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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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machte. Sie hätten beide passend gemacht werden können.
    Sie haben immer noch geträumt, und Paris fehlte nach wie vor in diesem Traum. Dem Visionstraum. Aber dann begann sich die Vorgehensweise des Mörders auf dramatische, unvorhersehbare Weise zu ändern, und das sehr rasch. Dieser … grelle Tatort. Ein bisschen zu offensichtlich im Verfolgen und Fotografieren von Marie Goode, der Schmuck eines früheren Opfers in ihrer Wohnung, und die Blumen.«
    »Zu offensichtlich«, sagte Dani, halb zu sich. »Sieh mich an, schau, was ich mache.«
    Bishop nickte. »Überhaupt nicht passend zu den Serienmorden in Boston. Nicht die Art von Veränderung, die Art von Weiterentwicklung, wie ich sie je bei einem Serienmörder erlebt habe.«
    »Und trotzdem.«
    Wieder nickte er. »Und trotzdem. Wir waren uns sicher, dass es derselbe Mörder war. Selbst bevor wir hierher kamen, waren wir absolut davon überzeugt, auch ohne die nötigen Beweise. Hollis hat seither Becky Huntley gesehen, später dann Shirley Arledge, die beide, genau wie Karen Norvell, körperlich der richtige Typ waren und den Opfern aus Boston entsprachen. Und Sie hörten diese Stimme, eine Bestätigung unseres Verdachts, dass wir es mit einem paragnostischen Mörder zu tun haben könnten.«
    Marc fragte grob: »Wieso soll das denn eine Bestätigung sein?«
    Dani schaute ihn an. »Ich wusste es«, erwiderte sie schlicht. »Ich habe mir einzureden versucht, dass ich keine fremde Stimme in meinem Kopf hörte, sondern nur eine Art … seltsamen, paragnostischen Zufallstreffer, ein übrig gebliebenes Echo aus einem der Verhängnisträume, an die ich mich nicht mehr erinnern konnte. Alles Mögliche. Irgendwas, nur nicht die Wahrheit. Dass er echt war. Dass er hier war. Und dass er eine Möglichkeit gefunden hatte, mit mir in Kontakt zu treten.«
    »Was wiederum mich veranlasst hat«, ergänzte Bishop, »zu glauben, dass Sie, und nicht Paris, sein geplantes Opfer waren.«
    »Ich ging immer wieder in seine Falle«, sagte Dani. »Ganz gleich, was sich in dem Visionstraum sonst geändert hat, das blieb stets gleich. Ich wusste, dass es eine Falle war, jedes Mal, und ich bin jedes Mal hineingetappt.«
    »Ja, das war ein weiteres Zeichen, dass er auf Sie fixiert war. Wir haben Paris nicht unbeschützt gelassen«, sagte Bishop. »Aber ich dachte mir, dass er es auf Sie abgesehen hat.«
    Marcs Stimme war immer noch barsch. »Wenn Sie wussten, dass der Dreckskerl paragnostisch ist, warum haben Sie dann nicht mit dieser Art von Angriff gerechnet?«
    »Weil ein Angriff dieser Art, ein paragnostischer Angriff, so selten ist wie ein weißer Rabe«, antwortete ihm Bishop. »Das passiert einfach nicht, vor allem, wenn keine Blutsverbindung existiert. Und es gab keinen Hinweis darauf, dass er so etwas schon einmal versucht hatte.«
    »Sie hätten es nicht wissen können.« Danis Finger schlossen sich fester um Marcs. »Wenn unsere Fähigkeiten so funktionieren würden, hätten wir alle Antworten.«
    »Ich wäre schon mit ein oder zwei Antworten zufrieden«, meinte Marc. »Verdammt, Dani, du bist fast gestorben. Niemand hat dich berührt, niemand hat auch nur einen Finger an dich gelegt, und trotzdem bist du fast gestorben.«
    In seiner Stimme lag mehr als Besorgnis, und sie wünschte, sie könnte sich und ihn darin einwickeln und alles andere vergessen. Für eine Weile. Nur für eine Weile. Aber die Uhr in ihrem Kopf tickte immer weiter, und obwohl sie Marcs Hand erneut drückte, zwang sie sich, dem zu folgen, was Bishop sagte.
    »Das ist der Grund, warum ein Schutzengel von der SCU auf dem Weg hierher ist, um Wache zu halten. Über Sie.«
    »Ich brauche keine Schutzengel.«
    »Dani …«
    »Aber jemand anders braucht einen, wenn ich mich nicht irre. Dieser Schutzengel, über welche Fähigkeiten verfügt er?«
    »Sie. Ich wähle Schutzengel sehr sorgfältig aus. Sie besitzt unter anderem einen Schutzschild, den sie auch um eine andere Person ausweiten kann.«
    »Paragnostischer Schutz. Gut. Dann brauche ich sie, um über Paris zu wachen.«
    Bishop runzelte die Stirn, nickte aber sofort. »Wird gemacht.«
    Er glaubt, er ist mir was schuldig, dachte Dani. Und sie hatte das Gefühl, dass er damit nicht unrecht hatte.
    Sie schaute zu Marc. »Ich habe so eine Ahnung, dass du dich in nächster Zeit nicht allzu weit von mir entfernen wirst, stimmt’s?« Das war mehr als eine Ahnung. Sie wusste es.
    Marc nickte. »Worauf du dich verlassen kannst. Aber ich bin kein paragnostischer Schutzengel,

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