Bluttrinker (German Edition)
Raum stand, seit
er ihr das Adermesser schenkte. Aber inzwischen war so viel geschehen.
Eine kleine, fiese Stimme in ihrem Hinterkopf verspottete sie, zu denken, dass
Lukas überhaupt noch auf ihre Antwort wartete. Oder diesen Moment für passend
hielt, darüber zu sprechen. Schließlich befanden sie sich in einer Situation,
die leicht mit ihrer aller Tod enden konnte. Dazu gesellte sich eine Art
unvernünftiger Stolz.
Was, wenn Lukas sie nur zu seiner Gefährtin nahm, weil er ein schlechtes
Gewissen hatte, sie in diese belastenden Ereignisse hineingezogen zu haben?
Die Gefährtinnen der anderen Jäger hatten durchblicken lassen, dass sie von
Glück reden konnte, trotz der Schwäche ihrer Sterblichkeit die letzten Tage
gesund und bei klarem Verstand überlebt zu haben.
Sie wollte Lukas nicht aus Mitleid. Und sie brauchte sein Blut nicht, um mit
ihrem Leben und ihren Gefühlen im Reinen zu sein. Sie kam sehr gut aus eigener
Kraft zurecht!
„Wenn du willst, dass ich mich besser fühle, hab ich da eine
Idee.“ Tony stand auf und lehnte sich gegen ihn, suchte seine Lippen.
Lukas erwiderte ihren Kuss, übernahm sofort die Initiative, wie es seiner Art
entsprach. Tony stöhnte, als ihre Zungen sich berührten. In der engen Umarmung
spürte Tony Lukas wachsendes Begehren.
„Ich könnte bestimmt viel besser schlafen, wenn du bei mir wärst. Bist du nicht
auch müde?“
Lukas lächelte. Er hätte der Versuchung nur zu gerne nachgegeben.
„Tut mir leid, Tony!“ Sie legte den Kopf in den Nacken und Lukas folgte der
stummen Einladung, ließ seine Lippen über ihren Hals wandern. „Ich hab einen
Berg Arbeit. Oberste Priorität ist es jetzt, den Unterschlupf der Alten Götter
ausfindig zu machen, von dem aus sie diesen Menschenhändlerring organisieren.
Wir müssen ihn zerschlagen und die Schuldigen festsetzen, damit der Rat zur
Vernunft kommt. Ich habe die Aufgabe übernommen, im Internet nach Hinweisen zu
suchen. Die Jäger ermitteln schon seit Jahren, um das Hauptquartier der Alten
Götter zu finden. Jamal und ich haben Jeremias überzeugt, dass wir das Internet
nicht ausklammern dürfen.“
„Jamal?“ Nora hatte Wert darauf gelegt, sie allen anwesenden Jägern und ihren
Gefährtinnen vorzustellen. Jetzt schwirrten eine Menge Namen und Gesichter in
ihrem Kopf durcheinander. Aber an den dunkelhäutigen Jäger erinnerte sie sich
gut.
„Er ist mit dieser großen Blonden zusammen, nicht? Maike?“
„Ja genau. Er ist der Jüngste in Arnes Truppe. Wir können uns beide nicht
vorstellen, dass Peter oder Ricardo ohne E-Mail Account oder Internetzugang
auskommen. Aber es wird nicht leicht werden, eine Spur zu finden.“
Sie brummte missmutig, zog sein Gesicht zu sich herunter, um ihn zu küssen. Wie
von selbst schob sich Lukas Knie zwischen ihre Schenkel. Tony seufzte, drängte
ihren Unterleib gegen ihn.
„Ach, scheiß drauf!“
Lukas hob sie an den Hüften hoch. Reflexartig schlang sie die Beine um ihn, als
sie den Boden unter den Füßen verlor. Er trug sie um den Schreibtisch herum und
setzte sich mit ihr in den luxuriösen Chefsessel.
Der Bürostuhl war breit genug, damit Tonys Knie neben Lukas Platz fanden. Sie
konnte bequem rittlings auf seinem Schoß sitzen. Er griff nach einem Hebel
unter der Sitzfläche und die Rückenlehne neigte sich weit nach hinten. Tonys
Gewicht lag jetzt auf ihm. Sie schlang die Arme um seinen Hals, kämmte sein
Haar mit den Fingern. Seine Haut war warm, sein Haar kühl und seidig. Der Duft,
den sein Körper verströmte machte sie schwindelig, wirkte direkt auf ihre
Hormone ein. Sie spürte seine anschwellende Erektion unter der Jeans und rieb
sich an ihm. Lukas Hände zerrten am Bund der Jogginghose herum, die sie in der
hintersten Schrankecke ihrer Unterkunft aufgestöbert hatte.
„Zieh das aus!“ Seine Stimme klang rau.
Tony kletterte von seinem Schoß. Von seinem Blick gebannt öffnete sie die
verknotete Kordel und ließ die Hose von ihren Hüften rutschen. Sie hatte die
fremden Gefährtinnen nicht um Unterwäsche bitten wollen. Die kühle Luft fühlte
sich auf ihrem nackten Unterleib wie zärtliche Fingerspitzen an, die mit ihren
feuchten Locken spielten.
Lukas öffnete den Knopf seiner Hose, doch er hielt inne, als
Tony „Nein!“ sagte. „Lass mich das machen!“
Sie kniete sich zwischen seine Beine, um die Hände auf die Innenseiten seiner
Schenkel zu legen, ihn intensiv zu streicheln. Ihre Hände glitten höher, immer
nur ein kleines Stück. Endlich erreichte Tonys Hand seinen
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