Blutträume
Eimer heißes Seifenwasser und wusch ihren Körper noch einmal mit einem weichen Schwamm.
Wieder duschte er sie ab und bewegte sie dabei so viel wie möglich, damit das seifige und dann das klare Wasser auch an die Stellen floss, die Bürste und Schwamm nicht erreicht hatten.
Mit zwei großen, weichen Badehandtüchern trocknete er sie ab und achtete besonders darauf, in alle Spalten und auch unter ihren Körper zu gelangen. Dabei wurde natürlich auch der Tisch selbst getrocknet, und als er endlich fertig war, brachte er ihn mit der Fernbedienung wieder in die Horizontale. Dann benutzte er das Gerät, um das Fußende des Tisches ein wenig abzusenken.
Er stellte sich zwischen ihre Füße, vergewisserte sich, dass sie ihn mit ihren tränennassen braunen Augen ansah, und begann sein Hemd aufzuknöpfen.
Sie gab ein hohes, wimmerndes Geräusch von sich, und die Muskeln an den Innenseiten ihrer Oberschenkel zuckten unkontrolliert.
»Ich bin schon ganz sauber«, versicherte er ihr. »Das bin ich nämlich immer. Aber ich dusche mich vorher noch ab, damit du die Gewissheit hast, dass dich nichts Schmutziges berühren wird, Audrey.«
Diesmal entfuhr ihr ein erstickter Schrei, und ihre Füße und Hände ruckten, als sie sich gegen die Fesseln wehrte.
Mit der Hand am Gürtel hielt er inne. »Nun komm schon, Audrey – willst du wirklich noch eine Spritze?«
Er sah die köstliche Unentschlossenheit in ihren Augen und genoss sie. Wollte sie das, was ihr geschah, größtenteils empfindungslos über sich ergehen lassen, aber gleichzeitig vollkommen hilflos, um sich dagegen wehren zu können? Oder war sie bereit, sich dem Grauen, den Schmerzen und der Erniedrigung auszusetzen, in der vagen Hoffnung, ein wenig Kontrolle über den Ausgang des Ganzen zu behalten?
Ihre Augen schlossen sich kurz, und sie wurde schlaff, fügte sich mit einem Schluchzer.
»Braves Mädchen!« Lächelnd schnallte er seinen Gürtel auf.
Die Zeit, die er mit Audrey verbrachte, verlieh ihm stets Energie, aber es war auch anstrengend, und er musste regelmäßige Pausen einplanen, um zu essen, zu schlafen oder sich eine Weile auszuruhen.
Wie er entdeckt hatte, war das eine weitere Möglichkeit, das Erlebnis in die Länge zu ziehen und es zu genießen.
Audrey schien es jedoch eine Menge abzuverlangen.
Nachdem er zum wiederholten Male in sie eingedrungen war, verließ er den Raum, um kurz zu duschen, und kehrte sauber, trocken und nackt zurück. Sobald Audrey die erste Säuberung hinter sich hatte, blieb er gerne nackt.
Sie schien zu schlafen, als er leise wieder hereintappte, doch als er ihr das Klebeband vom Mund zog, zuckte sie zusammen und öffnete die Augen. Ständig feuchte Augen, flehende Augen, nun ein bisschen eingesunken und umgeben von dunklen Schatten blutunterlaufener Haut.
Seltsam. Er schlug sie nie ins Gesicht, und trotzdem tauchten diese Schatten immer gegen Ende auf.
Als würden ihre Augen als Erstes sterben.
»Bitte«, flüsterte sie. »Bitte tu mir nicht mehr weh. Bitte lass mich gehen. Ich werde es niemandem erzählen. Ich verspreche, dass ich es niemandem erzählen werde. Bitte …«
»Also, Audrey, darüber haben wir doch schon gesprochen. Du wirst es niemandem erzählen, das wissen wir beide. Du brauchst es mir nicht zu versprechen. Und wir haben über deine Bestrafung gesprochen und warum sie nötig ist.«
»Aber ich bin nicht Audrey. Ich bin nicht diejenige, die dich verlassen …«
Seine Hand schoss vor und umfasste ihre zarte Kehle fast vollständig. Er übte nur ein wenig Druck aus, spannte seine Finger bloß an, bis sie zu würgen begann.
Er hatte gelernt, mit seiner Kraft umzugehen und sie zu respektieren.
»Still, Audrey«, sagte er sanft.
Ihre Augen wurden riesig, und ihr nackter Körper zuckte. Er wartete, bis er sicher sein konnte, dass sie ihn verstanden hatte, dann nahm er die Hand weg.
Sie rang nach Atem und hustete.
»Nun sieh dir an, wozu du mich gebracht hast«, schimpfte er. »Du hast einen Bluterguss am Hals. Tut mir leid, Liebling.«
Sie musste zweimal ansetzen, bevor sie ein Flüstern herausbrachte. »Entschuldige. Ich wollte nicht … ich wollte nicht unartig sein.«
»Das weiß ich doch. Ist ja gut. Lieg still, während ich dich sauber mache.«
Jordan wollte sich beim Blumenladen mit ihnen treffen und stieg gerade aus seinem Polizeiwagen, als sie ankamen. »Ich habe bei den Deputys nachgefragt, die wegen der Herkunft der Blumen vor Marie Goodes Tür ermittelt haben«, teilte er ihnen mit.
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