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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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die Vordertür und der Hintereingang des Hauses besser gesichert, aber die Tür zwischen Garage und Haus war nur mit einem einfachen Drehknauf versehen. Offenbar war Kravet wie viele Leute der Meinung, es würde ausreichen, den Anschein von Schutzmaßnahmen zur Schau zu stellen.
    »Wie lange muss man eigentlich in den Knast, wenn man jemanden so überfällt?«, fragte sie.
    »Das ist ein Einbruch, kein Überfall. In etwa zehn Jahre, oder?«
    Das Schloss sprang auf. »Beeilen wir uns«, sagte sie.
    »Zuerst müssen wir uns vergewissern, dass hier kein Pitbull haust.«
    Er nahm ihr die Taschenlampe ab und zog die Tür ein kleines Stück weit auf. Als er den Lichtstrahl durch den engen Spalt richtete, sah er keine Tieraugen funkeln.
    Die Küche war nicht so, wie er erwartet hatte. Das Licht der Lampe glitt über Chintzvorhänge. Ein mit Teddybären bemaltes Dosenset. Die Wanduhr hatte die Form einer Katze, deren Schwanz als Pendel diente.
    Im Esszimmer war das Leinentischtuch mit Spitze gesäumt. Exakt in der Mitte des Tisches stand eine Schale mit Keramikobst.
    Farbenprächtige afghanische Teppiche schützten das Sofa im Wohnzimmer. Zwei sichtlich gern benutzte Lehnstühle waren auf den Breitwandfernseher gerichtet. Als Wandschmuck dienten Reproduktionen von Gemälden mit großäugigen Kindern, wie sie in der Zeit um Tims Geburtsjahr populär gewesen waren.

    Linda drehte sich im Kreis, um dem forschenden Lichtstrahl der Taschenlampe zu folgen. »Ob ein Killer wohl noch zu Hause bei seinen Eltern wohnt?«, fragte sie zweifelnd.
    Der Bezug des Deckbetts im größeren der beiden Schlafzimmer hatte ein hübsches Rosenmuster; auf der Frisierkommode standen Seidenblumen neben mit Perlmutt verzierten Kämmen und Haarbürsten. Im Schrank befand sich Männer- und Frauenkleidung.
    Das zweite Schlafzimmer diente als Kombination aus Nähzimmer und Büro. In einer Schreibtischschublade fand Tim ein Scheckbuch und mehrere Rechnungen – für Telefon, Strom, Kabelfernsehen –, die noch bezahlt werden mussten.
    »Hast du etwas gehört?«, flüsterte Linda plötzlich.
    Er schaltete die Taschenlampe aus. Lauschend standen sie in der Dunkelheit.
    Das Haus trug sein Schweigen wie eine Rüstung, die ab und zu knarrte und klickte. Keines der leisen Geräusche war etwas Bedrohlicheres als das Ächzen eines alternden Holzgebäudes.
    Als Tim sich davon überzeugt hatte, dass nichts in diesem Schweigen ihn belauschte, knipste er die Taschenlampe wieder an.
    Im Dunkeln hatte Linda die Pistole aus ihrer Handtasche gezogen.
    Bei näherer Betrachtung des Scheckbuchs stellte Tim fest, dass das Konto auf die Namen Doris und Leonard Halberstock lautete. Auch die offenen Rechnungen waren auf den Namen Halberstock ausgestellt.
    »Er wohnt gar nicht hier«, sagte Tim.
    »Vielleicht hat er früher mal hier gewohnt.«
    »Wohl kaum. Wahrscheinlich hat er das Haus noch nie gesehen.«
    »Und was tun wir dann hier?«
    »Einbrechen.«

11
    Linda saß am Steuer, während Tim ihre offene Handtasche auf dem Schoß hielt. In der Tasche lag die Pistole. Tim telefonierte mit Pete Santo.
    Gerade eben hatte Pete sich wieder in die Datenbank der Zulassungsbehörde eingeloggt. »Aha«, sagte er, »das auf Kravet angemeldete Fahrzeug gehört offiziell nicht zu der Adresse in Anaheim, wo ihr gerade wart, sondern nach Santa Ana.«
    Tim wiederholte laut die Adresse, während er sie auf den Ausdruck von Kravets Führerschein notierte. »Bestimmt ist die auch nicht echter als die andere«, sagte er.
    »Bist du inzwischen bereit, mir zu verraten, worum es geht?«, fragte Pete.
    »Es geht jedenfalls nicht um etwas, das im Bereich deiner Dienststelle passiert ist.«
    »Ich sehe mich gern als jemand, der die ganze Welt beschützt. «
    »Umgebracht wurde auch niemand«, sagte Tim und fügte im Geiste ein noch nicht hinzu.
    »Denk dran, ich arbeite im Raub- und Morddezernat.«
    »Das Einzige, was gestohlen wurde, ist ein Kaffeebecher aus Keramik, der einen Papagei als Griff hat.«
    Linda runzelte die Stirn. »Das war mein Lieblingsbecher.«
    »Was hat sie gesagt?«, wollte Pete wissen.
    »Sie hat gesagt, das war ihr Lieblingsbecher.«
    »Willst du mir etwa allen Ernstes weismachen, es ginge bloß um einen gestohlenen Kaffeebecher?«, fragte Pete.

    »Und um einen Eiercremekuchen.«
    »Davon war nur noch die Hälfte übrig«, sagte Linda.
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie meint, es war nur noch der halbe Kuchen da.«
    »In Ordnung ist das trotzdem nicht«, sagte Linda.
    »Sie sagt«,

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