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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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Wenn wir uns nicht bereits die Hand geschüttelt hätten, könnten Sie neben mir sitzen, und ich hätte nicht gewusst, dass Sie ein Medium sind.«
    Trocken schlug Paris vor: »Willst du nicht eine Liste von allen Leuten in Venture aufstellen, denen du die Hand geschüttelt hast?«
    »Eher nicht. Ich hab keine Ahnung, wo ich da anfangen sollte.«
    Jordan blickte auf die Akten, die kreuz und quer über den Tisch verstreut lagen, und fluchte leise. »Ich weiß, wir fangen in Bezug auf den Zeitrahmen einer typischen Serienmordermittlung gerade erst an und, Mann, ich sag’s ja nur ungern, aber hat sonst noch jemand das Gefühl, dass wir Wasser treten? Eine riesige Sondereinheit von Polizeibeamten, einschließlich eines Teams von Paragnosten, hat seit Monaten versucht, diesem Kerl auf die Schliche zu kommen. Alles vergeblich. Na gut, wir haben hier ein kleineres Jagdgebiet, was die Bevölkerungsanzahl angeht – wenn auch nicht die Gebietsgröße –, und die Medien hängen uns nicht im Nacken …«
    »Noch nicht«, unterbrach Marc. »Trotz allem, was Miss Patty gesagt hat, kann ich mir vorstellen, dass es eine ganze Reihe unserer Bürger gibt, die nichts gegen Fernsehkameras und ein ihnen vor die Nase gehaltenes Mikrofon hätten.«
    »Stimmt. Aber die Frage bleibt: Was haben wir, das die Sondereinheit nicht hat?«
    »Wir haben Danis Visionstraum«, sagte Hollis.
    »Der sich ständig verändert«, wies Dani sie hin.
    »Nur in geringen Einzelheiten. Der Schauplatz ist immer derselbe: ein Lagerhaus.«
    »Und wir sind dabei, diese Liste von Lagerhäusern zusammenzustellen«, versprach Jordan. »Allerdings hat es länger gedauert, als ich erwartet hatte, an die Besitzer heranzukommen, doch wir sind dabei.«
    »Prima.« Hollis hielt kaum inne. »Also, da ist immer ein Lagerhaus in der Vision. Da ist immer ein Feuer. Und wenn das Dach anscheinend hinter uns einstürzt, gehen wir immer nach unten in einen Keller, wo er auf uns wartet, und was eine Falle ist, wie wir wissen. Interessanterweise ist der Köder immer derselbe. So viel ich weiß, ist Miranda in Boston bei Bishop.«
    »Was das Jagdgebiet dieses Mörders war«, warf Marc ein. »Und wir sind uns sicher, dass es derselbe Mörder ist.«
    Das war eine Frage.
    Hollis nickte. »Wir sind uns sicher. Die Paragnosten, die ihn hierher verfolgten, sind sich sicher, und Bishop ist sich sicher – und das reicht mir. Selbst wenn die Morde hier auf eine andere Weise ablaufen, die keinen Sinn ergibt. Außer Bishop hat wieder recht, und die Bedürfnisse und Rituale dieses Mörders fallen auseinander, statt sich weiterzuentwickeln.«
    »Ich schätze, das wird in das überarbeitete Profil einfließen«, sagte Marc.
    »In diese Richtung scheint Bishop zu denken.« Hollis runzelte die Stirn. »Zumindest hab ich es so verstanden.«
    Dani hob ihre Stimme ein wenig. »Kann ich die Frage stellen, der wir alle ausweichen?«
    Hollis nickte mit einem Ausdruck, der besagte, sie wisse bereits, was kommen würde. »Nur zu.«
    »Na gut. Falls wir recht haben und dieser Kerl ein Paragnost ist, wenn er deswegen so erfolgreich in Boston jagen konnte, woher wissen wir dann, dass er uns hier nicht mindestens einen Schritt voraus ist?«
    »Wir wissen es nicht«, erwiderte Marc.
    »Nein, wir wissen es nicht. Wir haben nur gewisse Hinweise darauf, dass er … mit uns spielt. Zeichen zurücklässt, was er vorher nie getan hat.«
    Hollis entgegnete: »Das muss keine Absicht sein. Könnte auch Anzeichen seines Verfalls sein.«
    »Aber was ist, wenn es absichtlich geschieht? In Boston wollte er kein Rampenlicht, doch vielleicht gefiel ihm die Aufmerksamkeit im Rückblick schon. Vielleicht will er jetzt beweisen, dass er gerissener ist als alle, die ihn verfolgen.«
    »Gut möglich«, stimmte Marc zu. »Und vielleicht ist das ein Unterschied, den wir zu unserem Vorteil nutzen können.«
    »Er trickst euch aus«, murmelte Hollis und wiederholte damit, was Shirley Arledge ihr im Morgengrauen gesagt hatte. »Für gewöhnlich gehöre ich nicht zu denjenigen, die zur Vorsicht raten, aber ich glaube, wir sollten sehr vorsichtig sein, wenn wir je die Chance bekommen, beim Spiel dieses Kerls mitzumachen. Sehr, sehr vorsichtig.«
    »Sag mir noch mal, warum ich ihm keine scheuern soll«, knurrte Gabriel.
    »Bei allem nötigen Respekt, Gabe, ich würde es nicht versuchen, wenn ich du wäre.« Der hohle Klang der Handyverbindung konnte die Trockenheit in John Garretts Stimme nicht verbergen. »So gut du auch bist – er ist

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