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Bluttrinker (German Edition)

Bluttrinker (German Edition)

Titel: Bluttrinker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Bender
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Daran zurrten sie
die beiden Männer fest, sodass Lukas und Johann mit ausgestreckten Armen und
gespreizten Beinen am Boden lagen. Keiner der schlanken Stämme hätte der Kraft
eines Bluttrinkers lange widerstehen können, doch in dieser Haltung konnten sie
ihre Muskelkraft nicht effektiv einsetzen.
Helmar zog prüfend an der letzten Kette. Er war sicher, dass die Jäger sich
nicht befreien konnten.
    Ricardo amüsierte sich damit, Nora zu bedrängen, strich über
ihre Brüste und drückte seine Hüften gegen sie.
Sie drehte den Kopf so weit zur Seite wie möglich, um Ricardos Mund
auszuweichen, der ihr immer näher kam. Sie wusste, ihre Furcht wirkte erregend
auf ihn, obgleich er sich erst gesättigt hatte. Hätte sie sich doch nur
halbwegs so gut im Griff wie Tony!
Aber die Ruhe der jüngeren Frau hatte auch etwas Beängstigendes. Verstand sie
überhaupt, was vor sich ging?
    „Das reicht jetzt!“ Erleichtert atmete Nora aus, als Helmar
Ricardo zurückpfiff. „Wir haben die Beute bereits verteilt. Erinnerst du dich?“
Ricardo lachte. „Die ist was für Anfänger. Bodo wird enttäuscht sein, obwohl
sie eine Gefährtin ist.“
Er trat um den Baum herum, um sich Tony zuzuwenden. „Die ist schon besser.“
Er kam Tony so nahe, dass sie seinen heißen Atem auf ihrem Gesicht fühlte. Mehr
angeekelt als verängstigt drehte sie den Kopf weg.
Ricardos Hand schoss vor und umfasste ihre Kehle. Verschreckt starrte Tony in
die rot geäderten Augen. Er grinste.
„Pfoten weg!“ Tony war Peter als Beute zugeteilt. Er stieß den Abtrünnigen
gereizt zur Seite und baute sich selbst vor der Gefesselten auf.
„Wenn sie den Tag über zugesehen hat, wie ihrem Kerl das Fleisch von den Knochen
brennt, ist sie genau in der richtigen Stimmung für mich.“
    Lukas zerrte wie rasend an seinen Fesseln. Helmar
beantwortete Peters fragenden Blick mit einem amüsierten Schulterzucken. Der
junge Vampir zog Lukas den Knebel aus dem Mund.
„Du verfluchtes Dreckschwein. Dafür wirst du büßen. Ich reiße dir die Därme
raus und stopfe sie dir in den Hals.“
Lukas tobte weiter. Er wusste, dass er sinnlose Drohungen ausstieß. Doch seine
Wut und die Angst um seine Geliebte und seine Mutter waren zu groß, als dass er
sie schweigend hätte ertragen können.
    Peter stand über ihm und starrte mit nicht weniger
wutverzerrtem Gesicht auf ihn hinab. „Du bist an der Reihe mit bezahlen!“
Metall blitzte in Peters Hand. Ein Dolch mit langer, gebogener Klinge. Leicht
wie ein Messer in warme Butter glitt die rasiermesserscharfe Waffe durch Lukas
Hemd in seinen Bauch.
Lukas verstummte, keuchte, als verspürte er eher Überraschung als Schmerz.
Bis Peter die Waffe in der Wunde drehte. Er tat das sehr langsam, den Blick auf
Lukas Gesicht geheftet, während dieser gellend seinen Schmerz hinausschrie.
Peter grinste, genoss die Qual, die er verursachte.
    „Hör auf! Hör sofort auf damit! Hör auf damit!“ Tonys
Schreie schnitten wie ein Messer in ihre eigene Kehle. Es war, als zerfetze
Peters Klinge ihre Eingeweide, nur schlimmer, weil sie nicht um sich, sondern
um ihren Geliebten fürchtete.
Mit einem nassen, ekligen Geräusch riss Peter den Dolch aus Lukas Leib. Ein
langer, klagender Ton entwand sich seiner Kehle, dann fiel sein Kopf zur Seite.
    Tony verstummte im selben Moment. In diesem Augenblick
fühlte sie nichts mehr, weder Angst, noch Schmerz, noch Hoffnung. Lukas war
tot! Die dunkle Lache um ihren Geliebten wurde schnell größer.
    Peter versetzte dem reglosen Körper einen Tritt, bevor er
sich Johann zuwandte. Er zog auch ihm den Knebel aus dem Mund. Johanns halb
geschlossene Augen verrieten ebenso wenig Gefühl wie seine versteinerten Züge.
Peter versuchte gar nicht erst, ihn zu einer Reaktion zu zwingen, die der über
sechshundert Jahre alte Jäger ihm kaum gönnen würde.
„Lasst uns ihn umdrehen und auf dem Bauch festbinden.“
Peters Augen glitzerten. Helmar schüttelte unwillig den Kopf.
„Vergiss es! Wir werden den Kerl jetzt nicht noch mal losbinden, nur damit du
ihm den Fuß in den Nacken drücken kannst. Es wird Zeit hier abzuhauen.“
    Peter knurrte. Mit aller Kraft trat er gegen Johanns Kopf.
Einem Menschen wäre das Genick gebrochen und der Schädel zertrümmert worden.
Johann gab nur ein Ächzen von sich. Wo der Stiefel ihn getroffen hatte, quoll
Blut aus einer Platzwunde. Breitner lachte auf.
„Genug jetzt!“, befahl Helmar. „Lasst uns verschwinden. Es wird bald hell.“
     
    Der schwache Lichtschimmer der

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