Bluttat
wär’s mit tätlichem Angriff auf einen Polizisten?«
»Oh …«, sagte sie. »Tut mir leid tut mir wirklich leid ich weiß nicht was passiert ist ich habe einfach Sie haben mich erschreckt ich dachte mein Mann hätte sie geschickt um mich zu quälen einer von diesen Gerichtszustellern er hört einfach nicht auf an einem Halloween hat er mir einen Gerichtszusteller geschickt der als Kobold verkleidet war und ich machte die Tür auf um ihm etwas zu geben und dieser Kobold warf mir Gerichtsurkunden entgegen und als ich sie ihm zurückwarf packte er mich richtig fest am Arm das war wirklich ein tätlicher Angriff glauben Sie mir viel schlimmer als das was ich getan habe ich bin Anwältin ich weiß was ein tätlicher Angriff ist wenn ich einen sehe hören Sie ich habe Sie wirklich nicht schlagen wollen ich wollte mich verteidigen Sie haben mich wirklich erschreckt.«
Ohne Atempause. Die Nachbarin hatte davon geredet, dass Weider die Straße rauf- und runterlief. Ich erinnerte mich daran, dass sie schnell redete, und Marty Boestling hatte sie als manisch bezeichnet.
Der einzige Marathon fand in ihrem Kopf statt.
»Wirklich«, sagte sie. »Ich weiß jetzt was ich getan habe ich sehe es deutlich vor mir und es tut mir so so so so leid.«
Milo stellte den Wagen auf dem fast leeren Parkplatz neben den Polofeldern ab.
»Keine Pferde mehr alles geht in dieser Stadt den Bach runter bitte«, sagte Sydney Weider. »Nehmen Sie mir bloß diese Dinger ab ich hasse es gefesselt zu sein ich hasse es wirklich.«
Milo machte den Motor aus.
»Bitte bitte ich verspreche dass ich mich anständig benehme.«
»Warum sollte ich Ihnen glauben, Sydney?«
»Weil ich ein ehrlicher Mensch bin ich weiß ich habe mich irrational aufgeführt aber das habe ich Ihnen schon erklärt das liegt an meinem Ex er gibt nie auf er wird nicht damit aufhören mir das Leben zur Hölle zu machen.«
»Wie lange tut er das schon?«, fragte ich.
»Wenigstens die Fußdinger bitte? Sie tun weh sie verbiegen meine Beine auf eine ungute Weise ich bin eingezwängt es ist schwer Luft zu holen.«
Milo stieg aus, machte die Plastikbänder los und richtete sie auf, wobei er darauf bedacht war, Abstand von ihren Zähnen zu halten.
Weider lächelte, warf ihre Haare zurück und sah eine Mitleid erregende Sekunde lang hübsch aus. »Vielen Dank vielen Dank Sie sind ein Schatz vielen vielen Dank und wie wär’s wenn Sie jetzt auch die Handschellen abnehmen?«
Milo kehrte auf den Fahrersitz zurück. »Und wie lange quält Ihr Exmann Sie nun?«
»Immer aber wovon ich rede ist seit der Scheidung sieben Jahre sieben lange Jahre immer währender Qual das heißt nachdem er mich wie eine Zitrone ausgequetscht hat alles genommen hat was mein Vater mir hinterlassen hat mein Vater war Filmproduzent einer der Spitzenleute in Hollywood und der Mistkerl wusste wo alles aufbewahrt war er hat mich ausgeplündert hat mich ausgeplündert wie bei den Unruhen in Watts wir hatten ein Haus Wagen Möbel von Angelo Donghia Sarouk-Teppiche alles wir hatten ein tolles Leben an der Oberfläche -«
»Wieso ist Mr. Boestling so wütend?«
»Was glauben Sie denn er ist Jude«, sagte Weider. »Rachsüchtig Auge um Auge sie lassen einen nicht los bis man völlig ausgequetscht ist.«
»Wofür will er sich rächen?«
»Weil ich ihm überlegen bin weil ich … es ist kompliziert er wird nie glücklich sein er ist besessen. Wovon? Davon mich bezahlen und bezahlen und bezahlen zu lassen bei diesen Leuten dreht sich’s nur ums Geld er verleumdet mich erzählt jedem ich wäre verrückt manisch-depressiv nur weil meine Energie seiner überlegen ist er könnte nie -«
Sie brach unvermittelt ab. »Sie. Der Psychologe. Sie können sehen dass ich gesund bin.«
In ihren Augen blitzte der Wahnsinn.
Ich sagte: »Klar.«
Milos Lider zuckten. Die Rötung, die Weider auf seiner Wange hinterlassen hatte, begann langsam zu verblassen.
Sie lächelte wieder. »Da sehen Sie Sie kennen sich aus in diesen Dingen sagen Sie diesem sehr netten Polizisten dass ich eine Anwältin bin eine Ehefrau eine Mutter hab alles gemacht zwei wunderschöne Jungen großgezogen Sie sollten sehen was Microsoft den beiden für einen Vertrag angeboten hat aber sie haben ihn nicht angenommen sie haben ihre eigene Software zu entwickeln warum sollte jemand anders sich an ihren Leistungen bereichern?«
Ich sagte: »Trotz alldem ist Marty Boestling rachsüchtig.«
»Hirnrissig rachsüchtig er ist ein nichts-«
»Vielleicht«,
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