aufwischen musst, Daddy«, krächzte sie.
    Sie begann zu zittern, als ich sie in ihr Bettchen legte. Während ich auf sie hinabblickte, stellte ich mir die Frage, die sich mir im letzten Jahr immer wieder aufgedrängt hatte: Was würde Maeve tun? Ich schnappte mir eine Taschenlampe aus der Kammer, ging zurück in Shawnas Zimmer und las ihr flüsternd eins ihrer Lieblingsbücher vor, bis sie wieder eingeschlafen war.
    » Und, wie stelle ich mich an, Maeve?«, fragte ich, nachdem ich auf den Flur hinausgetreten war. » Du darfst aber ruhig ein bisschen lügen.«

47
    Nachdem ich geduscht hatte, ging ich in die Küche, wo Mary Catherine Bettwäsche aus dem Trockner nahm. » Um Himmels willen, Mary, es ist ein Uhr nachts«, wunderte ich mich.
    » Das muss doch erledigt werden«, erwiderte sie, bemüht, so forsch wie immer zu klingen. Ihre Müdigkeit allerdings konnte sie nicht vollständig verbergen.
    Während ich ihr half, die Laken zusammenzufalten, ging sie die Krankenliste durch.
    » Im Moment scheinen alle stabil zu sein«, begann sie. » Die Kotzerei hat, Gott sei Dank, offenbar ein Ende genommen, doch jetzt steigen die Viren in ihre Lungen und Nasen auf. Ich vermute, bis Mittag sind uns die Taschentücher ausgegangen.«
    » Hab ich notiert«, meldete ich. Am Morgen würde ich Seamus losschicken, um eine Wagenladung zu besorgen. Puh, unser Portier freute sich immer wie ein Schneekönig, wenn er so etwas auf sich zukommen sah.
    Als die Wäsche erledigt war, nahm ich Mary Catherine den Korb ab. » Warum gehst du jetzt nicht ein bisschen schlafen?«, fragte ich sie.
    Doch ich konnte sie nicht überzeugen zu gehen. Sie bestand darauf, auf einem Sessel im Wohnzimmer zu schlafen, falls jemand sie brauchte. Zu müde, um mich dagegen zu wehren, zog ich mir die Jacke aus und ließ mich in den Sessel gegenüber fallen. Scheiß drauf, so war ich schon für den nächsten Tag angezogen. Ich würde einen knittrigen Detective abgeben – und Cathy Calvins Missfallen ernten –, doch ich musste jederzeit einsatzbereit sein.
    Ich spürte jeden Knochen in meinem Körper und war so erschöpft, dass meine Augenlider trotz des Stresses, des Adrenalins und der Vorahnungen wie Blei nach unten sanken.
    » Ich wusste, dass es sich bezahlt machen würde, nach Amerika zu kommen«, sagte Mary Catherine nach einer Minute. » Diese vielen süßen kleinen Kotzbrocken. Ist das übrigens Kinderkotze, die ich rieche, oder gibt es neue Duftkerzen, die ich noch nicht kenne?«
    » Weder – noch, Mädchen.« Ich lächelte mit geschlossenen Augen. » Das ist das erfrischende Aroma meiner Schweißsocken, die ich nicht in den Wäschekorb geworfen habe. Ich hatte dir ja geraten, wieder abzureisen, als du noch die Gelegenheit dazu hattest. Gute Nacht.«

48
    Der Lehrer schreckte aus dem Schlaf, setzte sich mit rasendem Herzen kerzengerade auf und schnappte nach Luft. Friedlich zu schlafen war für ihn bisher nie ein Problem gewesen, doch jetzt hallte dieser Satz des Polizisten – » dein schwachsinniges Manifest« – unaufhörlich wie ein Gong durch seinen Kopf, sobald er wegdriftete.
    Bennett verarschte ihn nur, dachte er. Doch Zweifel mischten sich in seine Gedanken, fachten seine Angst an und ließen ihm keine Ruhe. Hatte er seine Botschaft nicht deutlich genug formuliert? Mit dröhnendem Kopf kam er zu keinem Schluss. Als er auf den Wecker blickte, biss er die Zähne zusammen. Ein Uhr morgens. Wie sollte er am nächsten Tag Leistung bringen, wenn er sich die ganze Nacht über Sorgen machte?
    Wieder ließ er sich aufs Kissen fallen und schloss die Augen, drehte sich von einer Seite auf die andere auf der Suche nach einer bequemen Stellung. Fünf Minuten lang konzentrierte er sich auf seine Atmung, aber vergeblich.
    Dieser gottverdammte Polizist hatte ihn ganz schön fertiggemacht.
    Schließlich stieg er aus dem Bett. Irgendwie musste er seine negative Energie abbauen.
    Durch das Südfenster im Wohnzimmer sah er das Empire State Building, an dem rote Lichter strahlten. Auf der anderen Straßenseite war in der Modelagentur eine Party in vollem Gange. Draußen herrschte reges Treiben, das viele Möglichkeiten bot, Druck abzubauen.
    Vielleicht ein Spaziergang, überlegte er. Ein kleiner Bummel um den Block.
    Er zog sich an und drehte gerade am Türknauf der Wohnungstür, als ihm

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