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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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saß und die Innenbeleuchtung wieder ausgegangen war, spähte er zu dem verdächtigen Fahrzeug hinüber.
    Da er nun einen besseren Blick hatte als vom Café aus, sah er im Wagen einen Mann sitzen. Dessen Gesicht blieb allerdings verschwommen. Tim war nicht nah genug dran, um irgendwelche Einzelheiten zu erkennen und sagen zu können, ob das der Mann war, dem er in der Kneipe zehntausend Dollar zugeschoben hatte.
    Er zog die Pistole aus seinem Hosenbund und legte sie auf den Beifahrersitz.

    Dann startete er den Motor, ohne die Scheinwerfer anzuschalten. Ganz langsam ließ er den Wagen auf den Eingang des Cafés zurollen, als wollte er dort Linda abholen.
    Im Rückspiegel sah er, wie die Fahrertür des Chevy aufging. Ein groß gewachsener Mann stieg aus.
    Während Tim das Lenkrad einschlug, um den Wagen parallel zum Café dahinrollen zu lassen, kam der Mann näher. Er hielt den Kopf gesenkt, als würde er nachdenken.
    Als der Mann endlich aus dem Schatten und in den Lichtkreis der Parkplatzbeleuchtung trat, stellte sich heraus, dass er dem Killer hinsichtlich Größe und Körperbau tatsächlich sehr ähnlich sah.
    Tim stoppte, als wollte er auf Linda warten. In Wirklichkeit hatte er vor, seinen Gegner so weit von dessen Wagen wegzulocken, wie es gerade noch vertretbar war. Hätte er zu lange gewartet, wäre der Killer womöglich plötzlich auf ihn zugerannt, um ihn sofort zu erschießen.
    Etwa vierzig Meter geradeaus befand sich eine der Ausfahrten des Parkplatzes. Tim zögerte vielleicht eine Sekunde länger als nötig, dann schaltete er die Scheinwerfer ein, trat aufs Gas und raste auf die Straße zu.
    Wie üblich spielte das Schicksal mit gezinkten Karten, weshalb urplötzlich viel mehr Verkehr herrschte als vorher. Drei Autos, die sich eindeutig nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielten, kamen von links auf Tim zu.
    In Erwartung eines Geschosses, das die Rückscheibe zerbersten ließ und sich ihm ins Gehirn bohrte, blieb Tim bei seinem ursprünglichen Plan. Als sein Wagen auf die Straße schlitterte, wurde ihm jedoch klar, dass es zu spät war, nach rechts abzubiegen. Hätte er das getan, wäre mindestens eines der sich rasch nähernden Fahrzeuge von hinten auf ihn aufgeprallt.
    Bremsen quietschten, Hupen heulten auf und Scheinwerferlicht fiel durchs Seitenfenster. Statt scharf rechts einzuschlagen, raste Tim geradeaus auf die beiden Gegenfahrspuren.

    Ohne weiteres Bremsenkreischen, aber laut hupend schossen zwei Pkws und ein Lieferwagen hinter ihm vorbei. Kein einziges der Fahrzeuge touchierte die hintere Stoßstange, aber der Fahrtwind brachte Tims Wagen zum Schaukeln.
    Als Tim das Steuer herumriss, um sich links einzuordnen, war der Gegenverkehr noch in sicherer Entfernung, kam jedoch rasch näher. Er blickte zum Parkplatz hinüber, wo Kravet zu seinem Chevrolet zurückgerannt war. Er saß bereits auf dem Fahrersitz und zog die Tür zu.
    Tim ließ das Steuer eingeschlagen, um sofort zu wenden. Auf der Gegenfahrbahn folgte er den drei Autos, mit denen er um ein Haar zusammengestoßen war.
    Kurz vor der nächsten größeren Kreuzung warf er einen Blick in den Rückspiegel. Der Chevy bog gerade aus dem Parkplatz des Cafés auf die Straße ein.
    Ohne das Stoppschild zu beachten, bog Tim scharf nach rechts ab und gelangte in eine ruhige Querstraße mit älteren, zweistöckigen Häusern. Schon nach etwa fünfzehn Metern wendete er und lenkte den Wagen an den Straßenrand. Kurz vor dem breiteren Boulevard, von dem er gerade abgebogen war, blieb er stehen und schaltete die Scheinwerfer aus. Den Motor ließ er laufen.
    Er griff nach der Pistole, stieß die Tür auf und sprang aus dem Wagen. Dann trat er auf die Straße und ging die Waffe in beiden Händen in Schussposition.
    Der noch unsichtbare Chevy näherte sich hörbar. Dem Geräusch nach hatte er einen wesentlich stärkeren Motor als ein normaler Pkw, was darauf hinwies, dass er für Verfolgungsjagden aufgerüstet worden war. Egal, was die Datenbank der Zulassungsbehörde sagte, vielleicht handelte es sich doch um ein Polizeifahrzeug.
    Die Scheinwerfer kamen in Sicht, und wenige Sekunden später raste der Chevy um die Ecke.
    Aus einer Distanz, bei der er das Risiko einging, überfahren zu werden, drückte Tim dreimal ab. Dabei zielte er
weder auf die Windschutzscheibe noch auf das Seitenfenster, sondern auf den linken Vorderreifen. Während der Wagen an ihm vorbeischlitterte, gab er zwei weitere Schüsse auf den Hinterreifen ab. Er sah, wie der Vorderreifen

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