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Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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allerdings gab es: Landgüter gestatteten gewöhnlich keinen Blick aus dem 40. Stock durch bis zum Boden reichende Fenster auf Gebäude wie das von Chrysler oder der MetLife oder auf das Empire State Building.
    » Ich kann Ihnen versichern, dass Sie hier genau richtig sind«, sagte er.
    Stirnrunzelnd bemerkte er das Blinklicht an der Gegensprechanlage. Er hatte der Sekretärin von der Zeitarbeitsfirma lang und breit seine wichtigste Regel erklärt – ihn niemals, wirklich niemals zu unterbrechen, wenn er mit einem Mandanten ein erstes Gespräch führte. Angesichts des Geldes, das diese Fische einbrachten, durfte er nicht durchblicken lassen, dass er noch andere Mandanten hatte. Kapierte diese Tussi nicht, dass er hier einen Wal an der Angel hatte? Er erschrak, als plötzlich der Blackberry an seinem Gürtel vibrierte. Was war denn jetzt los? Missmutig blickte er nach unten.
    Die Sekretärin hatte eine Nachricht mit dem Betreff » SOS« geschrieben.
    » Es tut mir furchtbar leid, Mr. Savage«, sagte er. » Ich habe Anweisung gegeben, nicht gestört zu werden.« Er verdrehte die Augen – ein wohlhabender, wichtiger Mann, der bei seinesgleichen den Unmut über die Qualität der Aushilfen kundtat, mit denen man sich heutzutage abgeben musste. » Wenn Sie mich nur einen Moment entschuldigen würden.«
    Er klappte seinen Blackberry auf und überflog die Nachricht.
    Polizei hat angerufen. Ihr Mandant könnte der Mörder sein! Hauen Sie ab!
    Er hörte ein seltsam bellendes Geräusch, bevor ihm plötzlich der Blackberry aus der Hand fiel.
    Während Gary Plastik und Glassplitter aus seinen Augen wischte, versuchte er, Mr. Savage anzublicken. Sein Mandant war aufgestanden und schob eine lange Pistole in seinen Gürtel, drehte sich und hob den schweren Beistelltisch an. Er musste mindestens fünfzig Kilo wiegen, doch Savage holte aus und warf ihn mühelos durch eins der großen Fenster. Gary sank, erschrocken vom ohrenbetäubenden Lärm, auf die Knie und suchte Schutz hinter seinem Schreibtisch.
    » Kommen Sie schon, Gary, sagen Sie nicht, Sie haben geglaubt, Sie würden ungeschoren davonkommen«, rief Mr. Savage über dem Lärm des Windes, der durchs Büro fegte. Wie gelähmt schaute Gary seinen Papieren hinterher, die auf die Park Avenue hinabwirbelten.
    » Nein!«, rief er und versuchte verzweifelt fortzurennen. Er kam aber nur bis zur Kante seines Schreibtisches. Dort nämlich schoss ihm der Lehrer mit der Kaliber .22 beide Kniescheiben in Stücke.
    Der Schmerz war schlimmer, als Gary je für möglich gehalten hätte. Er torkelte zum Rand des glaslosen Fensters und stürzte beinahe hinaus, schaffte es aber noch, einen Arm um den Metallrahmen zu legen. Sich an sein Leben klammernd, starrte er 120 Meter in die Tiefe.
    » Kommen Sie, ich reiche Ihnen meine Hand«, bot der Lehrer an und trat auf ihn zu. » Ach nein, vergessen wir das. Nehmen wir lieber den Fuß.« Mit voller Wucht trat er mit dem Absatz seines Prada-Schuhs gegen Garys zitterndes Kinn.
    » Nein!«, schrie Gary, als er sich nicht mehr halten konnte und nach unten stürzte.
    » Das hast du schon mal gesagt, du Arsch«, lachte der Lehrer und sah dem Anwalt hinterher, der trudelnd und Purzelbäume schlagend die letzten Sekunden seines Lebens hinter sich brachte.
    Der Aufprall hörte sich eher an, als würde ein Fernseher auf dem Asphalt aufschlagen.
    Der Lehrer ging zur Tür und öffnete sie schwungvoll. Auf dem Flur ergriffen einige Mitarbeiter panisch die Flucht, während andere zitternd wie Hasen in der Falle hinter ihren Schreibtischen sitzen blieben.
    Mit der Waffe in der Hand ging er zur Treppe. Würde jemand so dumm sein, sich ihm in den Weg zu stellen?

60
    Selbst nach der rasanten Fahrt zurück in die Stadt konnte ich es nicht glauben. Gladstone war tatsächlich in Gary Cargills Büro gewesen, als ich Cargill angerufen hatte. Nur wenige Sekunden hatten gefehlt, um Gladstone aufzuhalten.
    Mit quietschenden Reifen hielt ich vor dem Bürogebäude in der Park Avenue. Hinter der Absperrung lagen sehr viele Glasscherben und ein sehr toter Anwalt.
    » Hat ihm zuerst die Kniescheiben durchschossen, dann muss er ihn aus dem Fenster geworfen haben«, erklärte Terry Lavery, als ich eintraf. » Ich bin zwar auch kein großer Fan von Anwälten, aber so was?« Ich folgte seinem Blick die Glasfront hinauf, wo fast ganz oben eine rechteckige Öffnung klaffte.
    » Gibt es schon einen Anhaltspunkt, wie er entkommen ist?«, fragte ich.
    » Ist die Hintertreppe

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