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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Feuer anstarrte.
    »Ihr könnt Euch nun übrigens wieder bewegen, Barsjk«, sagte Gordan vergnügt.
    Der Berenthi ließ sich Zeit und sah den Neuankömmling erst einmal genauer an. Faeron war ein großer Mann, sicherlich sechseinhalb Fuß. Seine Kleidung wirkte fremdartig und eher wie eine Pflanze, die ihn umwuchs. Anstelle eines Mantels aus Leder war er von Kopf bis Fuß von mehreren sich überlappenden Blättern bedeckt, die eine Art Schuppenpanzer bildeten, der wie ein Umhang bis auf den Boden reichte. Seine Brust war durch einen Harnisch aus ineinander verknoteten Ästen geschützt und dieselbe Art Rüstung befand sich an Beinen und Armen.
    Die Gesichtszüge des Mannes waren filigran und leicht kantig. Das Licht des Feuers blitzte in seinen tiefblauen Augen. Das dunkelblonde Haar reichte ihm bis knapp über die Schultern, doch es konnte die sanft spitz zulaufenden Ohren nicht verbergen.
    »Was seid Ihr?«, fragte Barsjk verwirrt, denn ein solches Wesen war ihm noch niemals zuvor begegnet.
    Faeron wandte sich Gordan zu: »Haben die Menschen wirklich alles vergessen?«
    Der Magier seufzte, ein Laut seiner Resignation. »Es ist fast zu befürchten, ja.«
    »Ich bin ein Elf«, erklärte Faeron wieder an Barsjk gewandt. »Mein Name ist Faeron Tel’imar. Und meine Heimat ist der Heilige Wald des Gottkönigs Alirion.«
    »Einst kämpften Menschen und Elfen Seite an Seite, müsst Ihr wissen«, warf Gordan ein.
    »Wieso wissen wir dann nichts mehr davon?«, fragte Barsjk, der sich wie in einem Traum vorkam.
    Erneut lachte Gordan. »Die Menschen kämpften früher sogar an der Seite von Barbaren und Orks. Gemeinsam, unter der Führung der Götter, bezwang man die Elementarprinzen und befreite Kanduras.«
    »Das ist allerdings schon sehr lange her«, warf Faeron ein, den Barsjks Verwirrung ebenfalls erheiterte.
    »Ich sagte doch, dass diese Zeiten uns einiges abverlangen würden, Barsjk«, fuhr Gordan fort. »Und dass wir uns vorbereiten müssen. Die Zeit scheint reif zu sein.«
    Faeron ignorierte Barsjk und fragte Gordan: »Und du willst ihn wirklich dem Rat präsentieren?«
    »Ja«, antwortete Gordan bestimmt. »Wir müssen handeln. Die Dinge sind in Bewegung geraten und lassen sich nicht mehr stoppen. Es muss sein.«
    »Welchem Rat?«, fragte Barsjk, doch niemand schenkte ihm Beachtung.
    »Es wird nicht einfach, mein Volk von deinen Ideen zu überzeugen«, gab Faeron zu bedenken. »Wir leben schon zu lange isoliert.«
    »Dann wird es Zeit, dass ihr wieder aus eurem Wald kommt«, feixte der Magier.
    »Welchem Rat?«, fragte Barsjk etwas lauter, doch die beiden ließen sich nicht durch ihn stören.
    »Ein geeintes Reich der Menschen könnte ein großer Segen für Kanduras sein«, sagte Gordan.
    »Oder ein Fluch«, widersprach Faeron. »Es muss sie der Richtige anführen, dann stimme ich dir zu.«
    »Welchem Rat, verflucht?«, brüllte Barsjk und zwang die beiden, sich auf ihn zu konzentrieren.
    Gordan lächelte, als Faeron zu einer Erklärung ansetzte: »Dem Rat der Elfen.«
    »Spracht Ihr nicht von einem Gottkönig?«, fragte der Berenthi verdutzt.
    Faeron verzog das Gesicht. »Das ist … kompliziert«, sagte er schließlich.
    »Und für den Moment auch nicht von Bedeutung«, warf Gordan ein. »Erzähle mir vom Norden, Faeron. Wie war deine Reise?«
    »Ah, ganz der Alte«, lachte Faeron. »Immer das größere Ganze im Blick, nicht wahr? Die Barbaren ziehen sich langsam gen Osten zurück. Die Länder nördlich des Heiligen Waldes sind ungezähmtes Land und werden es auch noch für eine lange Zeit sein.«
    »Sie ziehen sich zurück?«
    »So hat es zumindest den Anschein.«
    »Aber du traust dem Frieden nicht?«, hakte Gordan nach.
    »Branghors Kinder sind so launisch wie der Gott des Donners selbst. Sie können ebenso gut in zwei Monden wieder in größerer Zahl auftauchen und sich gegen den Süden richten.«
    »Ich dachte, die Barbaren lebten ausschließlich in den Steppen, weit im Nordosten?«, fragte Barsjk verwundert.
    Faeron schüttelte energisch den Kopf. »Die Barbaren sind ein viel rastloseres Volk als ihr Menschen. Doch seid ihr euch in vielen Dingen sehr ähnlich. Häufig leben Barbaren vereinzelt zwischen anderen Menschen, ohne dass es jemandem auffiele.«
    »Also sind sie friedlich?«
    »Das kommt darauf an«, sagte Faeron ernst.
    »Worauf?«, fragte Barsjk.
    »Ob sie genug zu essen haben«, erklärte Gordan anstelle des Elfen. »Barbaren sind Nomaden. Wenn sie in ihrem Lebensraum nicht genügend Tiere finden,

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