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Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Titel: Blutsverwandte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Burke
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Wanduhr. »Beeilen Sie sich. Ich halte Platz auf der Titelseite frei, so lange es geht. Wenn Sie ihr auch eines von ihrem Ex abschwatzen können, umso besser.«
    Als Mark ging, seufzte John und sagte: »Und schon ist meine schöne Titelseite dahin.« Er erhob sich, um die Veränderungen zu veranlassen.
    »Ich gehe dann mal nach Hause«, sagte ich.
    »Moment mal, Kelly.«
    Ich wandte mich zu ihm um.
    »Ich weiß, dass du eng mit Ben Sheridan befreundet bist und deshalb wahrscheinlich Vorurteile gegen diese Hundefrau hast, deshalb will ich, dass Mark die Geschichte weiterbearbeitet …«
    »Das verstehe ich. Ich bin froh, dass ich heute mithelfen konnte, aber es ist Marks Geschichte.«
    »Das Dumme ist nur, dass er heute Abend keine Zeit hat, weil er die Witwe kontaktieren muss. Und seit ich dich über diese Sheila Dolson habe reden hören, werde ich langsam genauso zynisch wie Ben. Könntest du vielleicht noch ein paar Minuten recherchieren, ehe du die Redaktion verlässt?«
    »Ein paar Minuten?« Ich musste lachen.
    »Nur damit wir ein paar erste Anhaltspunkte haben. Auf jeden Fall sollten wir wenigstens darüber berichten, was heute dort draußen mit dem Hund passiert ist. Wir können ja alles vorsichtig formulieren, aber … ich finde, das Ganze riecht nach einem abgekarteten Spiel, und ich möchte einfach nicht, dass die Zeitung an den Pranger gestellt wird, falls sich die Dolson als Schwindlerin entpuppt.«
    Der Express hatte sich wenige Wochen zuvor in einen hausgemachten Skandal verstrickt, und deshalb war John momentan besonders auf der Hut. »Klar«, sagte ich. »Ich kümmere mich darum.«
    »Gut. Und morgen früh sprechen wir über den nächsten Bericht über die vermissten Kinder, den du mir schon angekündigt hast. Jetzt, wo wir die Geschichte über die Serres haben, können wir vielleicht etwas daraus machen.«
     
    Der Name Sheila Dolson ergab bei keiner Suchmaschine brauchbare Treffer. Das erstaunte mich. Sheila hatte ein derart ausgeprägtes Geltungsbedürfnis, dass ihr Name eigentlich zwangsläufig im Web oder in irgendeiner Zeitung hätte erscheinen müssen. Und Namen von Hunden, die Menschen aufspüren – selbst wenn es Tote sind -, finden meist ihren Weg in die Zeitung.
    Ich überlegte, ob ich eine Branchensuche anstellen sollte. Die meisten Such- und Rettungsorganisationen arbeiten auf freiwilliger Basis, doch Sheila hatte ja behauptet, auch als Ausbilderin gearbeitet zu haben. Ich wollte gerade den Begriff »Gehorsamkeitstraining« eingeben, obwohl ich sogleich fürchtete, unzählige Treffer aus der Sado-Maso-Szene zu bekommen, als mir schlagartig etwas einfiel. Ich suchte die Privatnummer von Melna Knox heraus, einer befreundeten Kollegin, die beim Express angefangen hatte, dann jedoch vor ein paar Jahren nach Chicago gezogen war, wo sie nun bei der Tribune arbeitete. Sie liebte Hunde, und als sie noch hier wohnte, hatten ihre Schützlinge an Hundeausstellungen und an Turnieren teilgenommen.
    Sheila hatte mir erzählt, dass sie aus der Gegend von Chicago nach Las Piernas gezogen sei, und dabei auch erwähnt, dass sie Agility-Training machte, was hieß, dass sie vielleicht Hunde zu Turnieren schickte. Womöglich bewegten sich Melnas Hunde in ganz anderen Kreisen, doch es bestand die Chance, dass Melna irgendwo in der Welt der hochausgebildeten Hunde auf Sheila gestoßen war. Falls ja, könnte Melna mir eventuell Informationen geben, die in keinem Dossier enthalten wären.
    Oder sie versicherte mir, nie von Sheila gehört zu haben, und erinnerte mich daran, dass zwei Menschen in einer Stadt von der Größe Chicagos im selben Gebäude arbeiten konnten, ohne einander zu kennen – aber einen Versuch war es allemal wert.
    Ich wählte, und sie nahm beim vierten Klingeln ab.
    Ihr »Hallo?« klang verschlafen.
    »Melna? Hier ist Irene. Entschuldige – ich hätte nicht gedacht, dass du um« – ich sah auf die Uhr und berechnete den Zeitunterschied – »zehn Uhr schon im Bett sein würdest.«
    »Irene? Ach … normalerweise bin ich das auch nicht. Aber ich hatte gerade erst die Grippe.«
    »Tut mir leid, dass du krank gewesen bist.« Auf der Stelle bekam ich ein schlechtes Gewissen. Ich hätte einfach weiter im Internet nach Informationen suchen sollen. Vielleicht besaß Altair ja eine eigene Website.
    »Was ist denn los? Muss was Wichtiges sein, wenn du mich so spätabends anrufst.«
    »Ich brauche nur ein paar Hintergrundinformationen aus der Welt der Hunde.«
    »Wenn es nicht gerade um

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