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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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Entscheidungen treffe.«
    »Bist du denn schon unter genügend Druck?«
    »Zumindest baut der sich gerade auf?«
    »Und wenn du nicht unter Druck stehst?«
    »Dann bin ich völlig ratlos.«
    Sein Handy läutete. Er nahm es vom Nachttisch, wo es zum Aufladen gelegen hatte.
    Es war Pete Santo. »Da ist was Komisches passiert.«
    »Gut. Ich kann eine Aufmunterung gebrauchen. Wart mal, ich schalte auf Lautsprecher.« Tim legte das Telefon auf den Nachttisch. »Los geht’s!«
    »Ich war gerade dabei, die Namen durch sämtliche Datenbanken zu jagen, die kalifornischen und die nationalen, um festzustellen, ob eine der Identitäten Hand und Fuß hat. Da läutet mein Telefon. Es ist Hitch Lombard, der Leiter der Kripo.«
    »Dein Chef? Wann hat er angerufen – etwa jetzt, nach Mitternacht?«
    »Ich habe gerade mit ihm gesprochen. Also, Hitch sagte, er hätte gehört, dass ich mich für morgen krankgemeldet habe, und da hätte er sich Sorgen gemacht.«

    »Kocht er für seine daniederliegenden Beamten etwa Hühnerbrühe?«
    »Tja. Ich habe jedenfalls so getan, als würde mir sein Anruf einleuchten, und gesagt, es sei bloß was mit dem Magen. Da erkundigt er sich, an welchem Fall ich gerade arbeite, und ich sage, es sind momentan drei, die ich ihm aufzähle, als ob er nicht Bescheid darüber wüsste.«
    »Bist du da sicher?«
    »Er weiß Bescheid, ganz klar. Daraufhin sagt er, da ich mich bekanntlich mit Haut und Haaren in meine Fälle einbringe, arbeite ich doch bestimmt auch jetzt daran, zu Hause an meinem Privatcomputer, obwohl ich krank bin.«
    »Wahnsinn.«
    »Genau. Ich bin fast von meinem Bürostuhl gefallen.«
    »Woher weiß man denn, dass du in irgendwelchen Datenbanken nach Kravet und seinen multiplen Persönlichkeiten suchst?«
    »Da ist was in der Software installiert. Offenbar löst jedes Interesse an Kravet und den anderen Namen einen Alarm aus. Das heißt, jemand wird benachrichtigt.«
    Linda hatte sich im Bett aufgesetzt. »Jemand? Wer?«
    »Jemand, der einen wesentlich höheren Posten bekleidet als ich«, sagte Pete. »Jemand, der auch höher steht als Hitch Lombard, hoch genug, um dem guten Hitch sagen zu können, er soll mir den Strom abstellen, woraufhin der sagt: Ja, Sir, wird gleich erledigt, aber dürfte ich Ihnen vorher noch in den Arsch kriechen? «
    »Was für ein Typ ist dieser Lombard eigentlich?«, fragte Linda.
    »Da gibt es Schlimmere. Aber wenn man draußen unterwegs ist, um zu ermitteln, ist man froh, dass er im Büro sitzt und einen nicht begleitet. Er sagt, wenn ich mich besser fühle und wieder zum Dienst kommen kann, hat er einen wichtigen Fall für mich, dem ich mich mit voller Kraft widmen soll.«

    »Das heißt, er zieht dich von den Fällen, an denen du jetzt dran bist, ab?«, fragte Tim.
    »Mit sofortiger Wirkung«, bestätigte Pete. »Noch heute Nacht.«
    »Also glaubt er, du wärst durch einen dieser Fälle auf Kravet gestoßen.«
    »Das hat er zwar nicht gesagt, aber ich denke schon. Obwohl er den Namen kein einziges Mal erwähnt hat.«
    »Vielleicht hat er ja gar keine Ahnung, worum es konkret geht, und weiß nichts von Kravet und den ganzen anderen Namen.«
    Das leuchtete Pete ein. »Jedenfalls ist irgendjemand in der Lage, Hitch Lombard die Daumenschrauben anzulegen, und wird das auch tun, wenn der mich nicht von der Sache abzieht. Wahrscheinlich muss man Hitch gar nicht sagen, was Sache ist, sondern ihm nur klarmachen, dass er geliefert ist, wenn er nicht spurt.«
    Die ganze Zeit über hatte Tim im gedämpften Licht der Lampe seine Hände betrachtet. Sie waren rau und schwielig.
    Wenn diese Sache zu Ende war, dann würden seine Hände vielleicht noch rauer und zu hart sein, um ihn zu einer zarten Berührung zu befähigen.
    »Du hast mir sehr geholfen, Pete«, sagte er. »Danke.«
    »He, ich bin noch nicht fertig!«
    »Doch, du bist fertig. Sie haben dich nämlich bereits im Visier.«
    »Ich muss bloß meine Taktik ändern«, sagte Pete.
    »Nein, ehrlich. Du bist fertig. Häng dich bloß nicht zu weit aus dem Fenster!«
    »Wozu sind Fenster denn da? Außerdem tue ich das nicht nur für dich, sondern auch für mich.«
    »Wieso denn das? Das ergibt überhaupt keinen Sinn.«
    »Erinnerst du dich noch daran, wie wir zusammen aufgewachsen sind?«, fragte Pete.

    »Das ging so schnell, dass es nicht viel zu vergessen gibt.«
    »Haben wir das alles vielleicht umsonst durchgemacht?«
    »Ich hoffe nicht.«
    »Wir haben es doch bestimmt nicht durchgemacht, um jetzt zuzulassen, dass die

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