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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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ihrem Suchtmittel, und die Prostituieren fühlten sich nicht animiert, halbnackt in der Öffentlichkeit herumzustolzieren, als wären sie Popmusikdiven.
    Das Café war die ganze Nacht geöffnet. Es roch nach Frühstücksspeck, Pommes frites und gutem Kaffee.
    Sie setzten sich an einen Tisch am Fenster, von dem aus man einen Blick auf den Parkplatz mit Tims Wagen und den Verkehr auf der Straße dahinter hatte. Darüber versank
der Mond lautlos in einem plötzlich aufgezogenen Wolkenmeer.
    Linda bestellte sich einen Cheeseburger mit Speck und Pommes, außerdem einen gebutterten Muffin, damit sie schon etwas zu essen hatte, während sie auf den Rest wartete.
    Nachdem Tim dieselbe Sorte Cheeseburger bestellt hatte, allerdings mit Mayonnaise, und darum gebeten hatte, seine Fritten schön knusprig zuzubereiten, sagte er zu Linda: »So schlank, wie du bist, hätte ich gedacht, du bestellst einen Salat.«
    »Denkste. Ich werde mich doch nicht von Rucola ernähren, damit ich mich leicht und unbeschwert fühle, wenn mich morgen dieser Killer wegpustet.«
    »Gibt’s in so einem Laden denn Rucola?«
    »Heutzutage gibt’s das überall. Es ist noch leichter zu kriegen als ein Schnupfen.«
    Die Kellnerin kam mit einer Kräuterlimo für Linda und einer Cherry Coke für Tim an ihren Tisch.
    Draußen bog ein Wagen von der Straße ab, fuhr an Tims Auto vorbei und blieb am anderen Ende des Parkplatzes stehen.
    »So, wie du aussiehst, tust du doch bestimmt was für deine Fitness«, sagte Tim. »Was genau?«
    »Ich brüte vor mich hin.«
    »Damit kann man tatsächlich eine Menge Kalorien verbrennen, das stimmt.«
    »Wenn man darüber nachdenkt, wie die Welt in Stücke geht, jagt man den Puls leicht auf über hundertdreißig und kann ihn stundenlang auf dem Niveau halten.«
    Die Scheinwerfer des geparkten Autos verloschen. Niemand stieg aus.
    Der gebutterte Muffin wurde serviert, und Tim sah Linda beim Essen zu, während er seine Cola schlürfte. Am liebsten wäre er jetzt auch ein gebutterter Muffin gewesen.

    »Irgendwie kommt man sich vor wie bei einem Date, oder?«, sagte er.
    »Wenn du dir vorkommst wie bei deinem Date, ist dein Privatleben noch kümmerlicher als meines.«
    »Stolz bin ich nicht darauf. Es ist einfach ein schönes Gefühl, mit einer Frau beim Essen zu sitzen.«
    »Sag mir bloß nicht, dass du so deine Dates anleierst! Die Masche mit dem Killer, vor dem ich beschützt werden muss, zieht bei mir nämlich nur im ersten Augenblick.«
    Selbst als die Hamburger und die Pommes serviert wurden, war noch immer niemand aus dem Wagen am anderen Ende des Parkplatzes ausgestiegen.
    »Mit jemandem auszugehen, ist nicht mehr so leicht«, sagte Tim. »Jemanden dafür zu finden, meine ich. Alle Frauen wollen bloß noch über irgendwelche Castingshows oder über Pilates sprechen.«
    »Und ich«, sagte Linda, »habe keine Lust, mir anzuhören, was ein Typ über seine Designersocken erzählt und darüber, was er mit seinen Haaren vorhat.«
    »Reden Typen wirklich über so was?«, fragte er ungläubig.
    »Und darüber, wo er sein Brusthaar epilieren lässt. Wenn solche Typen dann endlich versuchen, zur Sache zu kommen, ist es, als würde man seine beste Freundin abwimmeln. «
    Die Entfernung und die Schatten hinderten Tim daran zu sehen, wer im Wagen saß. Vielleicht war es nur ein unglückliches Paar, das sich vor dem Cafébesuch noch einmal kräftig stritt.
    Nach einer erfreulichen Unterhaltung und einer sättigenden Mahlzeit sagte Tim: »Ich werde mir deine Pistole ausleihen müssen.«
    »Wenn du kein Geld dabeihast, zahle ich. Es gibt keinen Grund, uns den Weg zur Tür freizuschießen.«
    »Tja, vielleicht doch«, sagte er.

    »Du meinst den weißen Chevy auf dem Parkplatz, ja?«
    »Offenbar sind Schriftstellerinnen ziemlich aufmerksam«, sagte er überrascht.
    »Nicht alle. Wie hat er uns gefunden? Hat er uns etwa beobachtet, als wir vorhin an dem leeren Grundstück gehalten haben? Dann muss er uns von dort aus gefolgt sein.«
    »Ich kann das Nummernschild nicht erkennen. Vielleicht ist er es ja gar nicht, sondern nur jemand in einem ähnlichen Wagen.«
    »Ja, klar. Zum Beispiel Peter, Paul and Mary.«
    Tim legte den Kopf schräg. »Es wäre mir lieb, wenn du vor mir rausgehst, aber durch den Hintereingang, also durch die Küche.«
    »Den Spruch bringe normalerweise ich , wenn ich mit einem von diesen Typen essen gegangen bin.«
    »Hinter diesem Gebäude verläuft eine schmale Gasse. Halt dich rechts und lauf bis zur nächsten

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