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Bluttrinker (German Edition)

Bluttrinker (German Edition)

Titel: Bluttrinker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Bender
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unter sich festgenagelt, zwang ihre Beine auseinander. Er
öffnete nur seine Hose, um brutal in sie zu stoßen.
    Entweder war er sich seines Publikums in diesem Zustand
nicht bewusst oder es scherte ihn nicht. Ginas Verzweiflung beantwortete er mit
rollendem Knurren. Seine Fänge senkten sich in ihre üppige Brust, doch er trank
nicht aus diesen Einstichen. Seine Reißzähne zerrten an ihrem Fleisch, rissen
tiefe Wunden. Alle Frauen schrien, auch Nora.
Während Johanns Gefährtin sich abwandte, die Wange an die raue Wand gedrückt,
konnte Tony sich nicht lösen von den Gesichtern der Bluttrinker.
Sie sah Bodos spöttische Belustigung, Helmars augenscheinliche Gleichgültigkeit
und die Erregung und Gier ihrer Komplizen, die das Schauspiel offensichtlich
genossen.
Es kam einer Erleichterung gleich, als Ricardo seine Fänge in Ginas Hals schlug
und sein Opfer verstummte. Eine Weile war nur Ricardos Saugen zu hören.
    Tony wich Bodos Blick aus. Er weidete sich an der
Verzweiflung der Gefangenen. Ihr Herz raste und ihre Kehle schmerzte. Furcht
stieg wie Säure aus ihrem Magen auf.
Endlich wanderten die Augen des Alten Gottes weiter.
    Gina war tot.
Ricardo stand schwankend auf und brachte oberflächlich seine Kleidung in
Ordnung. Er machte einen benommenen Eindruck, wankte zur Theke und lehnte sich
mit einem blöden Grinsen dagegen.
Er reagiert tatsächlich wie ein Süchtiger, der sich seine Droge reingezogen
hat , überlegte Tony, überrascht, wie leicht ihre Gedanken flossen.
Ihr Pulsschlag, der in ihren Ohren dröhnte, schien alles zu sein, was sie noch
mit der Realität verband. Ihrer Realität, in der es keine kaltblütig mordenden
Ungeheuer gab – nicht geben durfte. Dies hier war nur ein Traum, ein
entsetzlicher Alptraum, aus dem sie irgendwann aufwachen musste...
    Die Bluttrinker verhielten sich, als sei nichts Besonderes
vorgefallen. So war es wohl auch. Schließlich hatten die Jäger vermutet, dass
die Alten Götter den Abtrünnigen seit Jahren versorgten.
Die Banalität von Ginas Tod erschien menschenverachtender als das
vorangegangene Drama. Peter hob den leblosen Körper auf und trug ihn nach
draußen. Gleichmütig, als würde er einen abgegessenen Teller forträumen.
    „Nun, Etienne,“ lenkte Bodo die Aufmerksamkeit des Franzosen
auf sich. „Nur damit wir uns verstanden haben: Diese Lokalität, die du zu
fünfundsiebzig Prozent in deinem Besitz hast, bietet uns einige strategische
Vorteile. Daher sind wir noch immer daran interessiert, mit dir ins Geschäft zu
kommen. Obgleich sich herausgestellt hat, dass du nicht das Format mitbringst,
das wir uns von unseren Geschäftspartnern wünschen. Aber auch daraus lässt sich
etwas machen. Die beiden übrigen Damen liegen dir jetzt gewiss noch mehr am
Herzen.“
Er ergriff Sue Lees blauschwarzen Zopf und zwang sie, den Kopf zu heben, bevor
er sich Yvette zuwandte.
„Besonders diese hier. Immerhin besitzt sie ebenfalls fünf Prozent deines
Etablissements. Soweit wir die Herkunft deiner kleinen Hure recherchiert haben,
konnte sie die nötige Summe wohl kaum aufbringen, nicht wahr? Also vermute ich,
du hast ihr den Anteil geschenkt. Ich bin bereit, dir zu garantieren, dass du
deine Spielzeuge unversehrt behalten kannst, solange du dich kooperativ
zeigst.“
Etiennes verzweifelter Blick irrte ab, wanderte zu den Bündeln, die Lukas und
Johann waren.
„Ja“, sprach Bodo weiter, „unser junger Freund hat völlig recht. Schafft die
Gesetzeshüter raus. Und vergesst die beiden Frauen nicht. Es ist Zeit, dass ihr
euch auf den Weg macht. Unser neuer Geschäftspartner wird sich als zugänglicher
erweisen, wenn sie weg sind. – Ach, Ricardo, denk daran: Die Gefährtin gehört
mir persönlich.“

37
    Im Sommer würde ein dichtes Blätterdach den Waldboden
beschatten, doch jetzt wirkte die Ansammlung von Laubbäumen inmitten des
Nadelwaldes wie eine Lichtung. Ricardo stieß die beiden Frauen vor sich her, zu
einem der dickeren Stämme. Er fesselte sie an den Baum, wie Indianer in einem
drittklassigen Western.
    Nora war mit ihren Nerven am Ende, seit Ginas Tod. Sie
brachte nicht die Kraft auf, sich zu beherrschen und zuckte zusammen, sobald
der Abtrünnige sie anfasste.
Mit breitem Grinsen, das die Spitzen seiner halb ausgefahrenen Fänge entblößte,
genoss Ricardo sichtlich ihre angstvollen Reaktionen, berührte sie intensiver
als notwendig.
    Peter und Harald befestigten unter Helmars Aufsicht massive
Ketten an den jüngeren Baumstämmen am Rand der „Lichtung“.

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