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Bluttaufe: Thriller

Titel: Bluttaufe: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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leiste.«
    »Sicher.«
    »Geben Sie den Namen Weingraub ein und dann teilen Sie mir einfach mit, welcher Name da vor Ihnen auftaucht. Noch einmal, es ist allerhöchste Eile geboten. Es geht hier nicht um einen Eierdieb, sondern um Mord.«
     
    Weitz hörte im Hintergrund das Klackern der Tastatur. Wäre doch gelacht, wenn so eine Telefontussi ausgerechnet ihm mit Verschwiegenheitspflicht kam.
    »Es ist eine Privatperson.«
    »Ich warte.«
    Als sie ihm den Namen der Bestellerin der Samenprobe nannte, fragte Weitz noch einmal, ob er das richtig verstanden habe. Auf alles, wirklich auf alles war er vorbereitet gewesen, aber das? Nein!
    Fieberhaft überlegte er, wie er jetzt weiter vorgehen sollte. Dieses Arschloch von Täter machte ihm allmählich Spaß. Wer auch immer hinter den Morden steckte, der Mann hatte es drauf. Aber er, Weitz, würde sich nicht auf seine Spielchen einlassen, er würde sich nicht lächerlich machen. Der Mann hatte die Mordkommission im Visier und er machte sich einen Spaß daraus, ihnen auf der Nase herumzutanzen. Sicher, diese Adresse war gefälscht.
Wahrscheinlich hatte er die Samenprobe direkt vor dem Haus beim Lieferservice abgefangen. Oder hatte er es geschafft, die Computer und Adressdateien dieser Wichs-Klinik zu manipulieren? Aber der Mann hatte nicht damit gerechnet, dass er es mit ihm, Marc Weitz, zu tun bekommen würde.
    Er sah noch einmal ungläubig auf den Zettel, auf dem er den Namen notiert hatte. »Kaja Winterstein«, stand da. Er strich mit dem Zeigefinger über den Schriftzug und zerriss das Papier in kleine Fetzen.
    Er würde nicht helfen, die falsche Spur zu verfolgen und er würde ganz sicher auch nicht dieser Psychotante zu einer Profilneurose verhelfen.
    Am besten er ließ diesen Karton beim Hausmeister. Sollte Kollege Tannen nicht richtig ausgelastet sein, konnte der sich mit dieser ach so tollen Spur beschäftigen und dann die Ergebnisse in einem der Meetings verkünden. Ja, das wäre ein Spaß. Und sollte sein Name fallen und er gefragt werden, warum er diese Geschichte für sich behalten hatte, könnte er immer noch sagen, dass er niemanden mit einer gelegten falschen Spur von der eigentlichen Arbeit ablenken wollte. Mangold musste ihm dankbar sein.
    Er wusste jetzt, mit was für einem Kaliber sie es zu tun hatten. Er war vorbereitet und seine Stunde würde kommen. Ganz sicher.

11.
    »Gute Pizza«, sagte Mangold, nachdem er in das in der Mikrowelle aufgewärmte Stück gebissen hatte. Würze und Saftigkeit waren nach all den nach Pappe schmeckenden Pizzen, die er sich hatte kommen lassen, überraschend.
    »Freut mich«, sagte Kaja Winterstein. »Da sage noch einer, Werbezettel seien lästig.«
    Hensen und Weitz waren die Einzigen, die die Mikrowelle in der »Zentrale«, wie Mangold ihren neuen Besprechungs- und Arbeitsraum genannt hatte, nicht genutzt hatten.
    »So«, sagte Mangold. »Bevor wir loslegen noch eine Vorbemerkung. Heute Abend gibt es die erste Pressekonferenz, morgen rechnen wir mit den ersten größeren Zeitungsaufmachern. Das Präsidium ist der Meinung, dass uns ein Strick daraus gedreht werden könnte, wenn wir die Öffentlichkeit nicht informieren.«
    »Mit allen Details?«, fragte Tannen.
    Mangold schüttelte den Kopf.
    »Nur tröpfchenweise. Es geht um zwei Morde, die im Zusammenhang miteinander stehen. Wir nennen die Auffindeorte, weil schließlich jemand etwas gesehen haben könnte, aber keine Details zu den Verstümmelungen.«
    Tannen öffnete fast in Zeitlupe den Deckel seines Notebooks.
    »Panik oder Hysterie darf es nicht geben«, sagte Hensen,
der kurz von seiner Bleistiftzeichnung aufsah. »Und die entsteht mit Sicherheit, wenn es gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe geht. Wenn gezielt Frauen die Opfer sind, oder Taxifahrer, oder eben sonst eine Gruppe.«
    »Genau«, sagte Mangold. »Wir haben eine tote Frau und einen toten dunkelhäutigen Homosexuellen. Beiden Opfern wurden vor und nach ihrem Tod Verstümmelungen zugefügt, die auf ein Kopieren von Serienmördern hinweisen. Dieses Detail werden wir nicht erwähnen. Da wird sicher keiner anrufen und uns den Hinweis auf einen Fan von Dahmer oder Bundy geben.«
    »Warum überhaupt Öffentlichkeit?«, fragte Weitz.
    »Erstens um uns abzusichern, zweitens hat die Öffentlichkeit ein Recht auf Information. Außerdem ist hinsichtlich ›besonderer Umstände‹ in Bezug auf den Tatort im Tierpark etwas durchgesickert und die Anrufe häufen sich bereits. Dritter Grund für eine Information der

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