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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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»Da zwei unserer örtlichen Lebensmittelgeschäfte ebensolche Sträuße verkaufen und man dort wohl am wenigsten auffällt, haben die Jungs dort angefangen. In beiden Läden haben sie praktisch genau solche Sträuße gefunden, mit identischen Karten wie die bei den Blumen. Keiner der Angestellten, mit denen sie bisher gesprochen haben, kann sich erinnern, in den letzten paar Tagen Rosen verkauft zu haben.«
    »Und auf der Karte waren keine Fingerabdrücke«, ergänzte Marc. Er schaute Paris mit erhobenen Brauen an.
    »Ich kann euch nur sagen, was ich gesehen habe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das hier der Blumenladen ist, aber genau weiß ich es erst, wenn ich drinnen bin. Rechts neben der Kasse stand was Eigentümliches, offensichtlich für Halloween. Hoffe ich«, fügte sie hinzu, als sie eintraten.
    Dani sah, was ihre Schwester meinte. Der kleine Blumenladen, randvoll mit echten und künstlichen Blumen, mit diversen Stofftieren, Vasen und anderen Accessoires, wirkte völlig normal und unauffällig.
    Bis auf das geschmackvolle Gesteck rechts neben der Kasse, das außer orangefarbenen Blumen auch noch Totenköpfe und Schwarze Witwen zierten.
    »Das ist es«, sagte Paris.
    Miss Patty, die den Laden schon seit Menschengedenken besaß, kam aus dem hinteren Raum, um sie zu begrüßen. »Kann ich Ihnen helfen … Ach, hallo Sheriff. Was kann ich für Sie tun?« Ihre klaren blauen Augen, das einzig Bemerkenswerte in einem Gesicht mit so vielen Fältchen wie zerknittertes Seidenpapier, wanderten wachsam von einem Gesicht zu anderen. »O je. Ich nehme an, es geht um die Morde?«
    Mit dem absurden Gefühl, seiner Grundschullehrerin Widerworte zu geben, antwortete Marc: »Sie dürften gar nichts über die Morde wissen, Miss Patty.«
    »Meine Güte, Sheriff, davon wissen doch alle.«
    Jordan fragte: »Und warum redet dann niemand darüber?«
    Miss Patty lächelte ihn an. »Alle reden darüber, Deputy«, entgegnete sie sanft. »Nur nicht mit Ihnen.«
    »Oder mit den Medien?«, fragte Marc eindringlich.
    »Selbstverständlich nicht. Aus Respekt vor den Familien. Und natürlich will auch niemand, dass hier Reporter und Fernsehcrews auftauchen. Das würde Ihnen nicht helfen, die Morde aufzuklären, und es würde uns das Leben nur schwer machen. Also«, setzte sie brüsk hinzu, »wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Miss Patty, erinnern Sie sich, jemandem ein Dutzend Rosen verkauft zu …«
    Dani.
    Wieder war sie sich einer Stille in ihrem Inneren bewusst, eines Wartens, eines Lauschens. Auf ihn. Auf seine Stimme.
    Sie können dir nicht helfen. Sie können dich nicht beschützen. Er kann dich nicht beschützen. Weil du zu mir kommen wirst. Genau wie in deinem Traum. Das ist unabwendbar. Du gehörst mir, Dani.
    »… fürchte ich, dass ich Ihnen kaum helfen kann, Sheriff. Er hat bar bezahlt, und er sah ganz gewöhnlich aus. Ich bezweifle, dass ich ihn wiedererkennen würde, wenn er jetzt zur Tür hereinkäme.«
    Dani war ein wenig erstaunt, dass niemand die Stimme wahrzunehmen schien, die sie diesmal so deutlich gehört hatte. Erstaunt, dass niemand sie seltsam anschaute oder sie fragte, warum ihr Atem so ruckhaft ging, denn das musste doch allen auffallen und für sie hörbar sein.
    Wohl nicht.
    Sogar Paris hatte nichts bemerkt, hörte aufmerksam Miss Pattys Gespräch mit Marc zu.
    Geduldig fragte Marc: »Können Sie mir sagen, wie alt er war?«
    »Na ja, ich war nie sehr gut darin, Alter zu schätzen, und ich finde es noch schwieriger, je älter ich werde. Wenn Sie mir sagen würden, von der Antwort hinge mein Seelenheil ab, könnte ich bestenfalls antworten, dass er vermutlich ein bisschen älter war als Sie, Sheriff. Etwa so groß wie Sie. Ich glaube, er trug eine Mütze oder eines dieser Kapuzenshirts, weil ich mich nicht an seine Haarfarbe erinnern kann.«
    Sie lächelte entschuldigend. »Wissen Sie, er war ja auch nicht lange im Laden. Ging direkt zur Kühlvitrine und hat die Rosen selbst herausgenommen. Für gewöhnlich haben wir ein oder zwei Dutzend fertig gebunden, und an dem Tag waren es rote und gelbe. Er hat die roten gewählt. Hat sich auch die Karte genommen, aus einem unserer kleinen Kartenständer hier auf dem Ladentisch. Dann hat er bar bezahlt, mir einen schönen Tag gewünscht und ist gegangen.«
    »Miss Patty …«
    »Wir haben gerade eine Hochzeit vorbereitet, Sheriff. Hatten im hinteren Raum viel zu tun, mit den Gestecken und dem Brautstrauß und so weiter, und daher habe ich überhaupt nicht über ihn

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