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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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sollten wir das nicht sein?«
    »Ich überlege dauernd, wie er uns in dem Café gefunden hat.«
    »Offenbar wohnt er tatsächlich neben dem leeren Grundstück, wo sein Wagen registriert ist. Da hat er eben zufällig mitbekommen, wie wir dort gehalten haben.«
    »So etwas geschieht nicht zufällig.«
    »Manchmal doch. Schließlich kann jeder mal Pech haben.«
    »Jedenfalls«, sagte Tim, »sollten wir auf alles vorbereitet sein. Vielleicht sollten wir in unseren Kleidern schlafen.«
    »Das hatte ich ohnehin vor.«
    »Ach so. Ja. Klar. Natürlich hattest du das vor.«
    »Schau nicht so enttäuscht.«
    »Ich bin nicht enttäuscht. Ich bin am Boden zerstört.«
    Während Linda im Bad war, knipste Tim die Deckenbeleuchtung aus. Die Lampe auf dem Nachttisch zwischen den Betten hatte einen Schalter mit drei Einstellungen, und Tim wählte die schwächste.

    Dann hockte er sich auf seine Bettkante und drückte die Kurzwahltaste für die Kneipe, wo Rooney noch hinter der Theke stand.
    »Wo bist du?«, fragte der Wirt.
    »Knapp jenseits vom Paradies.«
    »Dem kommst du offenbar nie näher.«
    »Davor hab ich auch Angst. Hör mal, Liam, hat er außer mit dir noch mit jemand anderem gesprochen?«
    »Der Haifisch mit Füßen?«
    »Genau. Hat er mit irgendwelchen Gästen gesprochen?«
    »Nein. Nur mit mir.«
    »Vielleicht ist er hochgegangen, um mit Michelle zu sprechen. «
    »Nein. Die stand mit mir hinter der Theke, als er reinkam. «
    »Irgendjemand hat ihm meinen Namen verraten. Und er hat meine Handynummer.«
    »Hier hat er die nicht erfahren. Steht dein Handy etwa im Telefonbuch?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Tim, wer ist dieser Typ?«
    »Das würde ich auch gern wissen. He, Liam, was Frauen angeht, bin ich ziemlich außer Übung, deshalb musst du mir helfen.«
    »Moment mal. Hab ich da etwa das Wort Frauen gehört? «
    »Verrat mir doch mal was Nettes, das man zu einer Frau sagen kann.«
    »Was Nettes? Worum soll’s denn gehen?«
    »Keine Ahnung. Um ihr Haar zum Beispiel.«
    »Du könntest sagen: Ich mag dein Haar.«
    »Wie hast du es eigentlich geschafft, dass Michelle dich geheiratet hat?«
    »Ich hab ihr gesagt, wenn sie meinen Antrag nicht annimmt, bring ich mich um.«

    »Im Rahmen der Beziehung, die sich hier eventuell gerade anbahnt, ist es noch ein wenig zu früh, um mit Selbstmord zu drohen«, sagte Tim. »Aber danke. Ich muss jetzt auflegen.«
    Als Linda mit frisch gewaschenem Gesicht und von einer Spange gebändigtem Haar aus dem Bad kam, sah sie fantastisch aus. Das war allerdings auch schon der Fall gewesen, als sie ins Bad gegangen war.
    Er sagte: »Ich mag dein Haar.«
    »Mein Haar? Das wollte ich eigentlich schneiden lassen.«
    »Es ist so glänzend und so dunkel, dass es fast schwarz aussieht.«
    »Ich färbe es nicht.«
    »Nein, natürlich tust du das nicht. Ich hab nicht gemeint, dass du das tust oder so was wie eine Perücke trägst.«
    »Eine Perücke? Sieht es etwa wie eine Perücke aus?«
    »Nein, nein. So sieht es ganz bestimmt nicht aus!«
    Er beschloss, aus dem Zimmer zu flüchten. An der Schwelle zum Bad machte er den Fehler, sich noch einmal zu ihr umzuwenden und zu sagen: »Nur, dass du dir keine Sorgen machst – ich werde deine Zahnbürste nicht benutzen.«
    »Das wäre mir auch nicht in den Sinn gekommen.«
    »Ich dachte, vielleicht doch. Dass es dir in den Sinn gekommen ist, meine ich.«
    »Tja, jetzt ist es das tatsächlich.«
    »Wenn ich mir ein wenig von deiner Zahnpasta nehmen dürfte, nehme ich einen Finger als Bürste.«
    »Der Zeigefinger ist dafür besser geeignet als der Daumen«, riet sie ihm ungerührt.
    Einige Minuten später, als er aus dem Bad kam, lag sie mit geschlossenen Augen auf der Bettdecke. Ihre Hände ruhten auf dem Unterbauch.
    Im gedämpften Licht dachte Tim, sie sei eingeschlafen. Er ging zu seinem Bett, ließ sich so leise wie möglich darauf nieder und lehnte sich ans Kopfende.

    Unvermittelt fragte sie: »Was, wenn Pete Santo unter den ganzen Namen den richtigen nicht herauspicken kann?«
    »Er schafft das schon.«
    »Was, wenn nicht?«
    »Dann versuchen wir etwas anderes.«
    »Und das wäre?«
    »Bis morgen früh ist mir das sicher eingefallen.«
    Sie schwieg.
    »Du weißt wohl immer, was man tun muss, nicht wahr?«, fragte sie dann.
    »Soll das ein Scherz sein?«
    »Schwindel mich bloß nicht an!«
    Nachdem er ebenfalls eine Weile geschwiegen hatte, gab er zu: »Tja, es sieht fast so aus, als ob ich unter genügend Druck normalerweise die richtigen

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