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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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gab Tim weiter, »selbst wenn es nur die Hälfte war, ist es nicht in Ordnung.«
    »Schließlich geht es dabei nicht nur um die Kosten der Zutaten«, sagte sie.
    »Es geht nicht nur um die Kosten der Zutaten«, wiederholte Tim für Pete.
    »Er hat auch meine Arbeit gestohlen und mein Sicherheitsgefühl. «
    »Er hat auch ihre Arbeit gestohlen und ihr Sicherheitsgefühl. «
    »Aha«, sagte Pete. »Ihr wollt mir also wirklich weismachen, es würde um nichts Wichtigeres als einen gestohlenen Kaffeebecher und einen halben Eiercremekuchen gehen?«
    »Nein. Es geht um etwas völlig anderes. Der Becher und der Kuchen sind nur damit zusammenhängende Verbrechen.«
    »Und was ist dieses völlig andere?«
    »Es steht mir nicht frei, dir das zu sagen. Hör mal, gibt es irgendeine Möglichkeit, rauszukriegen, ob Kravet noch einen Führerschein unter einem anderen Namen besitzt?«
    »Unter welchem Namen?«
    »Keine Ahnung. Aber wenn die Adresse hier in Anaheim ein Schwindel war, dann ist vielleicht auch der Name falsch. Hat die Zulassungsbehörde denn keine Gesichtserkennungssoftware, mit der man nach einer zweiten Fassung von Kravets Bild suchen kann?«
    »Wir sind hier in Kalifornien, Alter. Die Zulassungsstellen schaffen es noch nicht mal, ihre öffentlichen Toiletten sauber zu halten.«
    »Schade«, sagte Tim, »dass damals die Hulk-Serie nicht länger im Fernsehen gelaufen ist. Sonst wäre jetzt vielleicht
nicht Du-weißt-schon-wer Gouverneur, sondern sein Kollege Lou Ferrigno. Wäre das nicht prima?«
    »Ich glaube, ich würde Lou Ferrigno mein Vertrauen schenken«, sagte Pete.
    »Er sagt, er würde Lou Ferrigno vertrauen«, meldete Tim weiter.
    »Ich auch«, sagte Linda. »Er hat so eine gewisse Bescheidenheit an sich.«
    »Sie sagt, Lou Ferrigno sei bescheiden.«
    »Hm«, sagte Pete. »Das liegt wahrscheinlich daran, dass er seine Schwerhörigkeit und einen Sprachfehler überwinden musste, um Schauspieler zu werden.«
    »Wenn Lou Ferrigno Gouverneur wäre, dann wäre der Staat nicht bankrott, die Toiletten in den Zulassungsstellen wären sauber und es gäbe eine Gesichtserkennungssoftware. Aber da er nicht Gouverneur ist, gibt es vielleicht irgendwelche anderen Methoden, um festzustellen, ob Kravet noch einen Führerschein unter einem anderen Namen besitzt?«
    »Darüber habe ich schon die ganze Zeit nachgedacht, während wir uns über Lou Ferrigno unterhalten haben«, sagte Pete.
    »Ich bin beeindruckt.«
    »Außerdem war ich auch noch damit beschäftigt, Zoey so hinter den Ohren zu kraulen, wie sie es mag.«
    »Du bist ja ein echter Star des Multitasking!«
    »Schon gut. Es gibt tatsächlich etwas, das ich versuchen kann. Eventuell klappt es. Sorg dafür, dass der Akku deines Handys voll ist, dann rufe ich dich zurück.«
    »Alles klar, Heiliger.«
    Tim legte auf. »Heiliger?«, wiederholte Linda noch im selben Augenblick.
    » Santo bedeutet bekanntlich heilig. Deshalb nennen wir ihn manchmal so.«
    »Wir?«
    Tim zuckte die Achseln. »Manche von den Jungs.«

    Während Tim telefoniert hatte, war Linda in Richtung Santa Ana gefahren. Inzwischen waren sie nur noch zehn Minuten von der Adresse entfernt, unter der Kravets Chevy angemeldet war.
    »Du und Santo«, sagte Linda, »ihr habt doch irgendwas zusammen durchgemacht.«
    »Wir kennen uns schon sehr lange.«
    »Okay, aber durchgemacht habt ihr auch was.«
    »Ums College handelt es sich nicht. Wir sind nämlich beide nicht aufs College gegangen.«
    »Ans College hatte ich auch nicht gedacht.«
    »Und mit einer schwulen Beziehung haben wir es auch nicht versucht.«
    »Auch das wäre mir nicht in den Sinn gekommen.« Sie hielt, weil die Ampel vor ihnen auf rot geschaltet hatte, und wandte ihm ihren analytischen grünen Blick zu.
    »Jetzt geht das wieder los«, sagte er.
    »Was denn?«
    »Deine Augen. Wenn du jemand mit diesem Blick durchbohrst, solltest du immer einen Chirurgen zur Stelle haben, damit er die Wunde wieder zunäht.«
    »Habe ich dich etwa verwundet?«
    »Nicht tödlich.«
    Die Ampel sprang einfach nicht um. Linda starrte Tim unverwandt an.
    »Na schön«, sagte er. »Ich und Pete, wir waren einmal bei einem Konzert von Peter, Paul and Mary. Es war die Hölle. Diese Hölle haben wir gemeinsam überlebt.«
    »Wenn ihr Peter, Paul and Mary nicht mögt, wieso seid ihr dann da hingegangen?«
    »Der Heilige war damals in eine Frau namens Barbara Ellen verliebt, und die stand auf Retro-Folkgruppen.«
    »Wen hattest du dabei?«
    »Ihre Cousine. Nur an dem einen

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