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Bluttaufe: Thriller

Titel: Bluttaufe: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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gehoben, als diese Psychotante vorhin den Konferenzraum betreten hatte.
    Weitz betrat den Raum, sah sich verstohlen um, steuerte einen Stuhl an und begann, nachdem er sich gesetzt hatte, an seinen Fingernägeln zu pulen. Eine fast betretene Stille breitete sich aus. Als Letzte kamen Mangold und der Abteilungsleiter Wirch.
    Mangold stellte Kaja Winterstein vor, die ein Täterprofil erstellen werde und die Sonderkommission in allen psychologischen Fragen beraten solle.
    Hensen hob die Augenbraue. Er wandte sich von seinem Objekt ab und begann stattdessen, sie zu zeichnen. Kaja Winterstein quittierte das mit einem Lächeln und dem betont koketten Zurechtzupfen einer Haarsträhne.

    Hensen lächelte zurück, sah dann wieder auf sein Blatt.
    Mangold referierte die bisherigen Ermittlungsergebnisse und fasste den vorläufigen Bericht der Gerichtsmediziner zusammen.
    »Hat die Befragung der Nachbarn etwas ergeben?«, fragte er anschließend.
    Das war Tannens Einsatz.
    »Die Nachbarn beschreiben sie als unauffällig. Ist ihrer Arbeit nachgegangen, keinerlei Feste, keine Freunde, und auch Freundinnen hat niemand gesehen.«
    »Was hat der Computer ausgespuckt?«
    »Keinerlei Auffälligkeiten, Online-Banking, ein paar Mails an Arbeitskollegen und ehemalige Schulfreunde, eine Menge Horoskop-Kram und so. Der Hausmeister …«
    »Vielen Dank, Tannen«, sagte Mangold. »Machen Sie bitte einen stichwortartigen Kurzbericht. - Mobilfunkanbieter?«
    »Die Liste mit den ausgehenden Anrufen ist unterwegs«, sagte Weitz.
    Mangold zog eine Seite aus dem Papierstapel vor sich und notierte etwas.
    »Dann haben wir noch den Wachmann, dessen Körpersekret auf dem Leichnam gefunden wurde. Stammt wahrscheinlich von einer Samenbank. Vielleicht haben wir Glück und finden raus, an wen diese Spende geschickt wurde. Wer kümmert sich darum?«
    »Bin ich dran«, sagte Weitz. »Einen Teil der in Deutschland infrage kommenden Samenbanken hab ich angemailt.«
    »Sehr gut«, sagte Mangold, »diese Spur könnte heiß werden, auch wenn unwahrscheinlich ist, dass der Täter uns
darüber seine Identität preisgibt. Aber dranbleiben müssen wir. Irgendwo hat er einen Fehler gemacht, einen zunächst ganz unscheinbaren, niemand ist perfekt.«
    Er nickte Weitz anerkennend zu, der sich beflissen eine Notiz machte.
    »Gute Arbeit«, sagte Mangold.
    Schleimer, dachte Tannen, der erwog, die angebliche »Ahnung« von Weitz zur Diskussion zu stellen und dabei beiläufig zu erwähnen, dass sie ihm gekommen war, als er sich auf das Bett der Getöteten gelegt hatte. Der Abteilungsleiter putzte stumm seine Brille, während Mangold wieder das Wort ergriff.
    »Was ist mit Auffälligkeiten hinsichtlich Tathergang, Zurichtung der Leiche, Ähnlichkeiten, was Ablageorte betrifft, darum wollten Sie sich doch kümmern, Tannen?«
    »Da hab ich mich eingeklinkt«, sagte Kaja Winterstein.
    Mangold zog, den Blick immer noch auf Tannen gerichtet, die Stirn kraus und wandte sich dann der Psychologin zu.
     
    Tannen versuchte, seinen Atem zu beruhigen. Meine Güte, schließlich hatte er die Nachbarn befragt! Er konnte sich doch nicht zerreißen.
    Wenn Mangold das plötzlich nicht mehr interessierte, dafür konnte er doch nichts. So eine Arbeit ließ sich nicht in einer halben Stunde erledigen, wenn man es gründlich machte. Es war ein Mietshaus, viele der Nachbarn mussten erst einmal aufgetrieben werden. Sensibel musste er vorgehen. Da konnte man nicht mit der Tür ins Haus fallen, die Leute verschrecken. Wurde man plötzlich von der Polizei befragt, entstand bei potenziellen Zeugen zunächst das Gefühl, sich schuldig gemacht zu haben.

    »Also, signifikante Übereinstimmungen mit anderen Fällen hinsichtlich der Auffindesituation konnte ich nicht entdecken«, sagte Kaja Winterstein. »Zumindest nicht in Deutschland.«
    »Wie steht’s um die kleineren Treffer?«, fragte Mangold.
    Sie lächelte ihn an und sagte: »Also Zerstückeln hat es gegeben, und das Entkleiden der Leiche, das ordentliche Stapeln der ausgezogenen Kleidungsstücke, Ablageorte in der Nähe von Autobahnen kommen vor. Das Muster beim Zusammenlegen der Leichenteile …«
    »Ja?«
    »Fehlanzeige. Gab es vorher nicht. Da wurden die Opfer zerstückelt, um sie besser entsorgen zu können.«
    »Und das kommt hier nicht in Betracht?«
    »Dann hätte der Täter sie in dem Behältnis gelassen, in dem er sie transportiert haben muss. Das Zusammenfügen der Extremitäten ist neu.«
    »Und die Augenlider, die mit Sekundenkleber

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