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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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machte sich etwas schneller als sonst für ihn üblich wieder an die Arbeit. Wut gab ein prima Schutzschild ab, fand er, doch Marc Purcells Wut begann zu kochen. Er wollte lieber nicht in der Nähe sein, wenn sie sich entlud.
    Sie wusste es.
    Marc fragte sich, ob Dani das hier geträumt hatte, und hoffte verzweifelt, dass dem nicht so war.
    Nicht das.
    Doch sie hatte gewusst, dass etwas Schlimmes geschehen würde, und etwas Schlimmeres hoffte Marc nie sehen zu müssen.
    Allerdings sagte ihm das bleischwere Gefühl in seiner Magengrube, dass dies erst der Anfang war und dass alles noch viel schlimmer werden würde, bevor es besser würde. Dani hatte einen besorgten Eindruck gemacht, was ziemlich ungewöhnlich war. Sie gab nicht viel preis, hatte sie noch nie. Doch, schlimmer noch, er hatte ihre Beklemmung wie einen Ruck in der Magengrube gespürt, und das plötzliche Wiederaufleben dieser alten Verbindung hatte ihn völlig unvorbereitet erwischt.
    So unvorbereitet, dass er mehr als beabsichtigt über seine eigenen Gefühle erzählt hatte.
    »Marc? Tut mir leid.« Jordan klang so mitgenommen wie er aussah, seine Haut wirkte teigig und seine Augen trüb. »Ich fürchte, ich …«
    »Fahr zurück ins Revier.« Marc schob alles von sich, bis auf die Arbeit, die er zu erledigen hatte. »Klär ab, ob wir von Bob Norvells Frau Karen und dem Huntley-Mädchen Becky Fingerabdrücke haben. Wenn sie nicht bei den Akten sind, schick itte sofort zwei Teams mit der Ausrüstung hin und hol sie dir von dort.«
    Falls überhaupt möglich, wirkte Jordan jetzt noch mitgenommener. »Die Familien werden wissen wollen, wieso. Was sag ich denen?«
    Marc zögerte nicht. »Dass wir alle Informationen brauchen, die wir bekommen können, um vermisste Personen zu finden, und in manchen Fällen seien Fingerabdrücke nützlicher als Fotos.« Nun zögerte er doch, bevor er mit fester Stimme hinzufügte: »Sag den Teams, sie sollen etwas mit DNA mitbringen. Haarbürste, Rasierer, Zahnbürste, alles, was uns Informationen liefern könnte. Und sag ihnen, sie sollen zartfühlend vorgehen.«
    »Dann sagen wir den Familien also nichts … hiervon?«
    »Nicht, bis wir uns Gewissheit verschafft haben. Bis dahin möchte ich, dass hierüber größtes Stillschweigen bewahrt wird, verstanden? Jeder, der mit den Medien spricht, kann sich morgen einen neuen Job suchen, und das ohne Empfehlungsschreiben.«
    »Das verstehe ich, Marc, und die anderen hier auch. Aber du weißt so gut wie ich, dass wir es nicht lange verschweigen können.«
    »So lange wie möglich eben.« Sein Handy läutete, und er ging noch vor dem zweiten Klingeln dran. »Ja?«
    »Marc, Dani hier. Ich weiß, dass du beschäftigt bist, aber …«
    »Du weißt, wo ich bin? Was ich sehe?« Marc wurde bewusst, dass seine Stimme zu schroff klang, doch er konnte es nicht ändern.
    Die Stille am anderen Ende der Leitung war nur von kurzer Dauer, dann sagte Dani: »Ich weiß es. Hier sind ein paar Leute, die du kennenlernen solltest. Im Haus von Paris. Kannst du kommen?«
    »Bin unterwegs«, erwiderte Marc.

4
    Er musste sie aus einem anderen Foto herausschneiden, denn das erste war jetzt völlig zerknittert, aber das war okay.
    Er machte immer Kopien.
    Da nun ein Teil der Anspannung abgeklungen und der stechenden Begierde die Schärfe genommen war, konnte er in aller Ruhe das Unwichtige wegschneiden, sodass nur noch sie übrig blieb.
    Er legte sie zur Seite und griff nach dem nächsten Foto, von dem er diesmal die Tankstelle im Hintergrund entfernen musste, an der sie beim Tanken neben ihrem Auto stand.
    Auf einem weiteren führte sie im Park einen Hund spazieren. Er überlegte hin und her und schnitt dann den Hund doch mit aus.
    Hm. An Hunde hatte er noch gar nicht gedacht, aber …
    Seine Gedanken sträubten sich, und er runzelte über sich selbst die Stirn. Nein, keine Hunde. Keine Tiere.
    Sie mochte keine Tiere. Wollte sie nie im Garten haben, geschweige denn im Haus. Schmutzige Viecher.
    »Schmutzige, schmutzige Viecher!«
    »Nein. Keine Hunde. Keine Tiere. Die spielen keine Rolle.«
    Er schnitt den Hund vom Foto ab und ließ ihn in den Abfalleimer fallen.
    Dann eben nur sie.
    Nur sie.
    Nach und nach arbeitete er sich durch den Stapel von Fotos, schnitt sie sorgfältig aus jeder Aufnahme heraus und warf die Reste der Fotos in den Müll.
    Als er fertig war, hob er die Bilder von ihr behutsam auf und trug sie nach nebenan.
    Der Raum war groß, und die dicken Betonwände ließen ihn sowohl kühl als

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