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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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Messer glitt ihr aus der Hand und fiel klappernd auf die Bodenfliesen.
    Krait kickte das Messer weg, und als Mary endgültig in Ohnmacht fiel, fing er sie auf, bevor sie auf den Boden stürzen konnte.
    Er trug die bewusstlose Frau zu dem großen Holztisch. Sie war so schlaff, dass sie fast von dem Stuhl gerutscht wäre, in den er sie gehievt hatte. Er beugte sie vor, faltete ihre Arme auf der Tischplatte und legte den Kopf darauf. In dieser Position schien sie stabil zu sein.
    Im Wohnzimmer zog er die Vorhänge zu. Dann nahm er den Stoffbeutel vom Sessel.
    Nachdem er die Haustür abgeschlossen hatte, kehrte er in die Küche zurück. Den Beutel legte er auf den Tisch.
    Aufgrund der Möglichkeit, dass die Carriers dieselbe Sorte unvermutet auftauchender Nachbarn hatten wie Brittany und Jim, ließ Krait auch die Jalousien in der Küche herunter und zog die Vorhänge im Esszimmer zu.
    Er holte zwei Paar Polizeihandschellen aus dem Stoffbeutel. Mit einem fesselte er Marys linkes Handgelenk an die linke Armlehne ihres Stuhls.
    Ohne den Kopf vom Tisch zu heben, begann sie zu schnarchen.
    Mit den zweiten Handschellen kettete er ein Bein des Stuhls an ein Tischbein.
    Anschließend machte er einen raschen Rundgang durchs Haus, nicht um seine Neugier zu befriedigen, sondern um sich zu vergewissern, dass er mit Mary tatsächlich allein war.

    Abgesehen von ein paar Bildern von sich selbst in mehreren Spiegeln sah er niemanden. Einer der Spiegelungen zwinkerte er zu, einer anderen präsentierte er den gehobenen Daumen.
    Zwei Fahrzeuge waren auf die Carriers angemeldet, beides bullige Geländewagen: ein sechs Jahre alter Chevrolet Suburban und ein neuerer Ford Expedition. Mit dem Chevy war Walter zur Arbeit gefahren, aber der Ford stand für Krait bereit.
    In die Küche zurückgekehrt, nahm er einen Apfelschnitz aus der Metallschüssel neben dem Herd. Knackig und lecker. Er kostete ein zweites Stück.
    Am Tisch gab Mary ein ersticktes Geräusch von sich und hörte auf zu schnarchen.
    In seltenen Fällen konnte eine allergische Reaktion auf das Betäubungsmittel zu einem anaphylaktischen Schock mit Todesfolge führen.
    Als er nachschaute, stellte er fest, dass sie noch atmete. Ihr Puls war langsam und stabil.
    Er richtete sie auf ihrem Stuhl auf. Diesmal sank sie nicht nach vorne; allerdings neigte ihr Kopf sich zur Seite.
    Nachdem er sich auf den Stuhl neben sie gesetzt hatte, strich er ihr das Haar aus dem Gesicht. Sie hatte reine, ziemlich glatte Haut. Nur an den Augenwinkeln zeigten sich ein paar Fältchen.
    Er zog beide Augenlider hoch. Sie hatte graue, grün gesprenkelte Augen. Als er die Lider losließ, blieben sie einen Moment offen, schlossen sich dann jedoch langsam wieder.
    Der Unterkiefer hing herab. Die Lippen standen offen. Sie hatte volle Lippen.
    Krait fuhr mit den Fingerspitzen darüber, doch sie reagierte nicht darauf.
    Aus dem Stoffbeutel zog er einen flexiblen Gummischlauch und eine blaue Kunststoffbox. Die Box enthielt zwei Injektionsspritzen sowie Ampullen mit einer bernsteinfarbenen Lösung.

    Er zog die Schutzkappe von einer Kanüle und durchstach die Kappe einer der Ampullen. Nachdem er eine passende Dosis aufgezogen hatte, spritzte er etwas auf den Boden, damit keine Luft in der Kanüle blieb.
    Nun musste er noch Marys rechten Arm umdrehen, sodass die Handfläche nach oben zeigte, und mit dem Gummischlauch den Oberarm abbinden. Er stach die Kanüle in eine deutlich hervorgetretene Vene, drückte langsam den Kolben nach unten, löste den Schlauch und sah zu, wie die bernsteinfarbene Flüssigkeit aus dem durchsichtigen Zylinder der Spritze verschwand.
    Darauf, die Injektionsstelle mit Alkohol abzutupfen, hatte er verzichtet. Falls sich eine Blutvergiftung entwickelte, kam es erst in einigen Tagen zur Krise, und bis dahin hatte er Mary ohnehin nicht mehr am Hals.
    Ihre Arme waren sehr weiblich, wohlgeformt, aber nicht weich. Sie hatte einen guten Muskeltonus.
    Als er die Nadel herauszog, erschien ein Blutstropfen. Er starrte fasziniert darauf.
    Es war das Blut der Mutter des gefährlichsten Gegners, auf den Krait jemals getroffen war und auf den er wahrscheinlich je treffen würde.
    Der Duft ihrer Haut stieg ihm in die Nase, während er sich zu ihrer Armbeuge neigte und das Blut wegleckte.
    Rational war nicht zu erklären, weshalb er sich bemüßigt fühlte, den purpurroten Saft zu kosten. Dennoch war er davon überzeugt, das Richtige getan zu haben.
    Bei der bernsteinfarbenen Flüssigkeit handelte es sich um

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