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Bluttrinker (German Edition)

Bluttrinker (German Edition)

Titel: Bluttrinker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Bender
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damit ihr mein Blut trinken könnt.“
Lukas schüttelte ärgerlich den Kopf.
„Was hätten wir davon? Es ist wesentlich einfacher, irgendeinen Sterblichen auf
der Straße zu beeinflussen, als hier zu sitzen und mit dir herumzudiskutieren.
In der Zeit, die ich mit dem Versuch verbringe, dich von unserem guten Willen
zu überzeugen, könnte ich mich leicht zehnmal satt trinken.“
    Lukas klang gereizt. Tony erinnerte sich. Er war ins Kino
gegangen, um seinen Durst zu stillen. Dazu war er nun wohl nicht gekommen.
Die Erkenntnis, dass Lukas Blut brauchte, entsprang nicht nur logischer
Überlegung. Am Rande ihrer Wahrnehmung verspürte Tony ein eigenartiges Ziehen
und Zerren. Irritierend, als zupfte jemand ständig an ihrem Ärmel.
Sie hatte nicht gewusst, wohin sie sehen sollte, bis ihr der Gedanke kam, dass
Lukas Blut benötigte. Es fühlte sich an wie eine verschüttete Erinnerung, die
wieder an die Oberfläche stieg. Eine Fähigkeit, die sie lange nicht genutzt
hatte.
    Das Wort Hunger wurde Lukas Drang kaum gerecht. So stellte
sie sich die Empfindungen eines Junkies vor, der nach seiner Droge gierte. Tony
spürte heftiges Sehnen, das in Schmerz überging, der stetig an Intensität
zunahm.
Noch etwas war unverkennbar für sie. Ihre Nähe verstärkte sein Verlangen. Lukas
war sich ihrer Gegenwart sehr bewusst und es kostete ihn Anstrengung, sich kühl
und unbeeindruckt zu geben.
Eine unangemessene Welle von Mitgefühl schwappte über sie hinweg. Sie kämpfte
die Anwandlung nieder. Dieser Mann hatte sie entführt, hielt sie gefangen.
Vielleicht gab es ja doch eine Waffe, die sie gegen diese übermächtig
erscheinenden Vampire einsetzen konnte.
Tonys Schultern strafften sich. Das zittrige Gefühl in ihrem Magen ließ nach.
Einen Plan zu haben, einen Punkt, auf den sie sich konzentrieren konnte,
verlieh ihr Kraft.
    Lukas bemerkte, wie Tony sich ein wenig beruhigte. Eines
seiner Argumente musste sie erreicht haben.
„Du bist so hungrig“, sagte sie plötzlich. „Ich kann fühlen, dass du Schmerzen
hast. Wie ist das möglich?“
„Du bist eine Telepathin!“, bekräftigte Lukas. Jetzt würde sie ihm wohl
glauben.
„Hunger ist so schmerzhaft für dich?“
„Nur wenn ich keine Gelegenheit zum Trinken bekomme.“
    Während ein Teil der Anspannung von ihm wich, wirkte er auf
Tony weniger kalt, sein Gesicht weicher. Die Worte kamen ihr leichter über die
Lippen.
„Ich fand es sehr schön, als du von mir getrunken hast.“ Tony wollte ihre
Stimme verführerisch klingen lassen. Aber selbst wenn sie gewusst hätte, wie
sie das anstellen sollte, hätte ihre Nervosität es nicht zugelassen. Sie klang
kratzig, als sie weiter sprach. „Mir hat alles gefallen, was du mit mir gemacht
hast. Deshalb habe ich nach dir gesucht.“
    Lukas Misstrauen kämpfte mit seinem aufkochenden Verlangen.
Trotz ihrer Barrieren spürte er die Wahrheit hinter den rau vorgebrachten
Worten. Seine Sehnsucht nach Blut verstärkte die Erinnerung an ihren Körper und
ihren Geschmack. Die Dringlichkeit seines Bedürfnisses schockierte ihn. So
stark war sein Hunger vor wenigen Minuten noch gar nicht gewesen! Nie zuvor
hatte er so heftig auf eine Sterbliche reagiert. Dabei entsprach sie nicht
einmal dem Typ, den er sich üblicherweise zum Sex aussuchte, obwohl ihm ihr
schlanker, knabenhafter Körper gefiel. Sie war allzu unerfahren.
Sein Verstand warnte ihn, dass ein Plan hinter Tonys plötzlichem Vorstoß
steckte. Andererseits, was konnte sie schon tun? Im Bewusstsein seiner Stärke
und Schnelligkeit fiel es Lukas leicht, alle Bedenken in den Wind zu schlagen.
Er stand auf, um sich über Tony zu beugen, fasste sie an der Schulter und zog
sie an sich. Seine Lippen bedrängten ihren Mund, bis sie sich ihm öffnete und
seine Zunge einließ. Sie seufzten beide und sanken gegen die Rückenlehne - Tony
nicht weniger erstaunt über die Intensität ihrer Gefühle als er.
    Der Körperkontakt verstärkte ihre Wahrnehmung seiner
Empfindungen. Seine Emotionen lagen so deutlich vor ihr wie ihre eigenen. Er
ließ sich von Verlangen und Hunger überwältigen, eine verstörend intensive
Kombination, die kaum Raum für klare Gedanken ließ. Sie stieß auf ein Bild, sah
es durch die Augen seiner Vorstellungskraft.
    Sie erblickte sich selbst, auf dem breiten Polsterbett ihres
Gefängnisses ausgestreckt, auf dem Bauch liegend, von der Hüfte abwärts nackt,
die Hände in die Streben des Kopfteils gekrallt. Lukas hockte über ihren
Schenkeln, die Hose offen. Er fasste unter

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