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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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haben.
    Falls er überhaupt schlafen konnte.
    Dani kam ihm auf der vorderen Veranda entgegen, das Gesicht bleich und abgespannt und inzwischen noch mehr von Kummer gezeichnet. »Es tut mir leid«, sagte sie sofort. »Als wir vorhin in der Stadt miteinander gesprochen haben, wusste ich es noch nicht.«
    »Aber du wusstest irgendwas.« Das klang beinahe vorwurfsvoll.
    »Etwas. Doch nicht das. Was ich wusste – was ich weiß, oder zu wissen glaube –, ist noch nicht geschehen.«
    Marc dachte kurz darüber nach, schob es dann aber beiseite, um sich später damit zu befassen. Jetzt musste er sich um das kümmern, was geschehen war, nicht um das, was geschehen könnte. »Als du mich vor ein paar Minuten angerufen hast, wusstest du es.«
    »Weil jemand es mir erzählt hat. Komm rein, Marc. Hier sind ein paar Leute, die du kennenlernen solltest.«
    FBI-Leute. Aber warum so? Warum so – inoffiziell? Er rührte sich nicht von der Stelle. »Hast du gesagt. Was für Leute?«
    Dani schien von seiner Dickköpfigkeit weder überrascht noch verstimmt. »John Garrett, zum einen. Du hast wahrscheinlich schon von ihm gehört.«
    »Ich habe gehört, er sei ein sehr reicher und sehr mächtiger Mann. Was zum Teufel macht er hier in Venture?«
    »Er ist auch ein sehr aufrechter Mann, der etwas zu bewirken versucht. Er und seine Frau Maggie leiten die … Organisation, für die Paris und ich arbeiten. Kennst du Haven?«
    »Ich weiß, dass es keine Bundesbehörde ist.«
    »Nein. Privat geführt.«
    »Viel mehr als das weiß ich nicht. Mir war bekannt, dass Paris wegen ihrer Arbeit sehr viel reisen musste, doch soweit ich mich erinnere, hat sie kaum etwas über ihren Job gesagt, außer diesen Namen einmal nebenbei zu erwähnen. Sie schien sehr flexible Arbeitszeiten zu haben.«
    »Das muss den Leuten aufgefallen sein«, murmelte Dani.
    »Wenn jemand eine Woche lang weg ist und dann anscheinend einen Monat lang nicht arbeiten muss, tja, so was fällt den Menschen auf. Ehrlich gesagt, die meisten nahmen im letzten Jahr wohl an, dass Paris noch immer von ihrem Ex unterstützt wird.«
    »Verdammt, sie wird stinksauer sein, wenn sie das erfährt.«
    »Es würde mich doch sehr wundern, wenn sie es noch nicht wüsste. Getratscht wird in Venture nicht gerade heimlich, ist eher eine Freizeitbeschäftigung. Soll ich dir sagen, in wie viele Städte Dan letztes Jahr beruflich gereist ist? Soviel ich gehört habe, gab es Wetten, ob Paris und er sich überhaupt mehr als einmal zu einem Versöhnungsversuch getroffen haben.«
    »Ich hoffe, du hast dagegen gewettet.«
    »Hab ich tatsächlich.« Bewusst fügte er hinzu: »Ich kenne mich eben mit den Justice-Zwillingen besser aus als der normale Einwohner von Venture.«
    Einen Moment lang glaubte er, sie würde ihn deswegen in die Schranken weisen, doch Dani wischte die Bemerkung mit einer Geste weg. »Aber die Stadt weiß nicht viel über Haven. Weißt du mehr darüber?«
    »Ich gebe zu, ich wurde neugierig. Hab herumgefragt. Laut Polizeitratsch handelt es sich um eine private Organisation von Außenseitern, vermutlich Paranormalen, Leuten, die gerade noch auf der guten Seite des Abgedrehten stehen.«
    »Herzlichen Dank.«
    »Ich berichte nur, was ich gehört habe.«
    Dani schien trotz ihrer Antwort nicht beleidigt zu sein und nickte nur. »Okay, was hast du noch gehört?«
    »Dass sich die Dienste, die Haven anbietet, auf einer Bandbreite von beratender Tätigkeit bei polizeilichen Ermittlungen und unabhängigen Nachforschungen bei Angelegenheiten wie Versicherungsbetrug bewegen, bis hin zu verdeckten Einsätzen in großen Unternehmen, um Beweise für Werks- und Wirtschaftsspionage zu finden. Und dass ihr so ungefähr alles untersucht – gegen entsprechende Bezahlung.«
    Fast im Flüsterton sagte Dani: »John hat doch recht. Wir müssen etwas für unser Image tun.«
    »Irrt die Gerüchteküche?«
    »Nicht grundlegend, nein. Wir sind fast alle paragnostisch veranlagt, mit unterschiedlichen Begabungen, wie auch einem unterschiedlichen Maß an Intensität und Beherrschung. Viele von uns fallen … etwas aus der Norm, sogar für Paragnosten, mit Fähigkeiten, von denen in keinem Fachbuch die Rede ist. Wir haben extrem flexible Arbeitszeiten, da unsere Begabungen fallspezifisch eingesetzt werden können, aber bei Weitem nicht die von allen. Paris und ich … nun, gerade du müsstest wissen, dass das, was wir beisteuern können, bei Ermittlungen unter gewöhnlichen Umständen nicht besonders hilfreich

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