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Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Weg zum Sie-wissen-schon-wohin zu jagen«, erwiderte ich wütend. » Gibt’s Zeugen?«
    » Ich glaube nicht. Aber einer der Polizisten sagte, der Mörder habe eine Art Nachricht hinterlassen. Was genau, habe ich nicht verstanden. Möchten Sie, dass ich hinfahre, oder …«
    » Nein, Sie hüten den Laden«, unterbrach ich sie. » Ich bin näher dran. Wie lautet die Adresse?«
    Nach meinem Telefonat mit Beth rief ich Chief McGinnis in der Hoffnung an, ihn zu wecken, um ihm die frohe Botschaft übermitteln zu können. Leider wurde ich vom Anrufbeantworter abserviert.
    Unglaublich, dachte ich und legte das Telefon beiseite. Der Mörder schien einen Zahn zuzulegen, er schien die Intervalle zwischen seinen Morden zu verkürzen, so dass wir weniger Zeit hatten, um ihm auf die Schliche zu kommen. Das war das Letzte, was wir im Moment gebrauchen konnten.
    » Jetzt sag nicht, du musst wieder los«, stöhnte Mary Catherine im Sessel mir gegenüber.
    » Diese Stadt schläft nie, offenbar ebenso wenig wie ihr neuester Psychopath.« Ich wuchtete mich aus dem Sessel und tastete im dunklen Zimmer nach meinem Schlüssel, bevor ich aus dem Sicherheitsfach im Schrank meine Glock holte.
    » Meinst du, du kommst zurecht?«, fragte ich sie. Eine ziemlich dumme Frage. Was würde ich tun, falls sie mit Nein antwortete?
    » Wir kommen zurecht. Pass du lieber auf dich auf.«
    » Glaub mir, wenn ich auch nur in die Nähe dieses Kerls komme, gebe ich ihm nicht die Chance, mir was anzutun.«
    » Aber auch beim Fahren«, ermahnte mich Mary Catherine. » Ich mache mir Sorgen. Du siehst aus, als wärst du aus einer Gruft gestiegen.«
    » Ui, danke für das Kompliment. Wenn es ein Trost für dich ist, ich fühle mich noch viel schlechter.«
    Den Beweis lieferte ich prompt – und rannte mit der Nase gegen die Wohnungstür, bevor ich mich erinnerte, dass man sie auch öffnen musste.
    Doch im Fahrstuhl nach unten konzentrierte ich mich nur noch auf die angenehmen Seiten. Zumindest diesmal hatte der Mörder die Güte gehabt, jemanden in der West Side umzubringen, so dass ich nicht weit zu fahren brauchte.

52
    Die Ermittler vor Ort waren noch dabei, gelbe Bänder um den Tatort zu spannen, als ich die 83rd Street erreichte.
    » Hübsche Arbeit«, lobte ich. » Das Band sieht echt scharf aus. Wie seid ihr an eine neue Rolle gekommen?« Den Spaßvogel für die wartenden Polizisten und Ermittler zu spielen wird vom eintreffenden Detective der Mordkommission erwartet, und so bescheuert, wie ich mich fühlte, kam ich dieser Pflicht gerne nach.
    » Man muss nur die richtigen Leute kennen«, brummte ein stämmiger Bursche mit Schnurrbart zurück. » Hier entlang, Detective.« Er hob das hüfthohe Plastikband, damit ich nicht auch noch Limbo tanzen musste.
    » Na, so was nenne ich doch einen Tatort«, schwärmte ich. » Müll auf der Straße? Liegt vor. Lebloser Bürger? Liegt vor …«
    » Neunmalkluger Detective? Liegt vor«, rief Cathy Calvin hinter der Absperrung.
    » Intrigante Reporter? Anwesend und abgehakt«, fuhr ich fort, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    Ein Amtrak-Zug, der nach sonst wohin unterwegs war, nur nicht nach Hell’s Kitchen, tutete, als er unter der Fußgängerbrücke hindurchfuhr, auf der wir standen. In einem plötzlichen Impuls wollte ich von der Brücke springen – schon immer hatte ich davon geträumt, auf dem Dach eines Zuges mitzufahren.
    » Wie stimmungsvoll, dieser Film-noir -Effekt.« Ich nickte den Ermittlern zufrieden zu. » Wisst ihr, wie viel ein Hollywood-Studio für eine so authentische Szene ausgeben müsste? Ihr habt euch echt selbst übertroffen. Ehrlich, mehr hätte ich nicht verlangen können.«
    Auf dem Weg über die Brücke erfuhr ich von Beth Peters, dass das Opfer ein schweres Kaliber in der Modebranche gewesen war. Ich fragte mich, ob dieser Fall mit dem Gianni-Versace-Mord zu tun hatte und ob der Lehrer ein Idiot am Rande der Welt der Reichen und Berühmten war, der beschlossen hatte, seine Viertelstunde Ruhm auf die harte Tour zu erlangen.
    Auf die harte Tour für andere Menschen.
    Ich ging in die Hocke und betrachtete die Leiche. Plötzlich sprang ich auf und stolperte erschrocken – und nun auch völlig wach – rückwärts.
    » Für dich, Mike, IEF!«, stand mit Leuchtstift auf der Stirn des Toten geschrieben.
    Als ich die dunkle Straße hinauf- und hinunterblickte, merkte ich, dass meine Hände zitterten. Sie wollten meine Glock ziehen und dieses Schwein umbringen. Ich ballte sie zu Fäusten, um sie

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