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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Nevaeh zurückgekommen waren. „Hast du eine Liste der Teilnehmer?“
    „Bitte?“ Jayden schien für einen Moment perplex. „Nein. Soll ich eine besorgen?“
    „Schon gut. Ich werde beim Institut nachfragen.“ Noah stieß sich von dem Bartresen ab. „Vielleicht haben die sogar eine Information, wo Nevaeh ist. Immerhin ist die Expedition beendet und sie hat normalerweise bald ihren Dienst aufzunehmen.“
    „Ich drück dir die Daumen.“
    Noah nickte. „Danke.“ Er stellte bereits einen Fragenkatalog auf, mit dem er jedes Teammitglied abklopfen würde. Nicht, dass er irgendetwas von dem glaubte, was die chilenische Regierung auftischte. Sein Vater und Waffenhandel, das war unmöglich. Das war das Gleiche, als behauptete man, Wale fräßen gekochte Hühnereier, jedoch nur exakt nach viereinhalb Minuten abgeschreckte.
    Nancy Scott erwies sich als offen und entgegenkommend. Am Nachmittag traf sich Noah mit ihr. Er hatte gestern fast drei Stunden nach seinem Wagen gesucht und ihn schließlich gefunden, just als er die Hoffnung aufgegeben hatte. Die Institutsleiterin empfing ihn in einem freundlich wirkenden Besprechungsraum und bot ihm einen Stuhl und etwas zu trinken an. Er lehnte ein Getränk dankend ab und kam ohne Umschweife auf den Punkt.
    „Ms. Scott, ich weiß nicht, wo sich meine Schwester momentan aufhält. Sie ist aus dem Krankenhaus verschwunden. Hat Sie Ihnen mitgeteilt, wo sie ist?“
    Nancy strich sich den Rock ihres hellgrauen Kostüms glatt. Sie gäbe eine auffallende Schönheit ab, hätte sie nicht ihr blondes Haar straff zurückgekämmt und am Hinterkopf zusammengesteckt. Gleichwohl ihn weibliche Reize sexuell unbeeindruckt ließen, konnte er problemlos feminine Attraktivität bewundern. Sie umrundete den Besprechungstisch, nahm ihm gegenüber Platz und schob einen Ordner zurecht.
    „Ich habe heute früh mit Nevaeh telefoniert.“
    Noahs Herzschlag beschleunigte sich. Ihr ging es gut. Es musste ihr einfach gut gehen. Naja, den Umständen entsprechend eben …
    „Sie bat mich, ihre Freistellung bis zum geplanten Ende der Expedition aufrechtzuerhalten.“
    Als Nancy schwieg, hakte er nach. „Hat sie eine Adresse oder Telefonnummer hinterlassen?“
    „Ich bedaure, Mr. Morrison.“
    „Verstehe.“ In Wirklichkeit verstand er gar nichts. „Es ist also für das LAPI nicht wichtig, Nevaeh zu erreichen?“
    „In der Atacamawüste wäre sie für uns derzeit ebenfalls nicht ansprechbar. Erreichbar, ja. Aber ihre Arbeit lässt sich nicht aus der Ferne bewerkstelligen und sie hat ein einzigartiges Aufgabengebiet, das außer ihr niemand hier bedient.“
    „Sie untersucht konservierte Leichname und Überreste menschlicher und tierischer Körper, nicht wahr?“
    „So kann man es ausdrücken.“
    „Und die Forschungsreise unter Dads Leitung war von Ihnen finanziert?“
    „Nicht von mir persönlich.“ Sie blinzelte ihn schalkhaft an, er überging jedoch den vermuteten Flirtversuch.
    „Natürlich nicht. Allerdings von Ihrem Institut?“
    „Ja. Wir haben einen privaten Geldgeber, dem leidenschaftlich an der Mumienforschung gelegen ist. Er besitzt ein kleines Museum in Kairo.“
    „Warum interessiert er sich für Mumien aus Südamerika? Gibt es in Ägypten nicht genug?“
    Nancy legte den Kopf schräg. Eine Haarsträhne löste sich und sie schob sie mit einer geübten Bewegung hinter das linke Ohr. „Ehrlich gesagt, Mr. Morrison, habe ich mich das auch gefragt. Nur … wenn es um finanzielle Mittel dieser Größenordnung geht, stellt man keine Fragen. Der Investor ist integer, das hat unser Management geprüft. Er hat eine Menge Geld in das Unternehmen gesteckt, das jetzt verloren ist.“
    „Sie glauben doch nicht, was die Chilenen behaupten?“
    „Ich habe Ihre Schwester um einen detaillierten Bericht gebeten. Sie hat mir zugesagt, dass ich ihn bekomme, sobald sie sich einigermaßen gefangen hat.“
    Noah überlegte. Irgendwie hörte sich das nicht nach Nevaeh an. Sie packte stets den Stier bei den Hörnern, ließ sich nicht so leicht aus der Bahn werfen. Aber in so einer Ausnahmesituation? Er wusste nicht, was bei der Expedition tatsächlich vorgefallen war. Das und der Tod ihres Vaters, den sie mindestens so geliebt und geachtet hatte wie er, hätte wahrscheinlich einen Titanen aus dem Gleichgewicht gebracht.
    Irgendetwas war faul. Die Angelegenheit stank meilenweit gegen den Wind.
    „Ms. Scott – möglicherweise gehe ich mit meinem Anliegen zu weit. Dennoch. Wäre es möglich, dass ich eine

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