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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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Gerechtigkeit. Weil du dir viel mehr als andere dessen bewusst bist, dass wir von dunklen Mächten umgeben sind – ständig. Und weil das, was du heute gesehen hast, nur die Spitze des Eisberges war, das spürst du. Du weißt es tief in deinem Inneren.«
    »Dani …«
    »Es ist böse, Marc. Was du heute unter der Oberfläche gesehen hast, ist das pure, reine Böse. Etwas, was keine noch so umfassende konventionelle Polizeiarbeit auch nur annähernd bewältigen kann.«
    Sie atmete tief ein und sagte dann: »Und das weißt du.«
    Jordan Swain war nicht nur auf sein gutes Aussehen stolz, sondern auch auf die Tatsache, dass er ein guter Polizist war. Zur Polizei war er nicht deshalb gegangen, weil es ein besserer Job war als Versicherungen, Immobilien oder Ähnliches zu verkaufen. Ihm war es ein echtes Anliegen, Menschen zu helfen.
    Bisher war der Weg seiner Karriere so ziemlich wie geplant verlaufen.
    Bisher.
    »An dem ersten halbwegs freien Tag, den wir haben«, meinte Teresa Miller grimmig, »werden Shorty und ich dem Rest von euch beibringen, wie man versteckte Beweise und DNA-Spuren findet.«
    »Teresa, ich weiß, es ist viel verlangt, aber …«
    »Viel verlangt? Himmel, Jordan, Sie waren es doch, der heute am Tatort sein Mittagessen – wie oft? – mindestens zweimal losgeworden ist.«
    »Dafür schäme ich mich auch nicht«, erklärte er mit entwaffnender Ehrlichkeit. »Wenn ich mir Blut und Gedärm aus nächster Nähe hätte anschauen wollen, hätte ich mich für eure Art der Polizeiarbeit entschieden. Doch ihr habt diesen Weg gewählt, Teresa. Und bis wir diesen halbwegs freien Tag bekommen, brauche ich Sie, um ein Team zu leiten, und Shorty das andere, das zu Hause bei den Norvells und den Huntleys nach Fingerabdrücken und DNA sucht.«
    »Mist.«
    »Heute.«
    »Für ›heute‹ ist heute kein Platz mehr, Jordan. Und wieso muss es unbedingt jetzt sein?«
    »Weil der Sheriff es so angeordnet hat. Weil es eigentlich schon hätte geschehen müssen, als wir die Vermisstenanzeigen bekamen.«
    »Das ist keine Standardvorgehensweise, nicht bei jeder vermissten Person.«
    »Jetzt ist es das. Hören Sie zu, Teresa, es tut mir leid. Aber ich brauche Sie und Shorty dafür. Ihr bekommt auch doppelte Überstunden bezahlt, wenn das was nützt.«
    Sie seufzte und wirkte zum ersten Mal einfach nur erschöpft. »Nicht viel. Ich habe keine Ahnung, wie ich diesen Familien in die Augen schauen soll, in dem Bewusstsein, wahrscheinlich den halben Nachmittag lang Leichenteile ihrer Lieben aufgesammelt zu haben.«
    »Ja. Ja, ich weiß.«
    Sie nahm die Schultern zurück. »Okay, ich sage es Shorty, und wir stellen unsere Teams zusammen. Sein Team kann Fingerabdrücke von den Familienmitgliedern nehmen, um sie auszuschließen, während wir alle Fingerabdruckspuren sammeln, die wir finden können. Und DNA falls wir welche finden.«
    »Der Sheriff hat Anweisung erteilt, die Familien nicht merken zu lassen, dass wir nach DNA suchen«, erinnerte Jordan sie.
    »Ja, hab ich schon verstanden. Aber Sie können dem Sheriff von mir ausrichten, ich fände es besser, er würde den Familien reinen Wein darüber einschenken, was wir heute gefunden haben – und zwar bald. Wir wissen doch beide, dass sie es erfahren werden.«
    »Dazu brauchen wir erst eine positive Identifizierung, Teresa. Vielleicht gelingt es uns, wenigstens einer der Familien die Gewissheit zu ersparen, dass eine Tochter oder Ehefrau zerhackt worden ist.«
    Teresa entschlüpfte ein dumpfes Lachen. »Sie glauben, dass uns das gelingt?«
    Die Frage traf ihn unvorbereitet. »Falls wir eine eindeutige Identifizierung erreichen, können wir …« Er unterbrach sich, und ihm wurde innerlich eiskalt, denn Teresa schüttelte verhalten den Kopf. »Was ist?«
    »Jordan, ich habe an den dort eingesammelten Blut- und Gewebeproben ein paar vorläufige Tests durchlaufen lassen.«
    »Und?« Plötzlich hätte er die Frage am liebsten zurückgezogen. Doch es war zu spät.
    »Und ich kann Ihnen bereits versichern, dass wir Blut und Gewebe von mindestens zwei Personen gefunden haben. Mindestens.«
    Wenn Marc, bevor er den beiden Fremden in Paris’ Wohnzimmer vorgestellt wurde, nicht schon gewusst hätte, dass Miranda Bishop zur SCU gehörte, hätte er die falsche Person für die vom FBI gehalten.
    John Garrett passte hervorragend für diese Rolle.
    Er war groß, breitschultrig und athletisch, mit dunklen Haaren und dem festen Blick eines Mannes, der gewohnt war, Befehle zu erteilen, und der

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