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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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möge regelmäßig für die Organisation tätig werden.
    Das Gespräch hatte nachts auf dem Rücksitz einer fahrenden Stretchlimousine stattgefunden, in Chicago. Da die Innenbeleuchtung nicht eingeschaltet gewesen war, hatte Krait den Vertreter des Clubs, der auf der anderen Seite der luxuriös gepolsterten Kabine gesessen hatte, nur als schemenhafte Gestalt in einem Kaschmirmantel wahrgenommen.

    Aufgrund des Akzents hatte Krait den Mann als Angehörigen der Bostoner High Society eingeordnet. Er war redegewandt gewesen, und sein Verhalten hatte darauf schließen lassen, dass er aus einer reichen, angesehenen Familie stammte. Obwohl er seine geheimnisvollen Partner nur als »unsere Leute« bezeichnet hatte, empfand Krait ihn als Gentleman, weshalb er auf den Namen Gentlemen’s Club gekommen war.
    Als der Gentleman die exzellente Unterstützung beschrieben hatte, die man Krait zukommen lassen würde, war dieser beeindruckt gewesen. Außerdem war das ein weiterer Beweis dafür, dass er zwar vielleicht doch keiner anderen Spezies angehörte, gewöhnlichen Menschen aber zumindest deutlich überlegen war.
    Das Beste an dem ihm zugeteilten Team war, dass es ihm nicht nur zu Diensten stand, wenn er im Auftrag des Gentlemen’s Clubs tötete, sondern auch dann, wenn er für die Mafia oder irgendwelche anderen Bittsteller tätig war. Man forderte keine Exklusivität von ihm, aber man war immer für ihn da.
    Für diese Großzügigkeit hatten die Mitglieder des Clubs gute Gründe. Zum einen hatten sie natürlich Kraits einzigartiges Talent erkannt. Sie wollten dafür sorgen, dass er nie unverfügbar war, weil er gerade im Gefängnis saß.
    Zum anderen wollten sie offenbar nicht, dass Krait anhand der Personen, die er umbringen sollte, ein bestimmtes Schema erkannte und daraus Vermutungen über die Absichten und das Ziel des Clubs ableitete. Deshalb bezahlte der Club auch in Bargeld, das von Männern überbracht wurde, die Krait nicht von den Kurieren verschiedener Mafiaorganisationen oder von heimtückischen Ehegatten, Söhnen und Geschäftsfreunden unterscheiden konnte.
    Natürlich bezahlten sie ihn auch in bar, damit keine finanzielle Verbindung zwischen ihnen und ihrem Vollstrecker
nachgewiesen werden konnte, falls dieser eines Tages trotz ihrer umfassenden Unterstützung zu Fall kam.
    Nach der Limousinenfahrt in Chicago war Krait nie wieder einer Person begegnet, die er mit Sicherheit als Mitglied des Clubs hätte einordnen können.
    Im Grunde war es ihm auch egal, wer zum Club gehörte und wer lediglich als Geldbote fungierte. Er liebte es zu töten, er wurde gut dafür entlohnt, und er war der Meinung, dass er jedem seiner Bittsteller die Gnade der Vergesslichkeit schuldete. Deshalb löschte er die Gesichter all jener, die ihm Geld überbracht hatten, auch für immer aus seinem Gedächtnis.
    Krait besaß nämlich die bemerkenswerte Fähigkeit, alles, woran er sich nicht mehr erinnern wollte, unwiederbringlich aus seinem Gehirn zu tilgen. Das galt nicht nur für die Gesichter der Geldboten, sondern auch für unbefriedigende Erfahrungen, selbst wenn diese über einen relativ langen Zeitraum hinweg andauerten.
    Auch am Telefon sprach er nie mit einem Mitglied des Clubs. Die Kommunikation bestand ausschließlich aus kodierten Textnachrichten. Die Analyse einer Stimme konnte vor Gericht als Beweismaterial verwendet werden, aber niemand konnte zweifelsfrei beweisen, wessen Finger eine SMS getippt hatten.
    Als er in der Kneipe fälschlicherweise diesen verfluchten Maurermeister für den Bittsteller gehalten hatte, da hatte er angenommen, diese Mission sei kein Auftrag des Clubs. Der Bostoner Gentleman und seine Leute hätten Krait nie mitgeteilt, er solle die Hälfte des Geldes als Nichttötungsgebühr behalten. Sie änderten ihre Meinung nie. Wenn sie jemanden umbringen lassen wollten, so war das unwiderruflich.
    Inzwischen bezweifelte Krait noch immer, dass der Club am Tod von so jemand wie Linda Paquette interessiert war. Die Frau kam ihm einfach zu belanglos vor. Nach so einer
Person blickten sich Gentlemen mit Geld und Macht nicht einmal um, geschweige denn, dass sie um ihre Beseitigung baten. baten.
    Nachdem Krait die Nachricht abgeschickt hatte, fuhr er zur Küstenstraße und dann südwärts zu dem Restaurant, vor dem Carrier seinen Wagen abgestellt hatte. Er durchsuchte das Fahrzeug gründlich, fand jedoch nichts, was ihn weiterbrachte.
    Kurz bevor er fertig war, vibrierte sein Mobiltelefon. Das Unterstützungsteam

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